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Superkarpata 2011 - teamsaurer 2 auf dem Weg zum 2. Platz!

Bericht Teamsaurer 2 bei der Superkarpata 2011
Von Gregor Schiller

Ich erzähle hier die Geschichte unserer heurigen Teilnahme aus meiner subjektiven persönlichen Sicht. Ich habe auch versucht, ein bisschen die damaligen Emotionen auf zu schreiben. Wenn im Text vielleicht unfreundliche Aussagen über andere Menschen drin stehen, so heißt das nicht, dass ich wirklich so über meine Kollegen denke sondern gibt nur meine Stimmung in dem Moment wieder.
 
1    Vorbereitungen
Nachdem wir letztes Jahr bei der Superkarpata zwar sehr gute Etappenplazierungen, letztendlich aber eine (selbstverschuldete) DQ geerntet haben. Wollen wir heuer alles besser machen.
Also erst einmal Regeln lesen: verdammt die hatte ich doch wo, na jetzt ist es zu spät, hoffentlich hat Klaus..nein? na gut vielleicht unterwegs…
Dann mit den Vorbereitungen rechtzeitig beginnen: Pickerl machen in einem Monat..keine Zeit hättest früher kommen müssen.  2 Winde für Alex..geht jetzt nicht, muss erst das Pickerl machen.
Windenhalterung bei mir, ja wenn ich endlich mal aus der Arbeit komme, aber vorher müssen wir das Auto noch herrichten weil das Pickerl abgelaufen ist..
Reifen brauchen wir auch noch
etc…
Das Ergebnis.  kein Pickerl für mein Auto, keine Windenhalterung, keine Winde für Alex aber immerhin haben wir heuer auf beiden Autos ordentliche Traktionsreifen.
Daher kommt meine Winde beim Alex drauf, da passt die Halterung, die Lorenz gesponsert hat, ich hab andere Stoßstangen. Eine muss reichen, gewinnen tut man eh beim Fahren und nicht beim Winschen.
Die Verbesserung gegenüber letztes Jahr ist marginal, 3 Wochenenden Vorbereitung waren wie jedes Jahr zu wenig aber immerhin haben Klaus und ich ein Zelt in dem man sogar nebeneinander liegen kann!!!
Es sind also Fortschritte zu erkennen und so sehen wir zuversichtlich nach Vorne und es kann losgehen. (Dass mitten auf der Nordbrücke bei der Anfahrt zum Start plötzlich die Hecktüre aufgeht und das Schloss nicht mehr hält gehört zum Charakter von meinem Pinzi und sehe ich nicht als Defekt).

2    Freitag Abend

Am Freitag ist Lorenz mit einem Teil vom Team Saurer 1 vorbei gekommen. Ich bin kurz vorher mit meinen Vorbereitungen fertig geworden. Nach einer kurzen Reparatur bei Lorenz Pinzi haben wir uns einen netten Abend mit Bier und Navigationsschule gemacht. Die Navigation wurde später zugunsten des Biers etwas zurück gedrängt. Um halb 3 meinen Lorenz und Ich übereinstimmend: Es könnte jetzt eigentlich sofort los gehen, wir wollen gar nicht schlafen gehen.


3    Samstag Start
Nach sehr wenig Schlaf geht es in der Früh auf nach Halbturn (vorher noch einmal zur Tankstelle, die Pferde Tränken) Bis zum Start geht es Problemlos (nur die Hecktüre öffnet sich ständig, natürlich auch mitten auf der Nordbrücke ohne Pannenstreifen).
Das Wetter ist sehr regnerisch.
Im Schloss treffe ich dann auch den Rest meines Teams, Alex und Markus im 710er, sogar Klaus ist diesmal rechtzeitig zum Start da. Insgesamt bereits eine gewaltige Steigerung zum letzten Jahr.
Nach der obligaten Teamvorstellung geht’s zur ersten Sonderprüfung (oder umgekehrt, das Wetter ist immer noch schlecht und wirft den Organisationsplan etwas durcheinander)
Auf jeden Fall ist es ein schönes Wiedersehen mit vielen bekannten Menschen.




3.1    Sonderprüfung 1
Die Aufgabe ist, einen Symbolischen Canyon mit einem Seil zu überwinden um einem havariertem Auto zu helfen. Es darf nur ein Seil verwendet werden, 2 Leute müssen über die Seilbrücke hinüber und dabei ein Verbandspäckchen auf die andere Seite bringen. (Ideal, dass wir nur eine Winde haben!)
Die Aufgabe ist nicht schwer, gibt aber unseren Teamneulingen Alex und Markus einen ersten Eindruck der Herausforderungen, die auf uns zukommen können.
Nach Abschluss der Sonderprüfung geht es endlich nach Rumänien, wo uns von Georg besseres Wetter versprochen wurde.
Die Fahrt erfolgte ohne nennenswerte Probleme (eine leichte Navigationsvarianz in Budapest und das nicht viel besser werdende Wetter einmal abgesehen)
Das Camp in Rumänien lag auf einem Wunderschönen Platz mit herrlicher Fernsicht, von der wir leider nichts gesehen haben, da der Nebel Sichtweiten über 200m nicht zugelassen hat.
Trotzdem haben wir den Abend bei einem Gulasch, Bier und den ersten Schlucken vom rumänischen Wasser sehr genossen.


4    Sonntag
Beim Aufstehen konnten wir endlich den Platz genießen, das feuchte Wetter hat aufgehört und wenig später wurde es dann sogar Sonnig. Nach einer Fahrt im Konvoi durch die umliegenden Ortschaften mit ein paar Extrarunden durch einen nahegelegenen Fluss (wohl ein Vorgeschmack auf die kommende Sonderprüfung) kamen wir ins Zentrum von Bejus, wo wir bereits von den Bewohnern und dem Bürgermeister Empfangen wurden.
Georg hat uns ja schon in Wien angekündigt, dass die erste Sonderprüfung et was Besonderes wird und wir uns was Wasserfestes oder sogar einen Neoprenanzug mitnehmen sollte.
Nach der Konvoifahrt, die durchaus ganz lustig war und einige Zuschauer angelockt hat, stehen wir jetzt auf dem Hauptplatz und hören die Begrüßung des Bürgermeisters. Natürlich im Neopren oder Wathose, sehr zum Gaudium der zahlreichen Zuschauer. Ganz werde ich den Verdacht nicht los, dass das Absicht war.




4.1    Sonderprüfung
Die Aufgabe war das Durchfahren des Flusses über eine gewisse Strecke, wobei ein Baumstamm mitgenommen werden musste.
Nach einer kurzen Besichtigung war klar wofür die Baumstämme gut sein sollen, da in dem Fluss 2 Betonstufen zu überwinden waren, was ohne Hilfsmittel schwer zu lösen war. Wir haben uns bei der Besichtigung leider etwas zu viel Zeit gelassen, sodass wir letztendlich im Stau vor dieser Betonstufe standen. Ein kurzer Blick nach vorne hat gezeigt, dass zwei Teams parallel auf dieser Stufe kämpfen und hängen.  Zusammenarbeit war hier gefragt, also haben wir kurzerhand alles unser Holz auf den Pinzi geladen und sind an der Schlange vorbei gefahren, um mit dem gesammelten Material und der Hilfe der anderen Teams, die zum Teil schon dabei waren eigenen Konstruktionen zu bauen, die notwendigen Rampen auf zu bauen, um die Autos über die Stufe zu bringen. Dafür mussten wir jedoch die zuvor ausgekundschaftete Spur verlassen. Nach Fertigstellung der Rampe und haben wir mit der Mannschaft vom Teamsaurer 1 und Spirit of Expetition erst den Landy vom Michi und dann den Pinzi von mir über die Rampe gezogen. Dabei haben wir festgestellt, dass mein Pinzi viel Öl verliert. Wir sind rasch auf eine Insel am Flussufer gefahren. Ein Blick unter das Auto zeigt, dass wir uns die Ölwanne bei der Vorbeifahrt beschädigt haben. Jetzt heißt es rasch handeln. Als erstes muss ein Kübel aufgetrieben werden, was gar nicht so einfach ist. In der Zwischenzeit haben wir das auslaufende Öl mit alten Plastik Flaschen aufgefangen.
Nach einem kurzen Schock, (das kann ja wohl nicht das Ende sein), haben wir sofort mit den Reparaturen begonnen.
Punkt 1 Kübel oder Wanne organisieren ( wurde vom Team Korridor Express und einem naheliegenden Restaurant zur Verfügung gestellt.
Punkt 2 Restöl ablassen und Ölwanne ausbauen
Nach Begutachtung des Schadens (2 Stauchrisse) (Punkt3) Kaltmetall organisieren (kam vom Team  Made in Austria).
In der Zwischenzeit haben wir das zweite Auto über die Stufen gebracht (unsere beiden Neulinge mussten erst davon überzeugt werden, dass noch nichts vorbei ist) haben den Parcours bewältigt und wurden auf die Suche nach frischem Öl geschickt.
Ich habe in der Zwischenzeit unter den Augen etlicher Zuschauer mitten im Fluss die Ölwanne gereinigt und repariert, Klaus hat die notwendigen Organisationsarbeiten übernommen, damit alles am Laufen bleibt. Bei einer Trocknungszeit von 30 min pro Seite war klar, dass es eine straffe Zeitplanung benötigt, um die Reparaturen so ab zu schließen, dass wir die Sonderprüfung in der Zeit absolvieren können und die Zeitgutschrift dafür kassieren.
Nachdem das Material genug getrocknet war haben wir alles wieder zusammen gebaut, in der Zwischenzeit ist auch das neue Öl gekommen. Einfüllen  kurz nachschauen ob alles dicht ist und Abschluss der Sonderprüfung. (War was besonders?)
Es hat alles geklappt, die Karpata kann für uns weiter gehen und die 2 Stunden Zeitgutschrift haben wir ebenfalls gewonnen.

