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Superkarpata 2023 - teamsaurer 2

 

erzählt in der "ICH-FORM" von Lorenz Rohde.

 

Weil wir immer wieder zu den verschiedenen Nummerierungen und Zusammenstellungen des teamsaurers auf der Superkarpata gefragt werden, hiermit ein paar Erläuterungen dazu:

 

Wir im teamsaurer sind eine Familie von Offroad Petrol Heads aus D und Ö die sich hauptsächlich durch das Hobby Haflinger und Pinzgauer kennen. Seit 2006 fahren wir zusammen in wechselnden Zusammensetzungen auf Reisen, 4x4 Oldie Treffen, Rallys und Trophys.

Bei den Superkarpata Trophys hat es mittlerweile Tradition dass das Team um den auf der SK besonders erfolgreichen Gregor Schiller als teamsaurer 2 fährt. Darüber hinaus gibt und gab es auf der SK im Laufe der Jahre teamsaurer 1 und teamsaurer 3, teamsaurer D, teamsaurer Ö und teamsaurer-puch.at.

 

Dieses Jahr gibt es das teamsaurer 3 mit Peter, Matthias auf 712M (Ex CH Armee) und Paul und Gregor auf 718M (Ex Oman) und das
teamsaurer 2 mit Richard, Gregor auf getuntem 712 (4 Liter - 6 Zylinder Jeep Motor und 35" Rädern) und Lorenz mit Thomas (Klinsi) auf einem 712M (Ex CH Armee  mit 33x10,5R16).

 

Als Fahrer des 2. Pinzis im teamsaurer 2 schreibe ich jetzt den folgenden Bericht.

 

Nach dem Sieg der Superkarpata (= SK) 2017 mit dem teamsaurer 2 als Beifahrer im 2. Auto zusammen mit Hannes P. in seinem 718 mit 5 Zylinder Tdi war es natürlich mein Wunsch auch mal wenn es passt, selbst mit Gregor als Navigator und Taktiker im Team zu fahren um auch mal als Fahrer eine Chance zu haben ganz vorne mit zu fahren. Ob das mit meinem seriennahen 712M mit großem Verdeck und 90 Ps möglich ist werden wir jetzt in 2023 sehen, da es logistisch gut passt und ich jetzt so mitfahren kann. Daniel hat es in der 2. Etappe auf der SK 2022 gezeigt, dass man auch mit einem seriennahen 712 gewinnen kann.

Richard ist natürlich ein excellenter Fahrer und mit seinen ca. 180 Ps meinem Serienpinzi mit 90 PS weit überlegen und gerade wenn es länger auf Straßen oder langen Waldwegpassagen bergauf geht, wird er immer wieder auf mich warten müssen aber das macht den Reiz ja auch irgendwie aus. Wenn Gregor einen guten Lauf im Navigieren und Taktieren hat sollte das Stockerl trotzdem drin sein - das ist das Ziel. :-)

Generell nehmen wir in beiden Autos zusammen nur wenig Ausrüstung mit um Gewicht zu sparen und Richard nimmt noch einen Großteil meiner Ersatzkanister um mein Auto zu entlasten. Man merkt es schon auf der Anfahrt von Eberbach nach Wien auf der Autobahn, kein einziges Mal muss ich auf Autobahnsteigungen aus dem größten Gang raus.
Wir fahren dieses Jahr zum 1. Mal auf die SK mit Reifen die das grobe "Simex" Profil haben. Sonst habe ich bei den Teilnahmen in 2008, 2009, 2011, 2018, 2019 und 2022 immer mit BFG 255/85R16 und guten Schneeketten gearbeitet. Gregor als Teamchef will natürlich keine Zeit mit Schneeketten Montagen verbringen oder auf Straßen mit Ketten langsam fahren zu müssen - daher die groben Reifen von CST im Format 33x10,5R16 - sie sind einen Tick niedriger als die 255/85R16 von BFG. Vielen Dank an dieser Stelle an usneren TÜV in Eberbach für das Gutachten in fast letzter Minute und auch Danke an die Zulassungsstelle in Wiesloch die mich sehr schnell dran genommen hat um diese Reifen noch in die Papiere vor der Abfahrt einzutragen.

Danke auch an Tobias Doninger der uns im Vorfeld 2 mal dabei geholfen hat "mal schnell" jeweils das Verteilergetriebe an unserem 712 zu tauschen, das 1. überholte hatte leider einen Fehler und wir mussten noch mal tauschen.

Danke an unsere Sponsoren "LIROS" für die perfekten Kern-Mantel Seile und an "HORNTOOLS" für die neue 2-Gang Alpha 12.0 Seilwinde. Beides hat sehr gute Dienste geleistet und man kann auch mit so einer "einfachen - nicht Wettkampf" Winde ganz vorne mitfahren - auch mit nur 2 serienmäßigen 80 Ah Batterien insgesamt an Bord. Natürlich ist die steckbare Halterung von "LORENZ-OFFROAD" auch nicht schlecht. :-)

 

Durch den "Umfall" auf der SK 2022 mit unserer Sausteige (ein 710M) haben auch wir ein etwas gesteigertes Sicherheistbedürfnis und wir haben uns für die SK 2023 einen stabilen, internen Bügel in unseren 712M bauen lassen. Alles geschraubt und fast nur in originalen Löchern. Danke nach Forst bei Bruchsal für die schnelle Herstellung und Einbau.

 



Die Abstützung nach hinten ist mit einer Schnellverschraubung versehen, wenn wir wieder mal mit einem großen Planungsbildschirm hinten drin fahren würden, könnte man die Streben leicht rausnehmen und hätte gute Sicht aufs Mittelmeer - äh, den Bildschirm. :-)

 

Der neue Bügel ist auch mit der B Säule des Pinzis verbunden und eignet sich auch sehr gut um das Auto seitlich zu sichern falls es mal kurz vor dem Wegrutschen oder Kippen ist.

 



Die 700km Anfahrt von Eberbach in die "Hellsklamm" bei Wien in der am Freitag das Eröfnungsevent stattfindet läuft für uns komplett problemfrei und zusammen mit den anderen Sauriern wird der Schweinsbraten gegessen. 

 

Rechts im Hintergrund der große Ofen in dem der traditionelle Schweinsbraten zubereitet wird.

 

Gregor (teamsaurer2), Gregor (teamsaurer3), Paul (teamsaurer3), Richard (teamsaurer2)

Die ca. 700km Anfahrt für Klinsi und mich aus Hirschhorn/ Eberbach in die Hellsklamm bei Wien läuft vollkommen problemlos. Wir haben einen alten Satz BFG KM2 Reifen in 255/85 drauf und 7 neue Räder mit CST Land Dragon hinten auf der Ladefläche. Unser Auto ist ziemlich leicht beladen im Vergleich zu sonstigen SK Teilnahmen in den Vorjahren. Wir hatten nur eine Teamsitzung über Whats App in der wir kurz umrissen haben wer etwas mitnimmt. Ich bin durch meine Firma die eine 4 stellige Anzahl an Pinzgauern im Aftersale betreut natürlich etwas vorsichtiger als Gregor unser diesjähriger Teamchef  und neige immer dazu viel mehr mitzunehmen. Trotzdem war es interessant wie wir Notwendigkeiten für bestimmte Ersatzteile und Zubehör anders einstufen. Ich z.b. würde nie ohne eine zusätzliche Lenkstange fahren, da wir auf der ONE Trophy schon mal eine hatten, die in einem Schlammloch einen Schlag abbekommen hat und so verbogen war dass man sie sofort tauschen musste und das Zurückbiegen nicht länger als 2 Lenkbewegungen gehalten hat. In 2018 ist mir auf der SK noch vor der Halbzeit das festgepresste Kugelgelenk an der Lenkstange so extrem weit ausgeschlagen dass ich auch die Stange tauschen musste. Dafür nimmt Gregor unbedingt einen billigen Mini Greifzug mit, den ich z.B. noch nie auf der SK gebraucht habe / hätte.

 

Das Wetter in der Hellsklamm ist kalt und regnerisch, nieselig - selbst mit 4 Lagen fühlt es sich ungemütlich an. Das Aufkleben der Trophy- und Sponsorenaufkleber wird zu einem Geduldsspiel weil sie teilweise durch Nässe gar nicht halten. Die freundlichen Jungs von der Orga haben aber ein Spray dabei und helfen mit. Ich gehe noch mal unsere Ausrüstung durch und alles was immer noch zuviel ist kommt in einen Sack der morgen bei Richards Werkstatt in der Nähe vom Wiener Flughafen bleiben - dort werden wir auch unsere Räder ummontieren.


Die Live Band in der Hellsklamm ist trotz der nassen Kälte tapfer und zieht ihr Ding super durch. Manche der Rocksongs die sie covern machen sie wirklich gut, bei manchen könnte der Gesang noch etwas üben. :-) Ich gehe nüchtern und früh ins Pinzgauer Bett und lausche den letzten Liedern.
Leider hat unser Freund Hannes Pieber der beim Team Altrad mit seinem 718T Tdi mitfährt Pech und kurz vor seinem Start zur Hellsklamm ist sein Tdi eingegangen. Er fährt jetzt mit seinem 718K Tdi und wird da etwas vorsichtiger sein und auch mehr Gewicht haben.  (Dafür hat Hannes in der Kur abgenommen :-) - wenn er so weiter macht ist er wirklich bald a "Large").  :-)

In der Hellsklamm kann man auch den neuen Ineos Grenadier testfahren. Es ist auch ein deutsches Team mit einem Grenadier auf der SK dabei - Näheres dazu noch weiter unten.