4.2    Start erste Etappe
Mit dem Start haben wir uns viel Zeit gelassen, um unsere Navigation auf den Korridor vor zu bereiten, noch einmal zu tanken und noch einmal die Hydraulik von Allrad und Sperren bei meinem Auto auf zu füllen.  In dieser Zeit haben wir uns für eine der drei möglichen Einfahrten in den Korridor entschieden. Wie sich heraus gestellt hat, leider für die falsche. Bereits nach kurzer Zeit kamen wir zu einem Berghang, der trotz etlicher Versuche nicht zu bezwingen war. Jeder Weg führte uns in eine Sackgasse. Da wir aber bereits viel Zeit in der Gegend liegen gelassen hatten, und ja nicht wissen konnten, dass es bei den anderen Möglichkeiten besser ausgesehen hätte, waren wir gezwungen, bereits am ersten Tag den Korridor für ein paar 100 Meter zu verlassen. Wir haben dann einen Durchstieg durch den Bergrücken gefunden, aber generell mussten wir sehr oft umdrehen. Es hat einfach das nötige Quäntchen Glück gefehlt, um wirklich voran zu kommen. 
Das Gelände ist sehr hügelig, mit vielen steilen Abfahrten, die zum Teil stark ausgewaschen sind (wie üblich, rumänisch halt).  An einem der steilen Abfahrtswege zeigt das Land dem Alex auch gleich dass es bissig ist, wenn man nicht aufpasst.
Wir fuhren eine steile Rückegasse bergab. In der Mitte natürlich die obligate tiefe Auswaschung. Also Räder auf beide Seitenwände und schauen, dass man oben bleibt. Leider verschiebt sich die Rinne auf die linke Seite, sodass dort keine Möglichkeit mehr besteht, ein Rad in die Rinnenwand zu klemmen. Rechts wird es zwar breit genug zum Fahren aber dafür muss man die Rinne queren, was bei dem Gefälle zu extremen Schräglagen nach links vorne führt. Ich taste mich Millimeterweise durch, Klaus weist mich von außen ein. Dann sind wir durch und stehen sicher. Im Rückspiegel beobachte ich Alex..er ist viel zu schnell und dann auch noch zu gefühllos auf der Kupplung. Es kommt wir es kommen muss. Alex legt seinen Pinzi auf die Seite. Zum Glück bleibt er seitlich am Rand der Rinne hängen sodass wir in schnell wider Aufrichten können. Um weiter zu kommen muss er jedoch ein paar Meter zurück, den Berg rauf, damit das Auto wieder selber steht. Beim Anfahren zu viel Gas, das Auto springt nach hinten und liegt wieder auf der Seite. Also noch einmal Aufrichten, noch ein bisschen zurück, wieder ein Sprung, aber das Auto steht sicher. Ein kurzer Check zeigt, es ist nichts Ernstes passiert, aber Alex ist der Schreck ins Gesicht geschrieben und die knifflige Stelle liegt noch immer vor ihm. Also zweiter Versuch, mit Anleitung.
Gaanz vorsichtig…leider hat Alex noch nicht das richtige Gefühl für das Auto, oder es ist die Nervosität, jedenfalls gelingt es ihm nicht, dass Auto angemessen langsam und vorsichtig in Bewegung zu setzen. Wir brechen den Versuch ab und beschließen, dass ich die Stelle mit seinem Auto fahre. Klaus weist mich wieder ein. Ich bin echt gespannt wie sich der 710 (4x4) im Vergleich zum 712 (6x6) in solchen kippeligen Situationen anfühlt. Gerüchteweise soll der ja ein ziemliches Biest sein. Nach dem wir uns über die Stelle drüber getastet haben kann ich sagen, dass kein wesentlicher Unterschied besteht, solange man langsam genug ist..(entgegen aller anderen Behauptungen, dieser Eindruck hat sich auch in weitere Folge immer wieder bestätigt).
Alex übernimmt wieder und weiter geht’s. Das mit dem Gefühl hat sich im Laufe der Woche wesentlich gebessert (solange es nicht darum gegangen ist, ob der 1 oder3 Untersetzung drin ist ;) ), mit der angepassten Geschwindigkeit sind wir bis zum Schluss nicht auf einen grünen Zweig gekommen. Es gibt bis nächstes Jahr noch was zu tun.
Die weiteren schwierigen Stellen am heutigen Tag hat Alex dann bereits selber bewältigt (oft zu schnell, aber meistens auf den Rädern..)
Gegen Abend kamen wir dann auf eine größere Straße, die entlang eines Flusses quer durch den Korridor führte. Dort lagerten bereits mehrere Teams (u.a Amarok, Balu, etc) nachdem wir in unseren Unterlagen keinen eindeutigen Durchstieg durch den gegenüberliegenden Bergrücken fanden haben wir beschlossen gemeinsam mit dem Team Balu (unseren direkten Konkurrenten von letzten Jahr) Nachtlager zu machen. (Erfahrungsgemäß ist dort das Catering immer am Besten ;-)). Am Abend haben wir dann die Situation besprochen und festgestellt, dass der ursprünglich auch von uns angedachte Einstieg weitestgehend Problemlos gewesen wäre, sodass wir jetzt hinter den anderen Teams liegen, die alle noch keine Strafkilometer haben. Dafür haben wir durch unseren Späten Start noch etwas mehr Fahrzeit übrig. Wir beschließen unsere Erfahrungen aus zu tauschen und den Durchstieg morgen gemeinsam zu suchen.
Im Nachtlager haben wir dann noch meinen Tank repariert, der durch die Aktion im in der Ersten Sonderprüfung auch undicht wurde, was wir aber nicht gleich bemerkt haben.





5    Montag

Nach dem Frühstück gemeinsamer Aufbruch mit den Balus. Nach kurzer Zeit entdecken wir das Team Hybridmorbit mit ihren Land- und Rangerovern, die einen schweren Achsschaden haben. Da wir nicht helfen können fahren wir weiter. Es kommt jedoch zu einem Navigationsirrtum bei uns, sodass wir das Team Balu an dieser Stelle wieder verlieren.
Das bringt uns dieselbe Irrfahrt ein, die die Balus bereits gestern absolviert haben und kostet uns eine weitere halbe Stunde Fahrzeit.
Navigatorisch geht der Tage durchwachsen weiter, ähnlich wie der erste Tag. Langsam macht sich etwas Frustration breit. Es wird Zeit, dass auch wir einmal einen Lucky Punch erwischen.
Auf einem stark bewaldeten Hügelrücken treffen wir die Balus, das Teamsauerer1 und Black Magig.
Ok..viel besser geht’s denen heute wohl auch nicht, aber sie sind im Gegensatz zu uns noch Fehlerfrei.
Selbst nach einer Stunde Fußerkundung, bei der wir bereits auf der Straße waren, wo wir hin wollten finden wir keinen vernünftigen Abstieg. Wir beschließen gemeinsam mit dem Teamsaurer 1 uns über einen verwachsenen alten Weg ins Tal zu schneiden.
Bei der Anfahrt zu diesem Weg bemerke ich starken Benzingeruch. Ein Kontrollblick zeigt, dass der Tank undicht ist und Benzin in einem durchgehenden Strahl ausrinnt. Da ich aber bereits in unserem Weg stehe können die anderen nicht vorbei.
Hektisch beginnen wir alle verfügbaren Benzinkanister zu sammeln, da der Tank noch mindestens halb voll ist müssen rund 65 l Sprit aufgefangen werden. Gemeinsam mit Saurer1 schaffen wir es genug leere Kanister auf zu treiben.
In der Zwischenzeit machen sich die Beifahrer aller Autos und das erste Auto daran den Weg zu säubern. Wir beginnen mit der Reparatur.
Die undichte Stelle ist schnell gefunden, der Verbindungsschlauch zwischen Haupt- und Zusatztank ist durch einen Ast aufgeschlitzt worden. Den passenden Schlauch haben wir nicht, aber beim Teamsuarer1 findet sich einer.
Mittlerweile ist der Weg auch frei. Wir fahren hinunter und landen in einem Felsigen und schlammigen Bachbett. Die Straße liegt etwa 10 Meter höher auf der anderen Seite. Die Böschung ist so steil und schlammig, dass die Autos nur mit Winden und Seilumlenkungen nach oben gebracht werden können.
Jetzt wird langsam die Zeit knapp, da es bereits nach 20 Uhr ist und nach 21 Uhr nicht mehr gefahren werden darf.  Insgesamt müssen 5 Pinzgauer über die Böschung auf die Straße gebracht werden.
Das erste Auto steht Gott sei dank schon oben und so können wir mit einer fixen Seilkonstruktion die Autos in sehr kurzer Zeit auf die total verschlammte und schmale Straße bringen, in dem das gerade nach oben gezogene Fahrzeug das folgende nachzieht.
Der Weg ins Tal weist keine weiteren Schwierigkeiten auf, nur der 710 vom Alex bleib einmal auf einem quer liegenden Baumstamm hängen und muss frei geschnitten werden. Unten kommen wir auf eine große Schotterstraße, der wir Richtung CP1A folgen. Kurz vor 21 Uhr finden wir eine geeignete Wiese als Nachtlager.
Den CP als Mindesttagesziel haben wir zwar nicht ganz erreicht, aber laut Karte sollte das Gelände jetzt etwas leichter werden, sodass wir hoffen am folgenden Tag etwas von unserer verlorenen Zeit gut machen zu können.
Das nicht ganz ernst gemeinte Ziel für morgen: der CP1A muss erreicht werden (etwa 3 KM auf einer rumänischen Hauptstraße)