Am Samstag Morgen kommt noch unser Adi aus Graz zu Besuch in die Hellsklamm und bringt uns noch einen baugleichen Ersatzbenzinkocher und flüssige und feste Zusatz Nahrung.
Adi war die letzten 3 Teilnahmen in meinem Team (teamsaurer-puch.at) auf der SK der Fahrer des 710M (Sausteige)

 

Nach einer für mich ruhigen Nacht (Klinsi mein Beifahrer behauptet ich würde schnarchen - so ein Quatsch) folgt die übliche Morgentoilette mit Zähneputzen neben dem Pinzgauer in der Hellsklamm. So viele Teilnehmer Autos sind heute morgen noch nicht da, da sind wohl Einige heute Nacht noch im trockenen und warmen Hotel gewesen. Die Wettervorhersage für die nächste Woche in Rumänien sieht auch nicht besser aus - schauen wir mal - immerhin ist das Wetter ja - und damit die Chancen im Bewerb - für Alle gleich.

Team "Tripple G" mit dem Grenadier in der Mitte.

 

Nach dem Frühstück mit Rührei von der Hellsklammküche und der Fahrerbesprechung um 9.00 geht es auch schon bald los. Gregor und ich wollen einer von den ersten Teams sein die aus dem Start Red Bull Bogen aus der Hellsklamm kommen, da wir mit meinem Serien 712 eines der langsameren Autos haben und auch noch bei Richards Platz in der Nähe vom Wiener Flughafen meine Räder tauschen wollen und tanken müssen wir auch noch - wir versuchen meistens ohne Tankstops an Tankstellen in Ungarn auszukommen. Ziel ist bei diesen Überführungen nach Rumänien möglichst im Hellen anzukommen.

Der Räderwechsel geht mit einem alten ex. militärischen Steinbock Stapler sehr schnell - Richard schiebt einen Zinken der Gabel einfach unter das Hinterachsdifferential und schon sind die 4 Räder hinten in der Luft - vorne genauso. Auch wir werden modern und haben einen Akku Schlagschrauber dabei.

Die Fahrt durch Ungarn geht schnell, auch weil es Klinsi und Richard gelungen ist die Autobahnmautvignetten für Ungarn schon online während dem Frühstück in der Hellsklamm zu bekommen.

Die neuen groben CST wurden in Eberbach von Slawa (unserer freien Werkstatt in der Nähe) mit 3,5 bar befüllt - das lassen wir jetzt auch so obwohl ich am Anfang dachte es wäre zuviel, läuft es auf der Autobahn problemlos - nur zwischen 78 und 84 km/h haben wir gröbere Unwuchten und Rattern vom Profil aber da unsere Reisegeschwindigkeit in der Ebene zwischen 90 und 95 km/h (laut Garmin GPS) ist, stellt das kein Problem da. Als 1. Sonderprüfung die man bis kurz vor Budapest gelöst haben sollte gibt es dieses Mal eine Navi Aufgabe - die Navigatoren sollen anhand einer Textaufgabe den heutigen Übernachtungsplatz in Rumänien lokalisieren. Klinsi und Gregor fangen beide an sofort nach der Hellsklamm zu rechnen und währen dem Räderwechsel sind sie sich schon einig wo es hingeht. Eine Location mit einer großen Wiese, Lokal und See nicht weit hinter der Grenze. Der Ort heißt Faget. Wir fahren voraus und Richard hinterher in den Autobahnsteigungen durch den Wienerwald muss Richard seinen Gaul etwas zügeln aber es läuft gut und auch 2 kleinere Staus in Ungarn halten uns nicht lange auf und wir sind „schnell“ an der rumänischen Grenze. Einen 20 Liter Kanister haben wir nachgekippt. Auf der ebenen Autobahn ist der Verbrauch unserer Pinzis fast gleich. Richards Motor saftelt etwas Motoröl aus aber ansonsten laufen die Pinzis wie die Uhrwerke.

Die rumänische Grenzerin ist in der Mitte der 30 Iger, hübsch und spricht fliessend Englisch. Sie will von mir wissen wo wir hinfahren und ist mit „Carphatia Mountains“ noch nicht zufrieden. Ich sage sie solle auf die andere Seite zu Klinsi gehen und dort auf den Bildschirm schauen. Das macht sie und freut sich für uns - Fagett kennt sie und es wäre dort sehr schön und sie gibt uns noch Ausflugtips.

 

 

 

 

 

Nach dem Kauf der Rovignetta an der Grenze und einem Tankstop bei dem keine Kreditkarten genommen werden und der Umrechnungskurs auf Euro abenteuerlich ist - kurz vor dem Camp sind wir auch schon da und es ist sogar noch hell :-) - das haben wir nicht immer so geschafft. Das teamsaurer 3 mit Peters 712M Rapier und Pauls 718M P93 (Ex Oman) kommen kurz nach uns an und stehen neben uns. Pauls Lima Keilriemen ist noch nachzuspannen ansonsten ist auch dort alles ok.

 

 

Es gibt für alle Teilnehmer (es sind ca. 35 Teams mit meistens 2 oder manchmal auch 3 Fahrzeugen) und die Crew einen rumänischen Eintopf in dem Restaurant des Ausfluglokals. Leider plagt mich schon seit Monaten mein Gichtproblem im rechten Fuss in diversen Gelenken abwechselnd und alleine ca. 200m Spaziergang über die etwas unebene Wiese ist eine Qual für mich. Ich versuche ohne Schmerzmittel auszukommen aber ich glaube morgen vor dem Aufbruch muss ich was einwerfen sonst komme ich nicht in die Motorsägenstiefel - der rechte Fuss ist im Durchmesser sicher 1/3 größer als sonst und richtig geschwollen.

 

Morgens macht Klinsi zum 1. Mal Frühstück in der Bordküche und händigt Lunchpakete für uns 2 Autos aus.

 

Die Nacht ist im Pinzi wieder wunderbar und auf unseren altbewährten Bettbrettern (nein, nicht Tiroler Zirbe, sondern Odenwälder Douglasie) mit einer faltbaren Ikea Matratze und einer Thermarest Matte drauf ist es im Schlafsack sehr bequem. Leider habe ich rechts nachts heftige Wadenkrämpfe, das kommt von der Schonhaltung tagsüber wegen den Gichtschmerzen aber der Kühlschrank steht genau richtig hinter meinen Füßen und ich kann den Krampf immer schnell rausdrücken - Klinsi wacht davon scheinbar nicht auf.

 

 

Nach der Fahrerbesprechung gibt es schon die Korridordaten und beim teamsaurer 3 die früher an der Ausgabe waren wie wir spioniere ich die Startlinie aus und es sind nur ca. 30 Wegkilomter zu der Linie. Ich gebe das zentrale Dorf in mein Garmin mit der rumänischen Karte ein und lasse es Straßenrouting dorthin machen - dann kann Gregor nachher sich während der Anfahrt dorthin noch auf andere Sachen im Korridor konzentrieren und weiter vorplanen. Wir stehen noch recht lange am Campplatz - die Meisten sind schon weg als wir aufbrechen.

Kurz vor der Einfahrt in den Korridor lassen wir Luft aus den Reifen - bei mir vorne 1,6 bar und hinten ca. 1,4 bar - mal sehen wie das wird. Es hat wohl etwas geregnet die letzten Tage aber gestern war super Wetter und auch heute sieht es nicht schlecht aus.

Das Fotografieren von Actionfotos ist für mich als Fahrer vom 2. Auto natürlich fast unmöglich. Hiermit ein Foto welches ich machen konnte weil Gregor sein Navi Laptop neu starten musste.

 

Die ersten Stunden im Korridor verlaufen sehr gut bergauf und bergab mit leichten Hügeln und dann auch steileren, bewaldeten Mittelgebirgsgebiet. Die neuen CST Reifen bei mir verhalten sich gut, die Traktion geradeaus ist viel besser als bei den BFG MT die ich sonst fahre, im Seitenhalt hätte ich deutlich mehr erwartet, vor allem wenn es glitschig ist und man aus seichten Spurrillen raus will, die Vorderräder reagieren beim Einschlagen erst sehr spät und dann kommt das Auto aber sehr schnell und im großen Winkel, da muss man aufpassen dass man nicht am Baum hängt. Der Boden ist noch von vorhergegangen Regentagen relativ tief auf den Erdwegen aber selbst auf einem steilen Maschinenweg der bergauf geht und auch noch der TV Crew des Veranstalters am Rande Platz bietet, bleiben wir für mich erstaunlicherweise nicht hängen und kommen auch mit viel weniger Schwung und Zugkraftunterbrechnung durch Schalten bei uns dem Richard hinterher.