6    Dienstag
Wir beschließen etwas früher auf zu brechen, um unsere Fahrzeit bestmöglich nutzen zu können. Der Weg zum ersten CP ist erwartungsgemäß kein Problem. Auch das Gelände ist relativ einfach zu fahren und die Navigation ist auch kein großes Problem. So kommen wir sehr gut voran und sind gegen Mittag an der Südspitze des großen U’s, dass der Korridor beschreibt.
Beim Korridorknick nach Osten wurde das Gelände wieder  bergiger und bewaldeter. Wir fanden aber einen wunderbaren Waldweg, der uns immer entlang des Korridors um das eck herum führen sollte. Leider wurde unser GPS empfang immer schlechter. Sobald ein paar Bäume die Sicht zum Himmel verdeckten verloren wir unsere Position während der Fahrt. Für eine EsatzGPS-Maus für unsren Navigationscomputer funktionierte der Treiber nicht. Wir sind also etwa alle 2 km stehen geblieben um die Position zu bestimmen- Ja wir sind am Weg-2km weiter Position-ja wir sind am Weg-2 km weiter-keine Position-eh wurscht, wir sind eh am Weg immer den Hügelrücken entlang-2km weiter Position- Mist wir haben den Korridor verlassen.
Nicht nur das wir völlig unnötig StrafKM gesammelt haben, befinden wir uns jetzt auch in einem Eck des Korridors, wo wir von Weglosen Hügeln eingekesselt sind. Die alternativen: den Korridor noch einmal zu verlassen, oder querfeldein einen Weg suchen. Da wir wissen, dass es etliche Teams geben muss, die bis heute Früh den Korridor noch nie verlassen haben war klar, dass wir uns weitere Verletzungen nicht leisten können, also mitten durch den Wald. Wir haben nach einiger Zeit einen fahrbaren Weg gefunden sodass wir weiter nur Zeit verloren haben.
Weiter geht’s Richtung Osten an der nördlichen Korridorgrenze entlang bis zum Knick nach Norden.
Auf unseren Karten ist dort an der Korridorgrenze ein Ort eingezeichnet, dessen Straßen es leicht ermöglichen sollten,  ganz am Nordrand die Engstelle des Korridors zu passieren.
Als wir ankamen stellen wir fest. Der Ort ist zwar da, die eingetragenen bebauten Ortsteile mit unseren Straßen sind aber nur Felder. Wir folgen den Wegen zwischen den Feldern, können den kleinen Hügelrücken aber nicht überqueren, alle Wege enden an einem Bauernhof, dessen Bauer uns eher unfreundlich zu verstehen gibt, dass es dort nicht weiter geht. Die Straße zu der wir hin müssen um weiter im Korridor zu fahren ist in wenigen 100m sichtbar.
Nach etlichen Kreisen rund um die Felder finden wir ein paar nicht bewirtschaftete Wiesen, über die wir Querfeldein in  Richtung der Talebene fahren, von der aus es weiter gehen soll.
Wenige Meter später stehen wir an einem fast senkrechten dicht bewachsenen Hang die unter Dorfstraße ist keine 50 Meter entfernt, aber unerreichbar. Nach einigen weiteren Versuchen finden wir eine Fußweg ins Dorf, der auf den ersten Blick fahrbar scheint, bei der Erkundung zu Fuß müssen wir jedoch feststellen, dass es mitten im Hang eine  Stufe gibt, die nur sehr schwer und mit großem Risiko zu bewältigen wäre. Es ist zum Haare raufen, laut unsren Karten stehen wir mitten in einem Ort mit jeder Menge Straßen und es führt kein Weg weiter. Vor uns die Hauptstraße und an der Seite führt in einem tiefen Einschnitt sogar ein Straße in unserer Richtung aber beides nicht erreichbar. Mürrisch beschließen wir auf zu geben und den Korridor zu verlassen.
Bei der Rückfahrt sehe ich zwischen den Büschen  am Hügel einen Bauernhof, den wir bisher nicht gesehen hatten und zu dem von unserer Seite kein Weg hin führte..der muss doch eine Zufahrt haben. Wir fahren einmal  mit einem Auto über den Hang zum Hof und entlang des Zaunes einmal herum. Tatsächlich steht im Garten ein Auto und wenig später finden wir einen Wiesenweg und einen etwas missgelaunten Bauern. Wir sind zwar nicht über die Felder gefahren, aber über seine Wiese zwischen den Obstbäumen. Wir beschließen daher, mit ihm zu reden und die Situation zu erklären. Dabei war der Schrieb vom Ministerium sehr hilfreich. Nach ein paar netten Worten holen wir das zweite Auto, überreichen den Werkzeugkasten und bekommen zum Dank eine Flasche vom scharfen rumänischen Wasser. 
Wir hätten uns nie träumen lassen, dass wir die größten Navigationsprobleme mitten in einer Ortschaft haben würden.
Danach war die Navigation wieder einfacher und wir kamen gut voran. Die Flachen Hügel waren gut befahrbar und die Wälder sehr licht und es lief alles wieder sehr gut. Heute haben wir abgesehen von den oben beschriebene Unannehmlichkeiten auch das nötige Glück, dass uns bisher gefehlt hat so stellen sich kleine Wege als gut befahrbare Straßen heraus und wir finden Verbindungen da wo wir sie brauchen.
So können wir in kurzer Zeit sehr viele Korridorkilometer zurück legen.
Am frühen Nachmittag kam der CP1C in Reichweite, unsre Stimmung besserte sich deutlich, da wir nicht damit gerechnet hatten, soweit zu kommen. Nur das Wetter wurde immer schlechter. Wir befanden uns mittlerweile auf dem Vorbergen zu dem Berg, auf dessen Gipfel der CP war (zwischen 1000 und 1600 Meter Höhe und wurden von einem gewaltigen Hagelgewitter begleitet. Die Wege waren aber steinig und daher nicht sehr rutschig und leicht fahrbar nur unsren Teamneulingen machte das Wetter psychologisch zu schaffen, sodass sie kurzfristig die Hoffnung aufgaben, den CP zu erreichen. Ein paar verbale Fußtritte später waren sie aber wieder auf der Spur (entschuldigt bitte ;-)). Kurz vor dem CP am Fuß des Steilhanges, der auf den Berg führte trafen wir das Watch Team und das Medical Team mit Georg Falk, der uns sagte, dass noch nicht all zu viele Teams da waren. Mittlerweile keimt in mir die Hoffnung, dass wir doch nicht so schlecht liegen. Also rauf zum CP..mitten im Steilhang bleibt das Auto stehen-Mist: Sprit ist aus, also einen Kanister einfüllen (der zweite bleibt als absolute Notreserve) und im Steilhang weiter. Ich komme noch weg, Alex mit seinem 710 bleibt hängen und muss den Berg zurück. Wir fahren einmal vor auf den Gipfel und erkunden die Lage. Alex ist am Funk an zu hören, dass er gewaltigen Respekt vor den steilen Hängen hat, wir weisen ihm daher einen kleinen Umweg, der nicht so steil ist.
Mittlerweile mache ich mir Gedanken, dass das Benzin nicht reichen könnte. Von dem Berg herunter gibt es 3 Möglichkeiten: einen direkten Weg, der auf unseren Karten verzeichnet ist, aber sicher seit 30 Jahren nicht mehr benutz wurde, einen Weg entlang des Sattels, der zu anderen Abstiegsmöglichkeiten führte, aber ein paar Meter außerhalb des Korridors verläuft, oder ein Weg entlang einer neuen Stromleitung , den wir auf einem gegenüberliegenden Berghang sehen, der auf unsren Karten aber im Nirwana endet. Wir schließen diesen Weg aus, da es Nass und rutschig ist, und der Weg bergauf nicht befahrbar wäre, sollte er wirklich enden. Den direkten alten Weg erkunden wir zu Fuß, können aber in der kurzen Zeit die uns noch bleibt nicht weit genug vordringen um beurteilen zu können, ob der Weg weiter unten befahrbar ist. Wir beschließen daher die Korridorverletzung in Kauf zu nehmen und den Höhenweg etwas weiter zu fahren und einen der anderen Abstiege zu nehmen. Dies schien uns die zeitsparendste Lösung.
Mittlerweile haben wir schon sehr viel von unserer Fahrzeit verbraucht.
Der Abstieg erweist sich mit ein paar extremen Auswaschungen und Stufen zwar als sehr schwierig, aber machbar.
Unten im Tal verläuft eine große Asphaltstraße die wir erreichen wollen. Von dort geht es in einen Ort, wo es auch einen Notaustieg aus dem Korridor gäbe, sollte die Zeit nicht reichen. Wir wollen auf gar keinen Fall eine DQ riskieren.
Auf der Straße im Bereich einer verfallenen Industrieruine stehen wir plötzlich vor einem Schranken, an dem uns zwei Wachleute erklären, dass wir uns in einem radioaktiven Gefahrengebiet befinden.
Als er festgestellt hat, dass wir Touristen sind, wurde die Stimmung besser. Es gab noch ein paar Witze über die Gefahr für unsere Männlichkeit, wenn wir uns hier aufhalten, aber da eh keine Frauen anwesend waren, haben wir uns darüber keine Sorgen gemacht und durften weiter.
Im Ort fanden wir sogar eine Tankstelle, an der wir ein paar Liter Sprit zur Sicherheit tankten. Das Tean H+H trafen wir auch dort, die gerade auf ein Ersatzteil warteten.
Wir hatten an diesem Tag noch etwa 45 min Fahrzeit uns so beschließen wir noch zum Einstieg in den Nationalpark zu fahren, der die letzte Hürde vor dem Ziel darstellte.
Oben auf dem Berg trafen wir dann die No Sissies. Mit denen wir das Nachtlager aufschlugen. 3 vor 9 kamen dann auch noch die Dirt Devils vorbei. So wurde es ein lustiger Abend am Lagerfeuer bei traumhafter Bergkulisse und ein paar Schlucken von unserem rumänischen Wasser.
Die Sissies hatten schon beschlossen, das Risiko nicht ein zu gehen und den Weg zurück über die Hauptstraße zu nehmen um ein Stück Korridor zu umfahren und dann später ein zu steigen und die Ziellinie zu überqueren. Wir haben sie aber dann überzeugt, dass es kein Problem sein kann, von dem Berg runter und durch das Tal raus zu fahren in der Zeit die wir noch haben. So haben wir dann ein Jointventure geschlossen um den Weg gemeinsam zu machen.
Die letzten Km über die flachen Gegenden ins Ziel sollte dann jeder wieder alleine absolvieren.

