Irgendwann Nachmittags wird es mal navigatorisch anspruchsvoller und es gibt auf den Karten und SAT Bildern nur 1 oder 2 Möglichkeiten weiter zu fahren und wir treffen auf das Team "The Spirits". Die Spirits rund um den Navigator Wolfgang Bachleitner sind das erfolgreichste Team in der SK Geschichte und das ist natürlich ein gutes Zeichen dass die im Korridor genauso weit sind wie wir und wir wahrscheinlich deutlich später rein sind als die Spirits. Die Spirits nehmen einen etwas zugewachsenen Weg vor dem wir auch schon gestanden waren aber dieser Weg hat dem Gregor von der Richtung nicht so gut gefallen und jetzt da die Spirits ihn nehmen will er einen Anderen nehmen, wahrscheinlich um die Spannung etwas hoch zu halten. - ich geniesse es nachdem ich bei den letzten 3 SK Teilnahmen Teamchef gewesen war, dieses Jahr einfach nur Pinzgauer fahren zu dürfen und Gregor die Entscheidungen zu überlassen. :-)   Im Endeffekt verlieren wir ca. 20 Minuten durch die Fahrt auf dem anderen Weg der nach einer Weile in eine ganz falsche Richtung geht und nehmen dann doch den Weg den die Spirits auch genommen hatten.

Bald fahren wir einen Hohlweg hoch in dem noch (es ist kurz nach der Schneeschmelze und die Wege sind von den Waldarbeitern noch nicht alle geräumt) in den ein großer Buchenwurzelteller gerutscht ist. Rechts oder links vorbei geht eigentlich nicht. Ich würde eine Umlenkrolle außerhalb des Hohlwegs an einem Baum befestigen und den Wurzelteller am Stamm anschlagen und so aufrichten und dann würde es links wahrscheinlich vorbei gehen. Gregor ist das aber zu aufwändig und will dass ich den kurzen Stamm mit ca. 90cm Durchmesser ganz absäge (was nichts bringt weil die Teile genauso unter Druck liegen bleiben obwohl sie getrennt sind) und oben noch eine Kerbe reinmache  (bringt auch nichts ) damit er nachgibt wenn Richard rechts über Teller und Böschung fährt - kann man machen ist aber für den Auto Unterboden gefährlich damit nichts abgerissen wird. Mit Hilfe der jeweiligen Seilwinde gelingt es dann aber doch über dieses Hinderniss drüber und glücklicherweise geht unter den Autos nichts kaputt.

Wir fahren einen steilen Weg hoch (1. Gang kurz) und zum ersten Mal kommen wir nicht da rauf wo Richard schon oben ist. Ich nehme eine andere Spur, wir schaffen es aber der Motor kotzt etwas bei höheren Drehzahlen - ich tippe auf Vergaserniveau zu hoch oder sowas. Egal, so steil wird es ja nicht so oft und der Tag neigt sich dem Ende und der Motor läuft sonst super und springt auch sofort an, egal ob kalt oder warm.

Für das Nachtlager finden wir einen schönen Platz am Waldrand mit Aussicht. Klinsi kocht wieder auf seinem Sideboard (einen Tisch haben wir dieses Jahr eingespart) die Beilagen und Richard und ich schauen nach den Autos und betanken meines aus den Kanistern. Wir sind auch für ein Lagerfeuer zuständig das bald lustig prasselt und wir darauf Steaks grillen. Gregor navigiert noch ca. 1-2 Stunden auf seinem Beifahrersitz am Laptop.

Meine Frau und ich haben heute Hochzeitstag und ich schicke noch einen Gruß in die Heimat.

Wir haben eine moderne, elektrische Stallaterne dabei, bei der aber leider der USB Ladeanschluss unreperabel defekt ist - unser 1. Totalausfall. Ich habe noch eine ältere Werkstatt Neon Lampe dabei die wir mit 230 Volt betreiben um Klinsis Küche zu beleuchten.

 

Klinsi bei der Küchenarbeit. Man sieht auch über ihm die Plane die wir meistens zwischen den Pinzis spannen, damit Richard und Gregor die auf dem Boden zwischen den Pinzis schlafen nicht nass werden falls mal ein Regen kommt. Bären, Wölfe und wilde Hunde hält die Plane aber nicht ab :-)

2. Tag - kurz vor dem Start. Die Computer werden hochgefahren und die passenden Karten und Wegpunkte von Gregor bei uns aufgespielt, damit wir wissen was er ungefähr in der Nacht davor geplant hat und wir ihm heute helfen können falls es mal navigatorisch schwierig wird.

 

Am 2. Tag geht es morgens gleich um 8.01 Uhr los und es läuft gut. Zwischendurch regnet es ein bisschen aber noch nicht so viel dass sich die Wege in totale Rutschbahnen verwandeln würden.

Vormittags finden wir im Korridor eine Tankstelle an einer Landstraße bei der kurz vorher unser Motor komplett angefangen hat zu spinnen und keine Leistung mehr bringt. Motordeckel auf, Sitze raus, Gerümpel fliegt auf den Tankstellenboden. Wir stehen auch noch im absoluten Halteverbot der Treibstoff-Anlieferzone der Tankstelle - die Cheffin ist gar nicht begeistert und schimpft mit uns aber jetzt kann ich nicht weg - ein Mann fegt etwas weiter weg den Boden der Tankstelle und die Frau will den auf uns loshetzen aber er winkt immer ab und sagt wohl dass wir eh bald wieder weg sind und jetzt eh kein Tanker kommt - Danke. Gregor, Richard, Klinsi und ich - alles Figuren mit viel Pinzgauer Erfahrung - mal sehen wie schnell sich der Fehler ergibt. Ich tippe auf eine rausgefallene Veragserdüse und Klinsi ist auf der Seite von der Zündung, Richard auch, er hat sogar schwarze OP Handschuhe (Richard ist hauptberuflich Chirurge - für Menschen) angezogen. Richard wackelt einfach mal so an der Verteilerkappe und das Laufbild verändert sich schon - es waren Schwitzwasserperlen an der Decke der Verteilerkappe - trocken gemacht mit Alkohol, Kontakte blank gekratzt und schon geht es wieder weiter und eine angefressene zivile Zündkabelisolation haben wir durch ein neues Kabel ersetzt - insgesamt mit Tanken hat dieser Stop um die 40 Minuten gedauert und der Schaden ist zum Glück nachhaltig weg :-). Einer der Nachteile in diesem Zusammenhang am Pinzgauer ist wenn man Fehler am Motor sucht, dass man nicht einfach wie bei einem Haubenfahrzeug anhalten und die Motorhaube in wenigen Sekunden aufmachen kann um mal kurz im Motorraum nach dem rechten zu sehen. Es müssen immer die 2 vorderen Sitze raus und damit auch der ganze Kram der sich eigentlich schon so gut festgerüttelt hatte. :-) - das dauert natürlich und geht einem auf die Nerven wenn es schnell gehen muss. Für Ölstandskontrollen hat es natürlich einen kleinen Deckel den man leicht aufbekommt.

 

Um die Mittagszeit kommen wir auf einem engen Weg auf einem mit Eichen bestandenen Bergrücken in eine Art Sackgasse. Gregor geht erkunden und ist weit berg unten aber es bringt nichts und wir müssen wieder umdrehen und kurz danach fahren wir sehr steil bergrunter auf einem Rückeweg. Zum Glück haben wir da nicht hochgemusst. ... Kurz nach dem wir die Steilstelle hinter uns haben, sehe ich wie das Team "Gekkos" auch hinter uns ist. Gregor will jetzt auf einmal auf dem engen Weg auf dem wir gerade sind umdrehen und die Steilstelle wieder hoch :-(.  Das Umdrehen auf dem engen Weg ohne Servolenkung mit dem 6x6 ist das eine aber den steilen Weg wieder hoch werden wir nicht ohne Winde schaffen. So ist es auch - Richard schafft es mit viel Schwung gerade so und wir schaffen etwa die Hälfte der steilen 60 Wegmeter und den Rest ziehen wir uns an Richard mit unserer Horn Winde hoch. Die Positionen von Bremspedal und Gaspedal am Pinzgauer erlauben es mit Fusspitze auf die Bremse zu gehen und mit der Hacke aufs Gas - so kann man auch am Berg manchmal ohne Handbremse anfahren - ein manueller Anti Stall also - leider ist das eine Position für meinen Gichtfuss die trotz Schmerzpille ziemlich schmerzt.  Aber weiter geht's in eine andere Richtung und wir kommen den Berg gut runter und Gregor befiehlt eine 10 minütige Mittagspause zum Trinken und Jausnern - der hat Nerven. :-).

 



Mittagspause nach einer Bergabfahrt

 

Bald darauf kommen wir an einen Stau an einem sehr schlammigen breiten Fortsweg. 2 oder 3 Teams stecken links im Schlamm und Winden. Rechts vorbei würde gehen aber diese Fahrspur sieht aus wie ein Teich und man weiß auch nicht wie tief es ist. Gut -- jetzt ist Richard schon öfters die Breslau Rally mit seinem Pinzi in der Extrem Klasse gefahren und es wird nicht lange überlegt und rechts überholt. Der "Teich" ist hartnäckig und der Boden auch stark nach rechts geneigt, zum Teil bis 1m Wassertiefe und auch ein abgeschnittenes Baumstämmchen schwimmt darin rum - ich mag sowas nicht weil man sich bei so etwas oft etwas kaputt macht. Mit dem 3. Anlauf ist Richard draußen. Klinsi: "Was machen wir jetzt?" Ich: "Durchfahren, jetzt hat der Richard ja schon eine Spur für uns gemacht." Auch mit viel weniger Schwung schaffen wir die Ausfahrt beim ersten Mal aber unser rechter Scheinwerfer hat jetzt einen Riss - macht nix war eh schon am blind werden. Leider hat Richard sich an der mittleren Achse rechts eine Bremsleitung am Rad abgerissen. Die fertige Leitung zum Tauschen hat er zwar dabei aber jetzt zu Reparieren dauert uns zu lange und mit einer Grip Zange wird die Leitung abgedrückt und weiter gehts - immerhin haben wir dadurch 1 oder 2 Teams überholt und mussten nicht Winchen.