7    Mittwoch
In der Früh stelle ich fest, dass ich einen Platten habe. Der wird schnell gewechselt und wir fahren um kurz nach 7 weg.
Wir haben noch etwa 3 Stunden persönliche Fahrzeit und knapp 5 Stunden um die Ziellinie jedenfalls vor der DQ Zeit zu überfahren.
Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten kommen wir gut vom Berg runter und nach insgesamt 1.5 Stunden Fahrzeit überqueren wir die Ziellinie der ersten Etappe.
Von dort kurz in den Ort, Tanken, einkaufen, der Versuch den kaputten Reifen reparieren zu lassen scheitert (alles geht,, aber erst morgen..) und dann gemütlich mit vielen Baustellen bedingten Stopps in das wunderschön gelegene Camp in der Mitteletappe.
7.1    Mitteletappe
Das Camp liegt in einem wunderschönen Hochtal im Nationalpark. Es sind bereits einige Teams vor Ort und nach und nach treffen dir restlichen Teams ein. Nur eines fehlt, Hybridmorbit ist es nicht gelungen ihren Range wieder flott zu machen und befinden sich bereits auf dem Heimweg.
Es ist interessant die anderen Teams zu treffen und die ersten Geschichten zu hören. Je mehr ich höre umso klarer scheint es, dass wir doch nicht so schlecht liegen. Ins besonders unseren direkten Konkurrenten dem Team Balu scheint es seit unserem letzten zusammentreffen im Korridor deutlich schlechter gegangen zu sein. Heimlich spekuliere ich mit dem 5ten Etappenplatz. Es wird aber auch klar, dass es zumindest Spirit of Expedition,  Korridor Express und vielleicht auch die Cracy dogs noch in der Zeitwertung liegen und damit eine ganze Kategorie besser unterwegs sind. Der Abend wird es zeigen. Zuerst gibt es noch eine Sonderprüfung, bei der ein Schaf geschoren werden musste, aus der gewonnenen Wolle ein Seil erzeugt und damit ein 5 KG Gewicht mindestens eine Minute gehalten werden musste.
Das Scheren des Schafes erwies sich als gar nicht so schwer und der anfänglich etwas nervöse Schäfer entspannte sich sichtlich, als er sah, dass wir seinem Schaf eine ganz passable Frisur verpassten. Da wir eines der ersten Teams waren, die sich dieser Herausforderung stellten, war das Zuschauerinteresse groß und die Arbeit erfolgte unter dauernden guten Ratschlägen und großem Gelächter. Der zweite Teil war deutlich schwieriger. Die Anleitung, wie man sich eine spindel baut, um damit das Seil zu spinnen war uns allen zu kompliziert um sie zu verstehen (angetreten sind 4 Akademiker, zwei Diplom Ingenieure und zwei Magister ). Dank der geballten Intelligenz konnte aber mit bodenständigerer Technik (Knoten und Akkubohrmaschine) ein ganz passables Seil gebastelt werden, dass seine Aufgabe voll erfüllte.
In der Zwischenzeit hab ich unseren platten Reifen repariert und kleinere Wartungs -und inspektionsarbeiten an meinem Auto durchgeführt. Irgendwie hat sich das herum gesprochen, dass hier das nötige Werkzeug und Know how zum Reifenreparieren vorhanden ist, denn innerhalb von kürzester Zeit waren jede Menge Leute dabei in unsrerer Do it yourself Feldwerkstatt Reifen zu reparieren. Gegen Ende kamen dann auch noch ein paar rumänische Begleiter dazu, um das Chaos perfekt zu machen. Allerdings waren die vermutlich die einzigen, die genau gewusst haben was sie da tun und so hab ich dabei wieder ein bisschen gelernt. Als Gegenleistung gabs Bezugsadressen für Pinzgauerersatzteile, da einer der Rumänen ebenfalls Pinzifahrer ist. Da das Fahrzeug in Rumänien aber weitgehend unbekannt ist, ist die Ersatzteilversorgung daher nicht ganz einfach.
Beim Alex haben wir noch die Handbremse mit Hilfe vom Team Balu repariert und den Team Made in Austria mit Werkzeug ausgeholfen. Den Rest des Tages haben wir dann so gut wie möglich entspannt.
Am Abend gab es einen Vortrag über den Nationalpark und die Auswertung der ersten Etappe.
4 Platz! 1 Rang besser, als ich insgeheim gehofft habe.  Wir waren damit die besten in der KM Wertung. Einerseits war das ein sehr erfreuliches Ergebnis, andererseits brachte uns das in eine schwierige Situation, da wir in der 2 Etappe nur verlieren konnten. Nach vorne ist aus eigener Kraft nichts zu holen, da wir ja nicht mehr in die Zeitwertung zurück konnten und die Fahrzeiten der vorderen Teams auch noch deutlich kürzer als unsre waren. Nach hinten waren die Abstände aber sehr knapp. Wir durften uns in der 2 Etappe keinen Fehler erlauben, wenn wir den Platz halten wollten.
Den Abend haben wir dann gemütlich mit alten Freunden am Lagerfeuer ausklingen lassen. Da der Start morgen in der Reihenfolge der umgekehrten Platzierung erfolgt, haben wir in der Früh etwas mehr Zeit.











8    Donnerstag
Nach einer kurzen Fahrerbesprechung stellen sich die Teams zur Montage der GPS Boxen und zum Start auf. Wir überbrücken die Wartezeit, in dem wir unser Team mit zwei zusätzlichen Pferdestärken versehen, die es aber nicht lassen konnten, uns das Frühstück zu stehlen.