Heute hatten wir auch noch einige steile längere Anstiege auf laubigen Maschinenwegen wo wir beide die Seilwinden gebraucht haben - Richard ca. 3 mal, ich ungefähr doppelt so oft. Ein Anstieg war so lang und steil dass Richard auch bei Weitem nicht ohne Winde hoch gekommen ist und ich mit meinem kürzeren Seil 2 Längen mit Umhängen etc. hätte winchen müssen. Ich sehe Richard aber schon umdrehen und mir sein Windenseil abspulen - das ist doppelt so lang wie meines und es geht an einem Stück und schneller. Das läuft alles ohne Funksprüche oder Aufregung - das Team funktioniert sehr gut.

Einmal sind wir ganz am Rand des Korridors und fahren eine Dorfstraße an einem Bach entlang, zwischen 2 kleinen Gehöften will Gregor über eine Wiese links hoch in den Wald. Es ist einfach kein Weg zu sehen und da wo er nach der genausten Karte sein sollte ist ein Holzzaun, zwar mit Tor aber sieht sehr privat aus. Schlecht. Wir drehen um und warten an der nächsten Kreuzung auf Richard und Gregor die aber nicht kommen. Funkverbindung und Telefon gehen auch nicht - wir warten schon 10 Minuten und plötzlich kommt das Team "Gekko" aus der Nähe der Korridorgrenze und wir machen Smalltalk. Wir fahren wieder alleine zu Gregor zurück und er steht auf der Straße und unterhält sich mit mehreren Einheimischen. Die Einheimischen machen uns ein Tor auf und geben uns noch Tips und auf der anderen Seite der Wiese unter den üppigen, nassen Hainbuchen- und Haselstrauch Zweigen und Ästen geht tatsächlich der Weg auf den Berg los. Wenn man weiß dass er da ist sieht man ihn auch. Da hat sich Gregors Beharrlichkeit wirklich ausgezahlt es hier zu versuchen, denn es gab keine sinnvolle schnelle Alternative in der Nähe.

Nachmittags sind wir in einen "ausgebeulten" Randbereich des Korridors und kommen aus diesem "Eck" nicht mehr sinnvoll heraus, alle Wege die Gregor in der Karte findet und deren Anfänge wir anfahren sind nicht gut, also gehen in die falsche Richtung oder sind total mit Altholz zu etc.. Wir fahren eine mit Schlaglöchern übersäten Waldstraße entlang zum nächsten Versuch und es fängt an zu regnen - ich schalte den Scheibenwischer ein und nach wenigen Bewegungen hört er auf. So ein Mist, man sieht nicht viel so ohne Wischer. Ich mache Klinsi darauf aufmerksam der gerade im Computer vertieft war und er stellt fest, dass wir vorhin bei der Zündungsreperatur einen Putzlappen in die Hebelei des Scheibenwischer geworfen hatten. Wir wollen natürlich nicht unnötig anhalten und Klinsi wurschtelt den zerfetzten Lappen mit aller Gewalt zwischen Wischermotorgetriebe, Wischerkurbeln und Scheibenrahmen nach einem mehrminütigem Kampf heraus. Währenddessen habe ich die Stange von meinem Wischer entfernt und betätige die Wischerkurbel mit der Hand, auf Dauer anstrengend und man muss ja auch noch manchmal mit beiden Händen lenken und Schalten muss man auch noch ab und zu.  Aber wir haben Glück, der Antrieb der Scheibenwischer ist komplett reparabel und Gregor findet auch eine Lösung auf den nächsten Berg.

Neben einem von Teilnehmern solcher Trophys sogenannten "Hotterweges", also ein Weg der mit einem roten "H" an Bäumen gekennzeichnet ist und der auf einem bewaldeten Bergkamm kilometerweit entlangführen kann und der wahrscheinlich auch eine Grenze zwischen verschiedenen Landkeisen oder ähnlichen bildet finden wir einen schönen Platz zum Übernachten. Der Tag ist gut gelaufen und es sind laut Gregor noch max. 2 Stunden bis zur Ziellinie die wir morgen noch schaffen müssen.

 

Unser Nachtlager am Ende des 2. Tages im Korridor. Schnell ist die Bremsleitung getauscht und das Feuer brennt schon.

 

Durch Zufall heute Abend entdeckt, dass Fangbänder nicht immer gleich lang sind, obwohl sie es sein sollten ???

 

Odenwälder Steaks auf rumänischem Buchenholz Feuer.

 

Richard, wie fast immer gut gelaunt am nächsten Morgen.

 

Am nächsten Morgen sagt Gregor dass wir uns Zeit lassen können mit dem Aufbrechen, da wir es nicht mehr weit haben aber irgendwie sind wir so im Modus, dass wir trotzdem um 08:06 losfahren. Auf großteils kleineren Schotter - und Erdwegen geht es in Richtung Ziellinie und kurz vorher bremst uns ein anderes Team aus was uns auf einem schlechten, steilen Weg bergab nicht vorbei lässt obwohl wir deutlich von hinten auf sie aufgelaufen sind - unser Schwesterteam - teamsaurer 3. Ärgerlich wenn es an diesen wenigen Minuten hängen würde wenn wir einen Platz verlieren würden. Leider musste das teamsaurer 3 aus Zeitgründen den Korridor gestern für eine zeitlang verlassen. Kurz danach um 08:28 sind wir über die Ziellinie - es waren auch nur 5,5km Luftlinie die wir ohne Wegsuche oder Winden problemlos gefahren sind.

 

Ziellinie des 1. Korridores um 08.28 Uhr erreicht, und kurz dahinter erstmal traditionsgemäß ein Getränk eingenommen.

 



Das nächste Team welches hinter uns ankommt und komplett im Korridor geblieben ist, sind die "Spirits" um Wolfgang Bachleitner, den erfolgreichsten Teamchef und Navigator in der Geschichte der SK.

 

 

Erfahrungsaustausch mit den "Spirits", so wie es aussieht haben wir diese Etappe gewonnen.

 

Wir bleiben eine gute Stunde an dem Platz hinter der Ziellinie und fachsimpeln mit einigen anderen Teams die auch von überall her kommen. Manche kommen von der Straße in entgegengesetzter Richtung zu uns nur um auf der Forststraße über die Ziellinie 500m zu fahren, umzudrehen und wieder rauszufahren, eine Nicht Überquerung der Ziellinie zöge praktisch eine Disqualifikation nach sich oder jetzt seit ein paar Jahren eine sehr hohe Zeitstrafe. Die Route wird schon lange automatisch mit einem Programm ausgewertet und das braucht dafür die korrekte Ein- und Ausfahrt in den Korridor.

Wir fahren dann ins Zielhotel in der Nähe von Bistritz was ungefähr 90 Minuten dauert auch mit vielen Baustellen und Staus auf der DN17. Hoffentlich verkalkulieren sich da nicht einige Teams die später dran sind, denn man muss auch bis zu einer bestimmten Zeit im Mittelziel / Hotel sein.

Das Hotel ist ein modernes Blockhaus - Holzgebäude mit einem neuen Baggersee und Hochseilgarten dabei. Die Sonderprüfung wird also wohl etwas mit Klettern zu tun haben.

 

Georg Müller-Hartburg, der Veranstalter geht noch mal in sich bevor die große Masse der Teilnehmer ins Zwischenziel kommt.

 

Wie erwartet hat die Sonderprüfung etwas mit Klettern zu tun und die Ausrüstung wird angelegt

 

Gregor und Richard übernehmen diese Prüfung und müssen das Ei zwischen ihnen ohne es zu beschädigen oder es anzufassen durch den Hochseilgarten bringen. Wir sind das 2. Team die das machen, wir haben die anderen aber nicht gesehen und einige Holzbalken sind noch feucht und rutschig vom letzten Regen, sodass Gregor auch einmal total abrutscht und in der Sicherung hängt.

 

 

Kurz vor dem Ende der erfolgreichen Sonderprüfung.

 



Nach der Sonderprüfung gehen wir Tanken und Einkaufen und treffen dabei auch noch eine Deutsche mit einem Expeditionsunimog die wir später auf der Party heute Abend auch wieder sehen werden.

 

Trommelbremsen an der Vorderachse nachstellen, gerissenes Fangband tauschen, Achsmannschette wieder befestigen, Haltering einkleben

Es gibt genug Platz für alle Teilnehmer zum Campen um den Baggersee, ein paar mehr Duschen hätten nicht geschadet :-). "Leider" ist das Starterfeld bei der SK dieses Jahr wieder so groß oder / und man hat auch zuwenig gemeinsame Zeit, dass man nicht mehr alle Teilnehmer persönlich kennen lernen kann.