Nachdem wir unsere Boxen erhalten haben beschließen wir sofort los zu fahren, da der Weg zur Startlinie wieder die Baustellenstraße zurück geht und in den Pausen dort noch genug Zeit ist die Karten zu kalibrieren und einen Einstieg in den Korridor zu suchen.
Die Einzige Tankstelle im Ort ist komplett überlaufen, da wir gestern getankt haben und der Korridor 1 Tag kürzer ist verzichten wir noch einmal ganz voll zu tanken (was später für einige Nervosität sorgen sollte)
Der Einstieg in den Korridor schaut vom Gelände her leicht aus, ein paar niedrige Hügel und Wälder liegen im Weg. Bei unserer Suche treffen wir Spirit of Expedition, die denselben Einstieg gewählt hatten und wir finden  sehr rasch einen Durststieg durch die ersten Hügel. Später erfahren wir, dass andere Teams bis zu 5 Stunden für die ersten KM gebraucht haben.
Wenig später kommen wir zu einem Quer laufenden Tal mit einer großen Straße. Wir folgen der Straße in der Hoffnung am östlichen Ende einen Durchstieg durch die Hügelkette zu finden.
Der Weg wird immer schlechter und endet in einer langen Steilauffahrt die nur mit Winde zu bewältigen ist. Da wir nur eine Winde haben und deren Seil nicht sehr lang ist, würde das zu lange dauern daher suchen wir etwas anderes.
In der Korridormitte finden wir eine weiter Möglichkeit, jedoch kommen uns nach kurzer Zeit Korridor Express und Spirit of Expetition entgegen..kein Durchkommen.
Die Spirits suchen Richtung Osten weiter, wo wir bereits ergebnislos gesucht haben. Sie scheinen im Westen auch nichts gefunden zu haben. Dennoch beschließen wir unsere Optionen selbst zu überprüfen. In dem Ort, der an der westlichen Korridorseite liegt soll es lt. Karte 2 Wege geben.
Im Ort finden wir nur einen, und der endet auf einem Bauernhof an einem Fluss.
Bevor wir den Korridor verlassen müssen beschließen wir noch einmal den anderen Weg zu suchen.
Tatsächlich, aus der anderen Richtung kommend finden wir auf einer Wiese uralte Fahrspuren, die runter zum Fluss und auf der anderen Seite über einen alten Sportplatz zu einem Waldweg führen.
Der Weg endet kurz darauf an einem schmalen Graben, an dessen Flanke ein Fußweg weiter den Berg hinauf geht.  Der Fußweg ist zudem noch stark ausgewaschen und auf der Talseite stehen einzelne Bäume im Weg. Ich versuche es dennoch, rutsche aber mit den bergseitigen Rädern in die Auswaschung und bleibe daher an einem talseitig besonders eng stehenden Baum hängen.
Erst einmal Auto wieder ausgefädelt und zurück auf den Weg gestellt. Eine Erkundung zu Fuß zeigt, dass der Weg bald breiter wird. Weiter oben warten dann noch zwei bewältigbare Hindernisse, eine tiefe Auswaschung und gleich danach ein kurzer Steilhang mit einigem Totholz drinnen.
Wer fällen den im Weg stehenden Baum, Klaus und Markus gehen vor um das Totholz zu entfernen, Alex und ich wollen die Autos nach holen.
Genau jetzt  beginnt es zu regnen und als ich an dem gefällten Baum vorbei bin ist aus dem Regen ein handfester Gewitterguss geworden. Der erdige Waldboden, der zuvor noch gut befahrbar war verwandelt sich in eine seifige schmierige Rutschbahn. Dadurch komme ich am nächsten Baum nicht mehr vorbei, da das Auto immer entlang einer Wurzel ins Tal rutscht, sobald das Vorderrad am Baum vorbei ist. Der einzige Weg ist die Winde. Beim vorbei winschen von Alex seinem Auto stelle ich fest, das die Winde in der Halterung locker ist und sich die Winde komplett verwindet.
Nachdem wir an dem Baum vorbei sind geht es weiter, jedoch ist die Auswaschung und der anschließende Steilhang bei dem Regen nicht zu schaffen, also zuerst Windenhalterung reparieren und hoffen, das die Winde die vorhergehende Aktion überlebt hat, wir haben ja nur die eine.
Den Berg bezwingen wir indem wir die Autos mit der Winde und umlenkrollen raupenartig den Berg hinauf befördern. Erstes Auto (ohne Winde) mit Umlenkrolle soweit vor wie möglich, dann hinteres Auto nachziehen, Seil umhängen….usw. das ganze bei strömendem Regen im Gatsch bei teilweise extremen Schräglagen
Plötzlich taucht hinter uns Korridor express auf. Da ihnen unser Vorankommen zu langsam ist suchen sie sich parallel einen eigenen Weg den Berg hinauf und es beginnt ein lustiges Wettwinschen.
Wir kommen ungefähr gleichzeitig oben an, natürlich jetzt wieder bei strahlendem Sonnenschein, lassen Korridorexpress aber vor, da wir noch jede Menge Material verstauen müssen.
Wenn der Regen 10 min später begonnen hätte wären wir eine Stunde früher oben gewesen, aber jetzt sind wir da und es kann weiter gehen.
Auf dem Hügelrücken verläuft ein Weg von dem aus wir hoffen einen Abstieg in das nächste Tal zu finden. Korridor express kommen uns dort entgegen, wir beschließen aber in unserer Richtung weiter zu schauen. Den erhofften Abstieg können wir nicht finden, aber nach einiger Zeit stoßen wir auf eine steile Wiese auf der alte Spuren ins Tal führen. Klaus und ich schauen uns das zu Fuß an und tatsächlich, am unteren Ende der Wiese ist ein befahrbarer Graben, der weiter ins Tal und auf den Weg führt, zu dem wir wollen. Die Sache hat nur einen Hacken. Der Graben liegt etwa 20m unter der schon sehr steilen Wiese. Unser Abstiegsweg beschreibt unmittelbar nach der Wiese eine steile 90 Grad Kurve und besteht dort aus feuchtem lehmigen Waldboden. Wenn man die Kurve nicht schafft geht es in Fallinie 20 Meter eine 80 gradige Böschung runter.
Ich gehe rauf zum Auto und zum Alex und Markus, die mittlerweile nachgekommen sind.
Als ich sehe, wie nervös er ist, als ich ihm sage, dass es die Wiese runter geht beschließe ich ihm nichts davon zu sagen, das die kritische Stelle erst unterhalb der Wiese kommt.
Vorsichtig taste ich mich die Wiese runter. Klaus steht bei der Kurve. Solange der Boden mit Gras bewachsen ist es noch halbwegs griffig. Kurz vor der Kurve wir es aber extrem rutschig und ich merke, wie das Auto mit rutschenden Reifen beschleunigt. Ich löse sofort die Bremse, der Boden ist aber so glatt, dass der durchs blockieren abgestorbene Motor durch die Räder nicht mit gedreht wird, daher bleiben die Räder blockiert. Da ich gerade auf den Abgrund zu rutsche steige ich kurz auf die Kupplung, damit sich die Räder wieder drehen und Seitenführung aufbauen können. Das Auto beschleunigt dadurch, aber es dreht sich auch etwas. Als ich wieder einkupple stelle ich fest, dass in der Mitte der Kurve eine kleine Rinne ist, in der das rechte Vorderrad rutscht, und diese Rinne macht die Kurve mit. Vielleicht geht  es sich ja ohne Harakiri-Aktion aus, da merke ich, dass das Auto langsamer wird und sich etwas gedreht hat, sodass es noch vor dem Abgrund zu stehen kommt. Ab da wird es einfach, da der Weg zwar steil aber gerade mit Auslauf hinunter bis zum Grabenboden führt.
Unten angekommen laufe ich wieder hinauf um dem Alex zu helfen, der mir unter der Aufsicht vom Klaus entgegen kommt. Kurz vor der kritischen kurve übernehme ich vom Klaus und gehe am Fahrerfenster mit um Alex Tipps zu geben und zu verhindern, das er falsch reagiert. Ich kenne die Kurve ja jetzt.
Alex beweist aber trotz seiner sichtbaren Nervosität Ruhe, befolgt alle Anweisungen und meistert die Strecke perfekt. Sein 710er ist Gott sei dank auch deutlich leichter und rutscht daher auch nicht so schnell weg. So kommen Alex und sein Auto vorbildlich im Tal an. Meine Hochachtung!
Der weitere Tag verläuft gut. Wir treffen immer wieder auf Korridor Express, ab und zu sehen wir auch Sprit of Expedition. Wir wissen zwar nicht, ob die anderen schon Korridorverletzungen hatten, aber wir sind bisher sauber durchgefahren und liegen Zeitlich nicht weit zurück, daher dürften wir ganz gut im Rennen liegen.
Gegen Abend kommen wir zu einer Bergkette, die uns den Weg quer durch den Korrido mit einer steilen Felswand  versperrt. Unser Weg laut Karte existiert nicht. Beim Suchen entlang der Hauptstraße finden wir kurz vor der Korridorgrenze einen steilen Weg den Hang hinauf, aus dem gerade das Team G-Fender zurück kommt. Sie erklären uns, dass der Weg nach etwa 800 m immer schmäler und schlechter wird und sie daher umdrehen mussten, und den Korridor hier verlassen würden. Wie beschließen selbst zu schauen. Alex und Markus sollen derweil die Hauptstraße zurück fahren und eine alternative suchen, wir treffen und dann wieder hier.
Wir kommen jedoch gar keine 800 m weit, der Weg macht nach ca. 100 eine 90 Grad Biegung und verläuft parallel zur Hauptstraße aus dem Korridor.
Die Navigationslogig mancher Teams verstehe ich nicht, warum fahre ich einen so schlechten Weg, wenn er aus dem Korridor führt, da kann ich ja gleich auf der Hauptstraße weiter fahren..
In der Biegung erkundet Klaus den Weg gerade aus, ich suche mir alternativen auf der Karte.
Als ich eine gefunden habe zeigt mit Klaus dass es eine Möglichkeit gäbe, man müsste nur die ersten 10 dicht bewachsenen Meter über eine Felsstufe bewältigen, dann beginnt ein uralter, aber fahrbarer Weg auf die Alm hinauf. Er schätzt die benötigte Zeit auf eine halbe Stunde, ich bin skeptisch. Da funken die anderen, dass sie einen Weg gefunden hätten, etwa dort, wo ich auch auf der Karte nach Alternativen suchen wollte.
Wir versuchen den Weg von Alex und Markus, der sich als Umfahrung zu einer extrem steilen Wiese herausstellt, die ich auf der Karte als möglichen Anstieg gesehen hatte.
Der Weg führt uns wunderbar auf den Bergrücken. Oben gibt es wieder eine Weg, auf dem wir noch eine halbe Stunde weiter fahren könnten. Da wir jedoch genau auf ein Gewitter zusteuern suchen wir uns rasch einen Schlafplatz damit wir die Plane und das Zelt noch im trockenen aufbauen können.
Halb unter der Gewitterfront mit Blick auf die unter gehende Sonne erleben wir herrliche Stimmungen.
Wir sind kaum fertig, Klaus und ich stehen gerade in den offenen Türen von meinem Pinzi, als ein Knall und Donner die Luft zerreißt, so dass es uns beide fast auf den Boden schleudert. Ein Blitz hat unmittelbar in unserer Nähe eingeschlagen.
Gleich darauf beginnt der Regen. Markus beginnt unter der Plane zu kochen und ich nutze die Zeit, unsere Karten für morgen vor zu bereiten.
Während dessen nasche ich von dem Schafskäse, den wir Gestern bekommen haben. Er schmeckt ausgezeichnet, aber es sollte sich heraus stellen, dass sich möglicherweise zu viel davon erwischt habe.












9    Freitag
In der Früh ist das Wetter wieder besser. Kurz nach der Abfahrt treffen wir auf den Bauern, dar am Abend an unserem Lager vorbei gefahren ist (natürlich mit einem ganz normalen Dacia..wo die überall damit hinfahren…)
Die Abfahrt von dem Bergrücken ist relativ steil, aber grundsätzlich gut fahrbar. Kurz machen wir uns Sorgen, da wir Spuren eines Dacias finden und der Weg sogar in meinem Garmin GPS eingetragen ist..beides erfahrungsgemäß Garanten dafür, dass der Weg extrem schlecht werden wird.
Diesmal haben wir aber Glück und wir kommen gut voran.
Leider müssen wir ab und zu stehe bleiben, da ich mir den Magen verdorben habe und immer wieder in den Wald muss. Ich fühle mich insgesamt nicht besonders Wohl, aber es ist aushaltbar.
Zum CP 2B führt eine große Straße, leider mit vielen Bauarbeiten. Wir warten gerade bis ein Bagger mit der Arbeit fertig wird als von der anderen Seite die Teams Korridor Express und Spirit of Expedition zurück kommen. Michi kommt zu uns und erzählt, das weiter vorne ein LKW steckt an dem man nicht vorbei kommt und es sich schon ein regelrechter Stau gebildet hätte. Sie haben zwar eine großräumige komplizierte Umfahrung durch diverse Hinterhöfe gefunden, aber es stellt sich die Frage, ob der Zeitaufwand und die Gutschrift von 2 Stunden nicht ein 0 Summenspiel wird. Wir bedanken uns müssen es aber trotzdem versuchen, da ohne der Zeitgutschrift unsere persönliche Fahrzeit heute Abend bereits aufgebraucht wäre. (Das hat mir Klaus natürlich nicht erzählt…und das war auch gut so, ich wusste nur, dass es knapp wird, und wir alle Gutschriften brauchen werden.)
Wir umfahren die Baustelle und schauen selbst nach. Auf dem Weg zur Blockadestelle treffen wir mehrere Teams die gerade zurück kommen um einen anderen Weg zu suchen. Angeblich gibt es keine lokale Umfahrungsmöglichkeit. Trotzdem wollen wir uns das selber anschauen.
An dem LKW ist tatsächlich kein Vorbeikommen. Unser 2 Teamauto will schon aufgeben, aber Klaus und ich studieren die Umgebung. Rechts von der Straße führt eine Böschung etwa 10 Meter hinunter zu einem kleinen Bach, der durch Weideweisen führt. Nach dem Bach beginnt der Hang, auf dem die Höfe des Dorfes stehen.
Auf der Böschung und durch den Bach gibt es ein paar Traktorspuren, die sich auf den Weiden verlieren. In den Weidezäunen sehen wir aber Tore und weiter vorne sieht man auch schon die Straße, die knapp hinter dem LKW wieder auf unsere Straße trifft.
Wir versuchen es..fahren auf einer Traktorspur zu einem der Höfe, ist jedoch eine Sackgasse. Daher Probieren wir es doch bei den Toren. Hinter einer Hütte geht es los. Wir finden einen Fußweg, der durch die halboffenen Tore führt. Dort treffen wir ein junges Mädchen, das wir um Erlaubnis zur Durchfahrt  fragen.
Sie weiß leider nicht wem der Grund gehört, aber immerhin war es kein kategorisches nein. Die Distanz entlang des Fußweges bis zur Dorfstraße beträgt nur  ca. 100 Meter. Mit etwas schlechtem Gewissen beschließen wir das Stück schnell und unauffällig zurück zu legen. Also 2 Auto rufen, Tore auf rasch durch Tore wieder zu und weiter auf die Straße,. Glück gehabt, niemand regt sich auf. Der Weitere Weg zum CP ist nur Formsache. Für die Besichtigung der Eishöhle haben wir leider keine Zeit.
Beim Rückweg ist die Engstelle noch immer verstopft. Die Umfahrungsstraße leider auch, es bleibt nur der direkte Abstieg über die Straßenböschung in einer engen S Kurve durch ein Schlammloch.
Sehr zum Gaudium der anwesenden Arbeiter surfen wir mit den Autos im Slalomstil zwischen den Weidezäunen die Böschung runter  durch das Schlammloch. Dann denselben Weg wieder rasch zurück, es beschwert sich auch dieses Mal niemand- und ab auf die Hauptstraße.
Gesamt hat uns der LKW etwa 25 Minuten Zeit gekostet, aber wir haben die 2 Stunden  zusätzliche Fahrzeit im Kasten.
Den weiteren Tag kommen wir gut voran.  Mein Magen hat sich auch wieder etwas beruhigt, aber mir ist noch immer nicht ganz wohl.
Etwa  gegen 7 Uhr am Abend kommen wir in die Nähe des CP2C. Der CP befindet sich auf einer Bergkuppe, zwischen uns und dem Berg ist noch ein flaches Hochtal mit Wiesen und an den Rändern mit mitteldichtem Nadelwald. Wir befinden uns zwar auf einem guten Weg, aber laut unseren Unterlagen führt der Weg außerhalb des Korridors über das Hochtal.
Wir beschließen uns einen Weg über die Almwiesen zu suchen. Auf den Weg zum Talgrund kommen wir bei einigen sumpfigen Stellen vorbei. Wir geben noch eine Warnung an Alex und Markus durch, weiter links zu fahren, denken uns aber nichts dabei.
Der Grund wird immer weicher, ich halte das Auto in Bewegung, aber egal wohin wir uns wenden, überall, wo Platz zum Fahren ist die Wiese sehr sumpfig. Nahe einer kleinen Baumgruppe kommen wir zu etwas dass wie ein Weg aussieht, sich aber als mit Baumstämmen gefüllter Wassergraben herausstellt. Mühsam kämpfen wir uns weiter auf der Suche nach einer Ausstiegsstelle..nur ja nicht stehenbleiben.
Die Warnung an den Alex wird leider überhört, sodass er uns auch nachfährt.
Wir finden glücklicherweise einen Ausstieg und stehen wieder auf der sumpfigen Wiese, vor der wir eigentlich fliehen wollten. Vereinzelnd stehende Bäume zeigen an, wo der Boden etwas fester ist. Weiter vorne öffnet sich das Moor in eine weite baumlose Ebene, die sehr verdächtig aussieht.
Vor uns fließt der Bach hinter uns ist Alex hängen geblieben.  Die andere Bachseite schaut etwas besser aus, Klaus sucht einen Weg über den Bach der einigermaßen fest ist. Ich sage Alex er soll sich mit Winde selber bergen, wenn ich jetzt herum fahre versenken wir nur beide Autos, und noch sind Bäume in der Nähe.
Klaus hat einen Weg über den Fluss gefunden. Ich bringe das Auto in Position und Alex hat sich auch bergen können. Das Übersetzen über den Bach war dann doch einfach, allerdings da wo Klaus mich hingeleitet hat wurde es wieder weicher und so versuche ich noch ein Stück weiter zum Waldrand zu kommen in der Hoffnung dort festeren Grund zu finden.
Leider kann ich Klaus nicht sehen, der verzweifelt versucht mich zu stoppen, nach wenigen Metern versinkt das Auto mitten in der Wiese wie ein Stein.
Fluchend steige ich aus, das Auto steckt mit den Vorderrädern bis  über die Räder in der Moorwiese.
Ich hätte weiter rechts rauf fahren sollen….dort wollte Klaus das ich hinfahre…mist!
Wir haben noch 1,5 Stunden und Alex hat sich auch erneut festgefahren. Daher versuchen wir mein Auto rückwärts mit der Handwinde zu bergen, aber der Sumpf gibt das Auto nicht her.
Wir lassen das Auto stehen, Klaus hilft dem Alex, der noch auf der anderen Flussseite steckt und ich suche derweil einen Weg durch den Wald.
Vielleicht bin ich ob der Moorfläche, die noch vor uns liegt oder aufgrund meiner Magenverstimmung etwas unaufmerksam, ich sehe jedenfalls keine Möglichkeit weiter zu kommen.
Im Geiste sehe ich uns schon zurück fahren und uns die Sumpfwiese hinauf auf den alten Weg erkämpfen. Mittlerweile ist Alex sein Auto wieder frei, wir positionieren es auf seiner Flussseite so, dass wir sein Auto mit dem Heck an einer kleinen Baumgruppe befestigen können und mit der Winde und einigen Gurte als Verlängerung mein Auto quer über den Fluss bergen können.
Das klappt ganz gut, Klaus mach sich seinerseits auf  um einen Weg zu suchen. In der Zwischenzeit können wir mein Auto auf einer halbwegs festen Stelle abstellen. Wir verstauen das Bergematerial.
Klaus kommt zurück und sagt er hätte einen Weg gefunden. Gemeinsam schauen wir uns das an, und tatsächlich habe ich eine Abzweigemöglichkeit im Wald übersehen.
Alex und Markus staunen nicht schlecht, als wir ihnen sagen dass es vorwärts weiter geht. Wir bringen sein Auto über den Fluss und ich folge Klaus vorsichtig mit dem Auto durch den Sumpfwald bis zur Traktorspur. Als ich zu den anderen zurück gehe höre ich lautere Stimmen, Alex hat sich im Wald festgefahren, war wohl nicht vorsichtig genug und die Zeit läuft uns davon.
Nachdem wir das Hochmoor durchquert haben kommen wir auf einen Weg, der uns zwar knapp an der Korridorgrenze aber direkt zum Cp führt. Oben angekommen beraten wir uns kurz. Wir haben noch etwa 3 Stunden 45 Minuten persönliche Fahrzeit und etwa 1 Stunde für heute.
Der Korridor vor uns beschreibt ein U an dessen südlicher Spitze keine Wege in unseren Unterlagen sind, durch den Grenzverlauf würde ein abschneiden des Korridors an dieser Stelle aber enorm viele Strafkm bedeuten.
Wir beschließen es zu probieren. Das Hochplateau führt bis zur Südspitze des Korridors danach müssen wir ins Tal. Wenn wir heute noch bis zum Talabstieg kommen, dann haben wir eine realistische Chance morgen den CP4D zu erreichen und von dort ins Ziel zu fahren.
Es wird auf jeden Fall sehr knapp, morgen heißt es daher früh losfahren, damit wir, falls wir länger brauchen nur Strafkm für unsere Fahrzeitüberschreitung bekommen aber keine DQ riskieren, weil wir die Ziellinie zu spät überqueren. Wenn wir einmal da unten sind gibt es auch kaum mehr Fluchtmöglichkeiten, da heiß wir müssen dann durch den Korridor zur Ziellinie kommen.
Es wird aber nicht nur die Zeit knapp, sondern auch der Sprit…den ersten von zwei Reservekanistern habe ich schon getankt, der zweite bleibt als eiserne Reserve, bis wir stehen bleiben.Auf der Fahrt über das Hochplateau rechne ich die ganze Zeit, ob sich das ausgehen kann..es wird verdammt verdammt eng…
Plötzlich sehe ich die Spuren der Aligatorreifen von einem Pinzi des Teamsaurer1. In mir bildet sich die Hoffnung die anderen zu treffen, vielleicht haben die etwas Sprit übrig.
Wir erreichen das Ende des Hochplateaus schneller als erhofft. Auf dem  Abstiegsweg fahren wir mitten durch das Lager unsere Kollegen vom Teamsaurer 1. Der Weg führt von dort direkt in den Wald und wurde noch nie befahren. Wir beschließen rasch hier Nachtlager zu machen, so können Wir den Weg erkunden und nötigenfalls freischneiden ohne unsere knappe Fahrzeit zu verbrauchen.
Das Fernsehteam und unsrer Freunde von Offroad Catering sowie das Team Black Magic sind auch da, und es verspricht ein netter Abend zu werden.
Dankenswerter Weise bekommen wir 2 Kanister Sprit. So beruhigt machen wir uns daran, ein paar kleine Reparaturen am Auto zu machen. ( ein Fangband ist gerissen und in einem Reifen hab ich mir ein Stück Holz zwischen Felge und Reifen geklemmt, dass bereits den halben Tag dort steckt).
Während der Reparaturen bekomme ich einen Schwächeanfall. Sodass ich die Arbeiten abrechen muss, das meiste ist Gott sei Dank schon fertig, den Rest erlegen die Teamkollegen. Ich gehe dann sehr bald mit Schüttelfrost und Übelkeit schlafen. Offensichtlich hat den ganzen Tag nur das Adrenalin verhindert, dass es mir wirklich dreckig geht. Hoffentlich geht es morgen besser, die Sorge darüber steht allen ins Gesicht geschrieben.
Alex hat sich in der Zwischenzeit mit Stirnlampe GPS Kompass und Funk aufgemacht, den Weg ins Tal zu Erkunden. Wir rechnen damit, dass er mindestens 1 bis 1,5 Stunden unterwegs sein würde.
Nach kaum 10 Minuten ist er wieder da, kreidebleich und schwer atmend bringt er nur die Worte Bär..Bär heraus, bevor er neben dem Feuer ins Gras fällt. Auf die Frage ob er den Bären fotografiert hat ernte ich nur verdrehte Augen..der Schock sitzt noch immer recht tief.
Der Bär scheint auf das Zusammentreffen allerdings ähnlich reagiert zu haben, wie Alex und in die andere Richtung geflohen zu sein, wir hören und sehen von dem Bären leider, oder Gott sei Dank nichts.