 

Paul vom teamsaurer 3

Mit dem Team "TrippleG" beim Abendessen.

Präsentation der Ergebnisse der 1. Etappe.

 

1. Platz für uns.

 

Hannes und ich (wir sind die SK 2017 im teamsaurer 2 siegreich in einem Auto gefahren) , endlich haben wir Wein aufgetrieben um a gscheide Mischung zu mochen.

Team "Tripple G" auf Platz 27. Den Ineos Grenadier beobachte ich neugierig, da ich bei Ineos im Jahr 2020 als externer Berater an diesem neuen Auto mitgearbeitet habe. 50 Jahre jünger und das 3 fache Motordrehmoment wie unser serienmäßiger Pinzgauer helfen auch nicht nach vorne wenn man nicht einen guten Track durch den Korridor findet.



Die Unimogfahrerin die wir beim Einkaufen gesehen haben in Fachgesprächen mit dem Unimog Schrauber vom Team "Spätzles Power". Die Welt ist klein, man kennt sich zwar nicht persönlich aber ihr Freund hat den Unimog schon bei Michael zu Umbauarbeiten später im Jahr angemeldet.

 

Der Tisch mit Teilnehmern aus verschiedenen Teams mit dem längsten Sitzfleisch. Schweizer, Tiroler, Salzburger, Steirer, Wiener und Deutsche auf einem Haufen die sich ohne die SK gar nicht kennen würden. :-)
(Jetzt noch ein Einschub für Insider. - zu späterer Stunde kommt auch mein Teamchef neben diesen voll besetzten Tisch, setzt sich auf eine leere Bierbank daneben und sagt halb zu uns und halb zu sich selbst: "Ich finde nicht, dass ich so schlimm bin wie der Ruf der mir vorrausgeht!" - da war wieder mal für Heiterkeit gesorgt :-))

 

Denise, die symphatische und SK erfolgreiche Toyota Fahrerin aus der Schweiz hat dieses Jahr Pech. Nach dem Ausfall im Vorfeld der Trophy des eigenen 2. Autos ist das jetzige 2. Auto im Team ein erst kurz vor dem Start zugeloster 90 iger Classic Defender der im Laufe dieser SK alle Achsdifferentiale und ähnliches tauschen muss. Das Team lernt mehr Werkstätten und Hebebühnen in Rumänien kennen wie ihnen lieb ist.


Stefan Maier, der Veranstalter vom Globetrotterrodeo und Allradfreigang ist auch dabei.

 

Die runderneuerten Reifen am Grenadier werden sich in den nächsten 3 Tagen anfangen aufzulösen ...

 

Die Bodenfreiheit am Grenadier bzw. die Ausführung des hinteren Schutzes hat noch Verbesserungspotential. Um überhaupt grobes Profil auf die 17" Felgen zu bekommen hat das Team auf im Durchmesser kleinere Reifen als die Serienbereifung (265/70R17) umgestellt. Größere Reifen waren von Ineos nicht gerne gesehen, wären aber in 17" mit diesem Profil auch wieder schwer zu finden. Auf so ein Auto müssen 16" Räder drauf gehen, was aber beim Grenadier zugunsten einer größeren Bremsanlage nicht geht. 3,5 Tonnen, Vmax 160 km/h und die aktuellen Zulassungsvorschriften erfordern mindestens so große Bremsscheiben und Bremssättel das sie nicht unter eine 16" Felge passen - mal sehen was der Aftermarket sich da so aussdenkt.

Hannes vor seinem 718K Pinzgauer mit 5 Zylinder Tdi Motor. Eigentlich wollte er wie immer mit seinem gestrippten 718Trophy Tdi mitfahren aber der hat wie weiter oben schon erwähnt leider kurz vor der Trophy Motorprobleme bekommen. (andere Einspritzdüsen getestet ...)

Aufstellung zum Start in die 2. Etappe

 

Am Mittwochmorgen gibt es zuerst im Restaurant / Gartenwirtschaft eine Fahrerbesprechung und der Veranstalter weist auch daraufhin, dass die ganze Trophy und deren Teilnehmer irgendwie unter besonderer Beobachtung von einigen Rumänen stehen und die Stimmung nicht so gut ist wie bei den letzten 18 Mal. Es hängt wohl auch stark damit zusammen, dass Österreich vor Kurzen ein Veto für den Schengen Beitritt Rumäniens eingelegt hat und daher sind viele Rumänen nicht gut auf die Trophy zu sprechen. Einige Teams wurden schon in der 1. Etappe angehalten und z.T. aus dem Wald geleitet, es gab aber keine Strafen der Polizei. Natürlich war dann die Platzierung in der Trophy für das Team im Eimer.

Uns erwischt es ganz kurz nach dem Start am Hotel, wir sind noch auf der privaten Zufahrt zur Landstraße als es vor der Auffahrt ein Stau mit 2 Teams und uns gibt. Eine Streifenwagenbesatzung der Polizei macht normale Fahrzeugkontrollen, da bin ich ziemlich entspannt - das Auto ist technisch ok und die neue Reifengröße ist auch eingetragen und ich vernünftigerweise als der Salzburger Kollege heute Nacht mit den harten Getränken kam abgehauen und in den Schlafsack, den Rest bauen die über 100kg Körpergewicht soweit ab - muss ja auch einen Vorteil haben etwas kräftiger zu sein. Die Polizei ist freundlich und schaut nur die Papiere an und macht Fotos von Fahrzeugschein und Führerschein.

Aber es steht auch noch ein Papagei in Motorradkluft da. Er redet auf Englisch auf die vorderen Teams ein, die verstehen ihn aber nicht richtig. Ich gehe vor und rede mit dem Mann - es ist jemand von der FRAS - ein rumänischer Motorsportverband. Ich habe schon mal davon gehört dass die nicht gut auf die SK zu sprechen sind. Klinsi geht die 200m zurück zum Hotel und holt Georg, den Veranstalter, der kann das wahrscheinlich aus der Welt schaffen. In der Zwischenzeit erklärt mir der FRASler dass das alles illegal sei was wir machen und nicht genehmigt. Ich antworte dass sich die SK ja in 18 Jahren nie versteckt hat und sogar Hubschrauber dabei hat und es ja schon längst aufgefallen sein müsste wenn es alles so illegal sei. Antwort: "I know but this year it has to come to an end!"
Dann war auch Georg schon da und ich habe ihm das Feld überlassen, um 10:12 Uhr sind wir dann auf die Straße und durch Bistritz durch - und um 12:00 Uhr sind wir in den Korridor rein. Kurz nach dem Start haben wir uns die Plane auf der rechten Seite aufgerissen - so eine Scheiße - aber das ist halt das Risiko wenn man so eine Fahrt mit dem großen Verdeck hinten drauf macht. Egal, Liros macht nicht nur gute Windenseile sondern hat uns dieses Jahr auch stoffähnliche große runde Segelaufkleber mitgegeben, die sind zum Flicken der Plane heute Abend ideal.

Gleich vom dem ersten bewaldeten Hügel fahren wir wieder einen steilen Maschinenweg runter der auch noch zum Tal hin hängt. Es geht noch ohne zu Sichern. Leider kommen wir nur 170 Wegmeter runter dann müssen wir da irgendwie umdrehen. Vorwärts wieder hoch war spannend aber im 3. Anlauf habe auch ich es ohne Winde geschafft - Anhalten war da aber nicht drin - Klinsi schnauft hinter her - zum Glück ist es dieses Jahr nicht zu warm wie sonst schon manchmal auf der SK. 

Die Schafe beim Almauftrieb haben Vorfahrt

 

Kurz vorher hat sich Richard in einem Hohlweg den originalen Doppeltank total seitlich verbeult und eingedrückt. Zum Glück ist der originale Tank eine hervorragende Qualität und er ist immer noch dicht.

 

An einer bewaldeten Bergflanke treffen wir auf andere Teams und einen großen Stau. Der Weg ist wohl sehr schlammig und es winden schon die ersten Autos obwohl es eigentlich eben ist. So etwas kann Gregor natürlich gar nicht leiden und er findet eine ca. 200m lange Umfahrung und wir kommen genau vor dem Anfang des Staus wieder auf den Weg. Auch für uns hat es ein paar Suhlen aber es geht alles gut und keiner der Beifahrer muss aussteigen.

Die Fahrbahnen werden jetzt steiniger und auch die Gegend wird etwas "gebirgiger". Einmal zweigt ein steiler Maschinenweg ganz scharf und steil links runter ab und wir müssen in der steilen Stelle in der Kurve noch mal zurücksetzen - die Bremsen halten. :-) Kurz darauf geht es in einem Tal auf einmal rechts hoch, eine nagelneu auspahltierte Forststraße, die steil mit geschätzen 13-25% für ein paar Minuten berghoch geht. Manchmal habe ich noch die übliche Auswahl ob wir mit 43 km/h max im 5. Gang untersetzt fahren oder mit 46 km/h max im 3. Gang in der Straßenübersetzung aber mehr kann ich nicht rausholen aus dem brav laufenden Serienmotor mit seinen 87 oder 90 PS. (ich weiß nicht welche Kompressionstufe / Höhe der Zylinder verbaut ist). Die Pinzgauer haben ein synchronisiertes ZF Untersetzungsgetriebe und man kann bei angemessener Geschwindigkeit die Gruppe während der Fahrt tauschen.