10    Samstag
Da ich sehr früh schlafen gegangen bin, wache ich auch früh, gegen 5.30 auf.
Es geht mir besser und so beschließe ich die Erkundung, die Alex gestern nicht mehr geschafft hat heut früh an zu gehen.
Der Weg ist in relativ frischer Holzfällertrack, also eigentlich nur eine Traktorspur. Zu Beginn ist er sehr stark mit Totholzüberresten von den Fällarbeiten  bedeckt, daran anschließend führt erdige und feuchte Spur quer zum Hang mit einigen Schrägfahrten ca. 400 m bis er sich in Falllinie dreht und den Berg hinunter führt.
Die Stelle wo Alex umgedreht hat kann ich sehen, dort sind seine Fußabdrücke plötzlich sehr tief  und die Abstände sind deutlich größer.
Autospuren sehe ich keine, aber alte Traktorspuren. Nach einiger Zeit finde ich den alten, in unsren Karten verzeichneten Weg, der von der Rückegasse abzweigt und sicher schon etliche Jahre nicht mehr befahren wurde.
Ich erkunde die Rückegasse weiter, finde keine gröberen Hindernisse, aber es ist auch kein Ende ab zu sehen, also mache ich mich wieder auf den sehr anstrengenden Weg, den Berg hinauf. Ganz fit bin ich wohl doch noch nicht.
Oben angekommen beginnt langsam Leben in das Lager zu kommen.
Wir diskutieren das Erkundungsergebnis. Parallel beschließen Klaus und Alex  unsere,  gestern kaputt gegangene Motorsäge zu reparieren. Wir sind schon entschlossen, diesen Weg nicht zu fahren, da wir aufgrund unserer knappen Fahrzeit keine aufwändigen Räumaktionen starten wollen.
Wenn wir den Weg der Spirits finden, dann ist dieser sicher schon frei geräumt, was uns eine Zeitersparnis bringen könnte. Wir haben gestern von den anderen erfahren, dass Spirit of Expetition oben auf der Alm noch ein Stück weiter gefahren ist und vermutlich später einen Abstieg ins Tal gefunden hat.
Plötzlich fährt Korridor Express mitten durch unser Lager und ohne lange zu überlegen weiter in unseren Weg. Damit ist klar, wir nehmen diesen ebenfalls. Etwas Zeit bleibt noch, die Motorsäge fertig zu machen, damit der Weg auch ganz sicher frei geräumt ist.
Die Motorsäge wehrt sich aber erfolgreich, ich werde langsam unruhig, weil sowohl das Teamsauerer1 als auch Black Magic langsam fertig werden und ich befürchte, dass die uns den Weg blockieren könnten. Leider hat sich das Motorsägenteam so in seine Aufgabe verbissen, dass sie meine Warnungen nicht richtig mitbekommen.
So kommen beide vor uns weg und die Motorsäge ist immer noch kaputt. Da wir jetzt sowieso warten müssen bis der Weg frei ist, damit wir keine Fahrzeit verbrauchen, beschließt Klaus noch einmal eine Gang in den Wald zu machen. Als er zurück kommt sagt er, dass die Fahrgeräusche (hauptsächlich brechende Äste) nicht mehr zu hören sind.
Wir fixieren die Abfahrt auf 8 Uhr um sicher freie Fahrt zu haben. Um keine Strafkm zu bekommen müssen wir dann spätestens um 11.20 über die Ziellinie fahren.
Kurz nach 8 Fahren wir los in der Sicherheit, der Weg müsste jetzt frei sein, doch plötzlich nach etwa 300 Metern ist Schluss, Stau.
Der Jeep von Black Magic ist seitlich abgerutscht und der Motor geht nicht mehr.
Das Teamsauerer 1 ist gerade bei der Sicherung und Bergung.
Auf dem engen und abschüssigen Weg stehen 1 Jeep und 3 Pinzgauer  im Weg und es gibt keine Möglichkeit vorbei zu kommen. Zurück ist auch keine Option, da der schräge Weg durch die vielen Autos mittlerweile so rutschig geworden ist, dass das rückwärts den Berg hinauf fahren nicht angenehm und schon gar nicht schnell zu bewältigen ist.
Klaus versucht mich Bergseitig in den Hang zwsichen die Bäume zu lotsen, was aber nicht funktioniert, da dafür schräg über eine kleine Stufe gefahren werden muss, was bei dem sowieso schon schrägen und rutschigen Weg nur mit aufwändigen Sicherungsmaßnahmen machbar wäre.
Dafür fehlt mir grad der Nerv..
Kurz macht sich Verzweiflung breit. Sosehr mir klar ist, dass keiner was dafür kann und das Verhalten unserer Teamkollegen vorbildlich ist, geht es bei uns um jede Minute und im Gegensatz zu den anderen wissen wir, dass wir ganz vorne mitfahren.
Klaus will schon zurück, da sehe ich, dass der Jeep schon fast auf dem Weg steht, vorne und hinten von je einem Pinzi gesichert. In der Hoffnung, dass es doch irgendwie vorbei geht, geht Klaus noch einmal vor um mit den Teams eine Vorbeifahrmöglichkeit zu suchen (Wir wussten nicht, dass der Jeep nicht fahrtauglich ist). Der Pinzgauer vor mir ist jedoch ein paar Meter nach vorne gefahren und da sehe ich eine Lücke zwischen den Bäumen durch die ich doch vom Weg runter in den Hang hinen komme. In einer abenteuerlichen Schrägfahrt am Hang brechen wir mitten durch den Wald. Das anwesende Fernsehteam ist begeistert, ich werde langsam etwas lockerer, als ich sehe, dass wir an der blockierten Stelle vorbei kommen. Gleich darauf können wir wieder auf den Weg fahren. Noch ein oder 2 Schrägfahrten, einen geparkten Pinzi auf die Seite stellen und dann sind wir durch.
Die ganze Aktion hat uns mindestens 15 Min gekostet, jetzt nichts wie weiter.
Vor uns sind noch die Spuren vom Korridor Express, sie haben den alten Weg gewählt, den ich nicht erkundet habe, wir bleiben aber in ihren Spuren, da wir davon ausgehen, dass alle Hindernisse beseitigt sind.
Nach einiger Zeit treffen wir auf den Weg, den die Spirits genommen haben und fahren Richtung  Tal.
Auf einem kleinen Sattel kommen wir zu einer Kreuzung wir fahren nach links weiter ins Tal in einen tief ausgewaschenen aber breiten Hohlweg, Korridor Express ist gerade weiter den gegenüberliegenden Berg hinauf gefahren. Vor uns ist nur mehr eine Spur, wir vermuten von den Spirits.
Der Hohlweg wird immer enger und die Auswaschung immer tiefer. Irgendwann kommt es wie es kommen muss und die Räder der linken Seite rutschen in die Auswaschung. In enormer Schräglage, die linke Seite auf dem Boden schleifend geht es weiter. Dummerweise ist auf der Oberkannte der Auswaschung ein kleiner Überhang, der eine Spur zu tief für den Pinzi hängt. Die betagte Plane von meinem Auto reißt auf und die Erde strömt durch das Dach und das Seitenfenster auf meinen Schoß.
Ich hoffe das ich genug Platz Freiräume, das Alex durchkommt.