Das Team "G" Power mit den selbst umgebauten 718er TDI Pinzgauern ist auch geduldig hinter uns, Richard ist schon lange vorraus verschwunden - das macht nix, da hat Gregor an der nächsten Kreuzung ein bisschen Zeit sich zu orientieren bis wir da sind.

Gegen 13:45 macht der Korridor von der Süd-Nord Richtung einen 90° Knick nach Westen und in dem Zentrum des 90° Knicks kommt von Norden nach Süden ein großer Bach /kleiner Fluß herunter. Es müssen alle Teilnehmer in dieses Tal in dem auch eine Forststraße verläuft. Von da aus geht es dann nach Westen über eine Bergkette die bis auf ungefähr 1650m üNN hinaufragt. Der Korridor ist da nur ca. 7km breit. So eine Begebenheit wie dieses Tal in das man auf jeden Fall rein muss, nennen die Navigatoren eine Auffanglinie - das ist beim Navigieren und Taktieren und Planen also eine Grenze für einen Abschnitt auf die man irgendwie kommen muss - also z.B. jetzt hier ist es egal wie / wo man auf dieses Tal kommt, Hauptsache man kommt dahin und sucht von dort aus dann die ideale Route wie es weiter geht - in dem Tal kann man leicht ein paar Kilometer hin oder her fahren um den idealen Überstieg in Angriff zu nehmen.

Wir fahren in dem Tal ca. 5km nach Norden, denn da ist der einzige in die Karten eingezeichnete Weg der über die Bergkette geht. Der Weg biegt links von der Straße ab und geht erstmal durch den Fluß durch. Ca. 80cm tief, starke Strömung aber kein Problem für uns. Es sind auch andere Top Teams schon hier und gerade vor uns durch den Fluß. Die kleine Forststraße die uns von 750 müNN auf 1.200m bringen soll ist leider 600 Wegmeter nach der Furt nicht passierbar. Was da genau war erfahren Klinsi und ich nicht aber die Spirits kommen gerade von da zurück und wir drehen schon vor der Stelle um. Gregor sieht wohl keine andere größere Forststraße aus dem Flusstal die über die Berge geht und wir versuchen es zusammen mit den G-Power und Gekkos auf einem Maschinenweg auf den Berg hoch. Wir müssen erst 400 Wegmeter wieder runter in Richtung Furt und dann rechts hoch. Es muss ja nach dem Pinkeln und dem Umdrehen schnell gehen und ich muss noch meinen Gurt zumachen und schaue mal kurz nicht ganz genau auf den Weg und auf einmal schlagen wir heftig in eine Querrille in dem felsigen Weg ein - so heftig, dass die Fahrertür von alleine aufgeht - das ist immer ein Zeichen dass ein Schlag zu heftig ins Gebälk ging, sollte nicht allzuoft im Jahr passieren, ist nicht gut für die Nachhaltigkeit der vorderen Pinzgauer Karosse. Aber es geht ohne Pause weiter und wir fahren den Berg hoch. Um 14:35 auf ca. 1350 müNN gabelt sich unser Weg und beide Alternativen sehen verwachsen und schon länger nicht mehr befahren aus. Wir entscheiden uns mit allen 3 Teams zusammen und manchmal 4 Motorsägen gleichzeitig uns bis auf die Passhöhe durch zu schneiden. Richard und ich fahren gleich hinter den Sägenden her und die anderen Teams kommen dann auch hinter her. Es ist aber noch kein Scout zu Fuß ganz oben gewesen und hat geschaut ob wir wirklich oben mit zeitlich angemessenen Aufwand aus dem Wald herauskommen und auf die andere unbewaldete Seite des Berges wo es dann wieder runter geht und die Karte auch wieder Wege drin hat. So wie ich es vorhin aus den Augenwinkel gesehen habe sind die Spirits gleich zielstrebig wieder durch die Furt durch und ganz wo anders hin. Hoffentlich geht das bei uns hier nicht in die Hose sonst haben die Spirits einen womöglich mehrstündigen Vorsprung wenn die eine leichtere Auffahrt wo anders finden.

 

Der Maschinenweg ist schon länger nicht mehr befahren aber es ist defintiv ein Weg.

 

Auf einmal liegt ein starker Totholzstamm im Weg und ich hole unsere größere Säge, eine altbewährte Husqvarna 372 XPG aus der Alukiste und schaffe Platz. Meine normale Säge auf der SK ist eine Husqvarna 550 XPG, die ist für 95% der Fälle hier auch ideal, ist aber auch gerade mit einem der G Powers weiter vorne im Einsatz.

Für die 400 Wegmeter nach der Gabelung, wir sind jetzt auf 1450 müNN brauchen wir 80 Minuten. Aber die Vorhut entscheidet, dass es nicht sinnvoll weiter geht und wir hier an der einzigen möglichen Stelle an der es sich seit längerer Zeit mal wieder anbietet umdrehen. Wir drehen um, unsere 2 Pinzis sind jetzt ganz hinten in der Schlange aber es geht recht zügig wieder ganz runter bis zur Furt, nur im letzten Drittel ist laufen wir auf ein langsames Team auf was extrem langsam bergab fährt und uns die Nerven raubt. Ein paar andere gute Teams sind auch im Bereich der Furt und überlegen wo es weitergehen könnte.

In engen Rechstkurven grunzt es manchmal bei uns an der Vordrachse, sicher eine Nachwehe von dem heftigen Einschlag heute morgen - ich ignoriere das aber jetzt bis wir heute Abend im Nachtlager sind und in Ruhe danach schauen können.

Erst um 17.00 Uhr sind wir wieder auf dem Weg unten an der Furt.

Wir fahren auf dem großen Weg das Tal wieder 5km Richtung Süden und Gregor sucht die Auffahrt die er heute morgen schon auf einem SAT Bild gesehen hatte. Nach 3 Versuchen finden wir sie und es gibt sogar eine komfortable Brücke. In keiner Karte war dieser Weg drin, außer in den SAT Bildern - das untermauert, dass man bei der SK immer mit allen zur Verfügung stehenden Karten arbeiten muss um die ideale Strecke zu finden.

Am Anfang geht dieser Weg weit sichtbar über eine Alm und wir sehen dort Denise und Martina gerade ein Gatter zumachen. Martina sprintet wie ein junger Gaisbock den Berg hinauf und hüpft wieder in den Toyota. Bald sind wir auch dort und wir fahren den steilen Weg im 2. und 3. Gang kurz immer weiter hoch - bis auf eimal ein Stau von 2 Teams vor uns ist. Der Weg hat hier ca. 18% Steigung ist aber an einer Stelle sehr nah am tiefen Abhang und auch noch nach links zum Abhang geneigt. Es ist auch noch verworfen. Das Team welches gerade über diese Stelle fährt ist G Power mit ihren beiden 718er Pinzis. Die Kärtner "unterhalten" sich lautstark aber nach einer Weile sind sie durch. Dann kommt Denise mit ihrem Toyota und der angeschlagene Defender aus dem Team - der hängt ganz schön schief da und wird auch gesichert. 20 Minuten haben wir warten müssen. Richard und ich fahren ganz langsam und ohne Sicherung über die Stelle, die Verwerfung zwingt bei meinem Pinzi das rechte vordere Rad in die Luft und es ist schon ungemütlich mit der Neigung gen Tal aber "pain is temporary - glory is forever!"  und wir sind durch. In dem Film der nach der Veranstaltung im ORF laufen wird, ist es die Stelle an dem ein Defender abrutscht und am Seil hängt - bei uns war es aber noch nicht so ausgefahren.

Während der Wartepause schaue ich ein bisschen in den Sozialen Medien und sehe einen Post von Michi Waldl von den Spirits der vor 3 Stunden ein Foto von einer Aussicht, aufgenommen von einer hohen Position -gepostet hat - die sind weit vor uns :-(.

Das Team Noroc mit Denise und Martina macht uns Platz und lässt uns vorbei. Bald kommen wir auch an den Aussichtspunkt den Michi Waldl gepostet hat.

 

Wir kommen auf ca. 1.500 müNN und langsam auch an die Baumgrenze. Es gibt viele große Nadelholzbaumstümpfe die ca. vor 3-6 Jahren gefällt wurden aber fast keine kleinen Bäume - das ist schlecht, da müsste aufgeforstet werden um der Errosion vorzubeugen. Nach einer Schleife um den steilen Weg auf den Gipfel zu umgehen nehmen wir doch diesen Traktorweg der steil auf losem Schotter bergauf geht. Wir schaffen es beide nicht ganz aber Richard findet problemlos einen alten Baumstumpf der uns hält. Wir kommen gut auf die andere Seite des Berges und Gregor findet sofort einen guten Weg bergab der in das richtige Tal führt. In der Open Top Map ist das letzte Stückchen (700 Wegmeter) ein Weg der schon am Anfang augenscheinlich verdächtig aussieht. Gregor fährt daher noch ein paar Meter weiter und bleibt auf Traktorspuren die sich die Fahrbahn bald mit einem Bach teilen. Klinsi schaut auf die Uhr und meint dass wir bald aus dem Bachbett rausmüssen sonst wird es 20.00 und wir müssen darin stehen bleiben zum Übernachten. Wir schaffen es aber noch raus und treffen sogar noch die G Power die wir bei der Abfahrt scheinbar überholt haben. Die sind den Open Topo Track gefahren und haben dort auch die Spirits getroffen, da war es wohl sehr schwer und zeitaufwändig - gut für uns, da haben wir wieder ein bisschen aufgeholt. Die G Power fahren noch ein paar Minuten weiter, wir bleiben an einem kleinen Platz neben dem Weg an einem kleinen Bach - ideal. Wir stehen und fangen an die üblichen Routinen am Lagerplatz durchzuführen als uns Hundegebell von weiter unten entgegen schlägt und dann sehen wir auch so eine Art großes Forsthaus um die Ecke.  Es kommen gleich mehrere Hunde die aber friedlich sind und uns aus 5 Meter Sicherheitsabstand begutachten - ab und zu muss natürlich gebellt werden. :-)  Die eine der Hündinnen bleibt die ganze Nacht bei uns und bellt nachts auch ein paar Mal über den Bach, irgendetwas hat sich da drüben rumgetrieben.

Ansonsten montiere ich mein linkes vorderes Rad runter und stelle fest, dass die Felge einen starken Einschlag hat und je nach Radeinschlag auf dem oberen Teil des Radantriebsgehäuses schleift und grunzt. Da ist schon eine deutliche Spur drin. Richard hat einen kleineren speziellen Vorschlaghammer dabei und klopft mit aller Kraft auf die Felge die sich dann ergibt und sich fast in die ursprüngliche Form zurückverwandelt. Altmodische Stahlfelgen mit Schläuchen sind nicht immer von Nachteil. :-).

Klinsi kocht die Beilagen, Richard und ich machen ein Lagerfeuer und grillen Würste. Gregor sitzt vor seinem Laptop im Auto und ärgert sich weil er heute morgen die Entscheidung getroffen hatte den Maschinenweg hoch zu fahren der uns 3h gekostet hat - aber zumindest die Plaungen für morgen laufen gut. Wir kommen gegen Ende dieses Korridors in ein Gebiet das wir von der SK 2017 schon kennen.

Camp mit Wachhund am Morgen

 

Frühstück

 

Wachhund

 

Es ist Donnerstag Morgen und wir starten pünktlich um 8.00 Uhr voll motiviert in den Tag. Zuerst ging es durch einige kleinere Weiden und das ständige Öffnen und Schließen der Gatter und Zäune braucht Zeit. Wir kommen bald auf eine große Waldautobahn und fahren talauswärts - plötzlich kommen uns die Gekkos entgegen und erzählen uns dass es unten eine Verkehrskontrolle gibt, - gut das brauchen wir nicht unbedingt und drehen um und Gregor findet schnell eine alternative Route ohne auf die große Straße raus zu müssen.

Einige Zeit später kommen wir auf eine große Hochebene von der wir nicht mehr so leicht herunter kommen. Die Styria 6x6 irren hier auch umher und Stefan Meier schafft es sogar seinen Toyota in einem großen Matschloch auf die Seite zu legen. Styria 6x6 ist in der Nähe und zieht den Toyota wieder raus.

Gregor versucht einen Feldweg nach Norden und auf einmal geht es problemlos in das Tal runter - warum nicht gleich so? :-) Nach einem langen steinigen Bachbett - Weg kommen wir an eine geschlossene Schranke, die 30m vor einer Landstraßenkurve ist. Auf einem Platz in der Kurve neben der Straße steht ein Orga Team von uns und hat von den Waldarbeitern die gerade Pause machen den Platz für den Schlüssel gezeigt bekommen um die Schranke öffnen zu können falls Teilnehmer kommen. Wir sind also nicht bei allen unbeliebt - es besteht noch Hoffnung :-)


Der eine Orga Mensch sagt zu mir: "do hinten fehlt a bissl Luft!" - ok, total platt. Mal schnell ein Rad bei mir tauschen. Es wird der einzige Patschen dieses Jahr bleiben. Leider fahren Richard und ich ja total verschiedene Felgen, Lochkreise und Reifengrößen -wir sind sind also nicht kompatibel (Richard hat sein Auto auf die Scheibenbremsradantriebe vom Dieselpinzgauer umgebaut) - mehr als einen Platten darf ein Auto pro Tag nicht haben, sonst müssen wir auf der Strecke flicken, das kann bei meinem Schlauch Rädern schon mal dauern. Trotz dem üblichen Schmäh Führen (=dummes Zeug reden) mit der Orga brauchen wir 8 Minuten für den Radwechsel und um 14:46 geht es auf die Straße.


Nach ein paar Kilometern, wir haben die Straße schon lange verlassen, sind wir wieder auf einer Anhöhe. Nach mehreren Versuchen folgen wir einem Weg bergab in ein kleines Tal mit Weg und Bach. Leider ist der Weg kurz nach der letzten Serpentine vor dem Weg im Bachbett komplett weggewaschen und auch in der Schlucht ist kein sinnvoller Weg mehr zu sehen. Richard und ich müssen umdrehen, schlechte Stelle für so etwas in einer aussgewaschenen Steilkurve. Aber mit Seilwinde und viel Kraft am Lenkrad meistern wir auch das. Auf dem Rückweg nach oben treffen wir auf Haasa mit seinem Team Altrad. Er hat wohl etwas weiter stromab einen Weg gefunden der gut in das dort mit einem Weg versehenen Tal führt. Aber eine Stelle ist abgerutscht und man müsste die Autos seitlich sichern etc.. Gregor will unbedingt von dem Berg runter und erkundet die Stelle zu Fuß und schickt uns über Funk hinterher. Zusammen mit den Altradlern machen wir Wegebau und ziehen die seitlich gesicherten Autos vorsichtig durch die Engstelle. Es läuft alles gut - bei den Altradlern ist auch unser Freund Hannes Pieber dabei der seine Jungs lautstartk zur Mithilfe antreibt wenn er meint dass nicht alle gleich richtig hinlangen :-).

Unsere kleinere Motorsäge springt seit heute morgen nicht mehr an. Mit der größeren 72ccm Säge ist es doch manchmal etwas unhandlich, geht aber natürlich auch.

Wir fahren gegen 17.30 durch grasige Weiden auf einem Feldweg umrahmt von Schafen berghoch. Oben ist ein schöner Platz mit Gipfelkreuz und Sitzgruppe, eigentlich ist es aber noch zu früh zum Übernachten. Es sickert elektronisch auch bis zu uns vor, dass einige Teams bei einer Polizeistation festgehalten werden und die SK nicht in Wertung weiter fahren dürfen. Was machen wir jetzt? Gregor telefoniert mit Georg, dem Veranstalter und der sagt, dass wir bleiben sollen wo wir sind, er wird sich am nächsten Morgen melden.Wir verbringen am Kreuz eine gute Nacht, Klinsi macht Linsen, Spätzele und Saidewörschd. Richard und ich flicken mein Rad und tauschen noch eine total mechanisch zerfetzte Achsmanschette an der mittleren Achse aus - sogar der Haltering ist stark verbogen - zum Glück haben wir genug Dirko dabei.

Viele so kleine beissende Mücken gibt es hier die aus dem Gras zu kommen scheinen. Rauch zum Verscheuchen von einem Lagerfeuer haben wir heute aus naheliegenden Gründen nicht.

 

Ideale Infrastruktur für uns

 

Freitagmorgen, wir sind gerade aufgewacht. Noch weiß keiner wie es mit der Trophy heute weiter geht und ob die Unstimmigkeiten mit den Behörden oder dem Motorsportverband "FRAS" im Tal beigelegt werden können.

 

Der Nebel in den Tälern ist unter uns. Wir warten auf eine SMS vom Veranstalter wie es weiter geht.

 

Wir sind abfahrbereit und warten auf das SMS von der Orga wie es weiter geht. Gegen 9.00 Uhr kommt das SMS. Die Veranstaltung wird mit sofortiger Wirkung abgebrochen, wir sind ab jetzt als Touris auf eigene Faust unterwegs. Die Orga würde uns gerne morgen Abend zur Siegerehrung im Hotel begrüßen für die Gesamtwertung würden sie eine faire Lösung finden. -- die einzige faire Lösung wäre die Wertung aus der 1. Etappe als Gesamtwertung zu nehmen. Damit haben wir zwar gewonnen aber so ist es kein richtiger Sieg weil es ganz schön eng gewesen ist für uns in der 2. Etappe.

Per Telefon verabreden wir uns mit Stefan Meier und fahren mit denen zusammen den restlichen Freitag und den halben Samstag in Richtung Zielhotel, zum Schluss wieder im Korridor weil wir dort die Strecke kennen und sie so schön auf einem Höhenrücken verläuft.

Wir haben nach Eberbach volle 2 Tage zu fahren und ich würde eigentlich lieber schon Samstags Früh auf die Autobahn aber Klinsi würde gerne am Samstag im Hotel duschen und Gregor sagt wir sollten der Orga gegenüber etwas Loyalität zeigen - dass und das es vielleicht die letzte SK sein wird bringt mich dazu auch noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag in das Hotel zur Siegerehrung zu gehen.

 

 



Treffen mit Stefan und seinem Team globetrotterrodeo.at.

Ulrike und Robert sind schon ins Hotel, Stefan und Philip übernachten mit uns noch mal an einer schönen Hütte im Wald.

 

 

Klinsi ist am Kochen, die Knödel finden große Zustimmung, ich stelle derweil die Bremsen an der Vorderachse nach.

 

Frühstück am Samstag

 

 

 

Wir lassen unsere 3 Autos waschen. 2 Mal ist der Abfluss in der Waschhalle total verstopft und Richard rundet den vorher vereinbarten Festpreis deutlich auf.

 

Am Hotel in Satu Mare angekommen, gibt es natürlich die Fachsimpeleien unter den Teilnehmern auf dem Parkplatz. Leider sind nur ca 1/3 der Teilnehmer zu der Siegerehrung gefahren, der Rest ist schon heim.

 

Unsere beiden Siegerautos - ein 712M ehemals Schweizer Armee und ein 712 Trophy ehemals österreichisches Bundesheer.

 

Der bewachte Parkplatz des Hotels.

 

Da wird gscheidt geredet und der Staub aus der Kehle gespült.

 

Richard / teamsaurer 2 - Roli / Gekkos - Hannes / Altrad (auch im teamsaurer)

 

Denise, die schweizer Postbotin hat es trotz dem defekten Team Defender ins Ziel geschafft

 

 

 

3. Platz - die Gekkos aus der Schweiz und Deutschland.

 

Michi Waldl war 2008 bei unserer 1. Teilnahme eine großer Kritiker der Pinzgauer und wir natürlich ihm gegenüber nicht besonders euphorisch gestimmt - jetzt 15 Jahre später sind wir schon lange Offroad Freunde geworden und telefonieren auch unter dem Jahr mal ab und zu wenn ich eine Frage zu einem Land Rover habe oder er einen Pinzgauer in der Werkstatt hat.

 

2. Platz für die "Spirits" - was Michi gerade denkt? Er will dann eine Rede halten und ist erstmal sprachlos - wer ihn kennt weiß dass da etwas außergwöhnliches passiert ist. Der Abbruch der Veranstaltung und die ungwisse Zukunft hängt über uns allen irgendwie. War es das letzte Mal?

 

 

1. Platz für uns. Richard - Klinsi - Lorenz - Gregor. Schade dass nur eine Etappe zu Ende gefahren werden konnte.

 

 

Wie immer werden die Fahrtrouten diskutiert.

 

Am Sonntag Morgen tanken wir kurz vor der nicht weit entfernten Grenze nach Ungarn und stehen ca. 45 Minuten im Grenzstau. Im Internet gab es initiert von der "FRAS" und anderen Rumänen regelrechte mediale Shitstorms gegen die Superkarpata Trophy. Es gab negative Berichte über die Trophy im rumänischen Fernsehen usw. Da wir noch unsere Rennbeklebung komplett drauf haben sind wir natürlich als Teilnehmer erkennbar und werden von einigen Leuten im Stau angesprochen.

Ich möchte und kann die Anschuldigungen gegenüber dem Veranstalter nicht kommentieren oder bewerten aber Vieles was im Internet und Fernsehen in dieser Woche verbreitet worden ist waren schlicht Unwahrheiten - so hat z.B. kein Teilnehmer irgendeine Strafe gezahlt.
Wer die Stellungnahme des Veranstalters lesen möchte kann das hier tun - KLICK MICH!

 

Bis nach Wien sind wir noch zusammen gefahren und haben dort wieder die Räder getauscht und hier im Bild fahren wir gerade alleine auf den Campingplatz in der Nähe von Linz. Morgen werden wir gut in Eberbach ankommen.

 

Persönliches Fazit zur Superkarpata 2023:

Bei mir ist es ja so, dass ich nicht 2005 einen Pinzgauer 712M angeschafft habe um damit die Superkarpata zu bestreiten, sondern dass ich mit diesem Pinzgauer seit 2008 immer wieder mal auf die SK fahre um ihn dort artgerecht zu bewegen. Es ist einfach total entspannend, geil und auch für mich ein Stück weit meditativ mit einem gut funktionierenden Pinzi durch die Karpaten zu fahren. Das 50 Jahre alte Fahrzeug macht seine Sache speziell auf schlaglochübersäten Pisten sehr gut, die Landschaft ist grandios, es macht Spaß mit Freunden im Team unterwegs zu sein und auch die ganzen anderen Pflegfälle der anderen Teams wieder zu sehen. Es ist für mich eine der schönsten Arten Urlaub zu machen. Natürlich will man wenn man schon ein Startgeld pro Auto von € 3.000.- bezahlt in einer Trophy nicht Letzter werden. Als Teamchef habe ich 2011 mit meinem Team schon einmal den Teamspirit Preis gewonnen, der von den Teilnehmern gewählt wird. Es ist nur mitunter auch ein zufälliger Preis, da ich bei vielen Teilnahmen auf der SK einfach gar kein anderes Team getroffen habe, dem man etwas hätte helfen können oder z.B. irgendeine abartige Reparatur zu machen die den anderen wählenden Teams Respekt abnötigt um einem Stimmen zu geben. 2017 habe ich als Beifahrer in einem TDI Pinzgauer als 2. Beifahrer im teamsaurer 2 den Gesamtsieg erreicht. Schon damals haben mich viele Navigatoren der anderen Teams gefragt wie das bei uns so ist und was Gregor anders macht um oft ganz vorne mitzufahren. Natürlich hat Gregor als Vermessungsing. die Fähigkeiten Karten zu lesen aber das können andere auch. Eine der Unterschiede zu anderen Teams die zwar Top Ten Fahren aber nie ganz nach vorne kommen ist wohl, dass es in Gregors Team keine langen Diskussionen bei der Wegwahl unterwegs gibt. Auch Gregor macht öfters Fehler, man muss umdrehen etc. aber es geht immer nach seinem taktisch gut funktionieren Gehirn, gepaart mit seinem stark ausgeprägten Ehrgeiz.

Das hat mich 2023 dazu gebracht mit Gregor im Team zu fahren um auch mal als Fahrer ganz vorne mit zu fahren. Mit dem serienmäßigen Oldie Pinzi ist das eine Herausforderung die aber Daniel auf der SK 2022 auch mit einem Serien Pinzi in Gregors Team in der 2. Etappe gut gemeistert hat und da auf den 1. Platz kam. Also gab es keine Ausrede für mich die Herausforderung hinter Richard so schnell wie möglich hinter her zu fahren nicht in Angriff zu nehmen. Zitat Richard im Ziel 2023 zu mir: "Ich (Richard) kam mir nicht vor wie ein Babysitter!". (er musste also nicht ständig auf uns aufpassen - Babysitter wäre auch schwierig weil er gute 10 Jahre jünger ist als Klinsi und ich).
Der 1. Platz in der 1. Etappe war natürlich super und damit haben wir die ganze abgebrochene SK 2023 gewonnen - also eigentlich nur ein halber Sieg, vorallem weil wir in der 2. Etappe zum Zeitpunkt des Abbruchs nicht ganz vorne lagen. Falls es noch mal eine SK geben wird, werden wir nochmal ähnlich wie in 2023 starten müssen ... :-)

 

Ich möchte mich hier noch bei folgenden Menschen bedanken:

- meiner Frau und unseren Kindern die mich vor der Trophy kaum noch gesehen haben weil auch in meinen Firmen so viel zu tun war und auch der Feuerwehr Piepser öfters Laut gegeben hat
- meiner Schwester, Mutter und meinen Mitarbeitern bei STAR und Lorenz Offroad die mich gut vertreten haben
- Stefan Schmidt der uns noch vor der Abfahrt bei einer kleinen Panne geholfen hat
- Michael Merkert der vor der Abfahrt unsere Motorsägen gewartet hat und uns Holz für unsere Dachreling organisiert hat
- Titus, der uns in sehr kurzer Zeit, 2 Wochen vor dem Start, wie versprochen den Überrollkäfig gebaut hat, obwohl er vorher noch nie einen Pinzgauer gesehen hatte, hohe Präzision auch ohne CAD ...
- Heiko Bernecker von Brunn Racing bei uns in Eberbach aus der gleichen Straße, der uns das ganze Jahr über immer wieder mal bei Kleinigkeiten hilft, vor allem da ich nicht Schweißen kann und auch keine Drehbank habe
- Stefan Eckhardt der jeden Tag aus unseren Video Schnipseln die wir ihm tagsüber geschickt haben ein Filmchen geschnitten hat und es auf Youtube hochgeladen hat
- Tom von QV der uns im Vorfeld geholfen hat einen Treiberfehler auf unserem Windows Toughbook zu finden
- meinen Schwager Adi aus Graz, der extra morgens von Graz aus in die Hellsklamm gefahren kam um uns noch einen Reservekocher zu bringen (und natürlich ein paar selbstgemachte Würste)
- Heinz S., der uns in Kürze noch prophilaktisch ein 2 Gang Getriebe überholt hat
- Erich Ledwinka und Steyr-Daimler-Puch in Graz - die ab Mitte der 1960 iger und Anfang der 70iger den Pinzgauer entwickelt haben

 

Links:
- TV Film - KLICK MICH!    (leider sind wir in diesem Film kaum zu sehen)
- Link zu unseren Filmen - KLICK MICH!
- Link zu unserer Bildergalerie - KLICK MICH!

 

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