Unten angekommen warten wir auf Alex, der wenig später aus dem Hohlweg kommt, sein Auto schaut genau aus wie meins und auch er sitzt bis zur Hüfte in frischer Erde.
Einer guten Straße folgen wir bis zu einer Abzweigung. Wir müssen den Hügel hinauf, aber die Straßen, die wir geplant hatten waren entweder nicht vorhanden, oder so verwachsen, dass der Versuch aussichtslos scheint. Da die Spuren aber gerade weiter gehen probieren wir es auch.
Der Weg verschwindet in einem Bachbett, dem wir weiter folgen. Kurz darauf führt der Weg in abenteuerlicher Schräglage wieder aus dem Bach heraus. Diese Stelle nehme ich noch mit der Energie der Verzweiflung. Alex wartet,  nach ca 100 Meter biegt der Weg vom Fluss weg wird aber immer Felsiger und schlechter. Kurz vorher muss noch ein Felsen der den Weg noch extrem schräger macht überfahren werden. Links von mir ist der Bach etwa 3 Meter tiefer von rechts kommt der Felsen. Ich schaue mir das an, Klaus hilft Alex und Markus geht einmal vor.
Ich bin recht nervös, erstens wegen der Schrägpassage vor mir und zweitens weil die Frage immer noch nicht beantwortet ist, ob das Ganze einen Sinn hat, da der Weg in unsren Unterlagen nirgend wo hinführt.
Klaus kommt zurück, er hat Alex nicht über die erste Schrägpassage gebracht. Ich habe in der Zwischenzeit versucht, die vor mir liegende Passage mit Sandblechen und Steinen etwas zu entschärfen, habe aber immer noch kein gutes Gefühl. Mit der moralischen Hilfe und unter gutem Zureden vom Klaus taste ich mich langsam über die kritische Stelle. Das Auto ist sehr schräg und unter meinem Seitenfenster befindet sich 3 Meter tiefer nur der steinige Bach, nichts was einen auffangen könnte.
Höchste Konzentration um auf jede Bewegung des Autos reagieren zu können. Dann sind wir endlich drüber, einmal tief Luftholen, während der Fahrt hab ich kaum zu Atmen gewagt.
Wir beschließen Alex durch das Flussbett zu führen und nach beiden Schrägstellen über ein Paar Steinstufen auf den Weg zu winschen.
Während ich Alex helfe geht Klaus vor um Funkverbindung mit Markus zu bekommen.
Als Alex und ich fertig sind kommt Klaus zurück mit einer guten Nachricht: Markus hat einen Weg auf den Berg gefunden. 
Die Aufmunterung hab ich gebraucht, es geht weiter und es war nicht um sonst. Meine Stimmung hebt sich. Laut unseren Karten  gibt es nur mehr eine fragliche Stelle vor dem CP2D, dann sollte es ohne größere Probleme bis über die Ziellinie gehen.
Nach einiger Zeit kommen wir auf eine größere Straße, die sich entlang eines Berghanges ostwärts schlängelt. Vorher habe ich durch einen Fahrfehler unnötigerweise noch den Windschutzscheibenrahmen bei meinem Auto ramponiert.
Ich bin doch schon sehr erschöpft.
Plötzlich beginnt es im Auto verbrannt zu riechen. Die Quelle ist nicht eindeutig aus zu machen. Erst haben wir die Handbremse in Verdacht, die vor 2 Tagen schon einmal stecken geblieben ist, dann die Kupplung. In beiden Fällen lassen sich aber außer dem Geruch keine weiteren Symptome feststellen.
Da die Elektrik seit der ersten Sonderprüfung im Fluss spinnt, habe ich einen Verteilerkasten in der Nähe der Rücklichter im Verdacht. (Seit einigen Tagen leuchtet der Blinker immer und der Hauptschalter ist irgendwie überbrückt.)
Der Gestank wird mal Stärker, mal schwächer…was solls, wir haben noch ca 1.5 Stunden Fahrzeit und suchen noch immer nach einem Weg zum CP2D-wir haben jetzt andere Sorgen Hauptsache das Auto fährt. (Am Morgen nach der Siegerehrung sollte uns noch ein ordentlicher Schreck deswegen in die Glieder fahren)
Plötzlich kommt uns ein einsames Auto vom Team Cherotoyo.  Auf die Frage ob wir gerade vom CP kommen schauen Klaus und ich uns etwas verwundert an, nein, wir fahren gerade hin..Verwunderung auf der anderen Seite, in der Richtung gehe es nur ins Dorf..
Das wissen wir offensichtlich mehr und ich folge Klaus‘ Navigationsanweisungen ohne Zweifel.
Die beiden haben wohl auch mehr Vertrauen in unsere Navigationsfähigkeiten und drehen um, um uns zu folgen. Unser Plan ist bis zu einer Lichtung vor zu fahren, und dann über die Lichtung zum CP, durchgehende Wege sind auf unseren Karten auch keine verzeichnet.
Die Lichtung lässt auf sich warten, unser Weg mäandriert dem Berghang entlang mal auf den CP zu, dann wieder Weg. Zwischenzeitlich waren wir schon auf 1.5 km heran. Plötzlich treffen wir auf eine große T förmige Weggabelung. Vor uns eine alm, nach links Rückwärts ein Weg in Richtung CP nach rechts ein Weg ins Tal..Spuren in alle Richtungen.
Wir probieren den Weg nach links. Er führt uns einige Zeit direkt Richtung CP verschwindet aber mit der Zeit im Wald. Weiter vorn gab es 1 Abzweigung. Wir kommen mehrfach auf bis 900m an den CP heran, aber alle Wege enden in Sackgassen. Und wir haben nur mehr knapp 1 Stunde Fahrzeit (die Bonuszeit vom CP eingerechnet. Hinter uns läuft wieder einmal Korridor Express auf, irgendwie wird das zur Gewohnheit, sie kommen von hinten, überholen uns und nach ein paar Stunden kommen sie wieder von hinten…
Sie drehen gleich um, haben wohl auch größere Zeitsorgen. Wir beschließen einen Weg über die Alm zu suchen. Bevor wir jedoch noch ganz zur Alm kommen sehe ich einen schmalen Weg, der die Bergflanke entlang Um den Berg mit dem CP herum führt (und somit den Weg über die Alm abkürzt) Spuren sind auch schon da, also probieren wirs. Nach ein paar 100 Meter treffen wir wieder auf Korridor Express, die Grade Wasser aus einem Bach schöpfen und das Team Amarok, die offensichtlich versuchen sich an Korridor Express an zu hängen.
Wir wollen gerade vorbei als Korridor express wieder startet. Wir lassen sie vor, als wir jedoch weiter wollen quetscht sich das Team Amarok dazwischen. Leise fluchend zuckeln wir hinter dem Christian her. Sie fahren zwar recht gefühlvoll, aber mit den Autos müssen sie auf der steinigen Piste sehr vorsichtig Fahren uns sind daher sehr langsam, insbesondere bei Engstellen haben sie sehr viel Respekt vor dem Abgrund rechts. Ich bin froh, dass es nicht mein Auto ist, als ich sehe, wie ein gefällter Baum an deren rechter Fahrzeugseite entlang schrammt.
Nach einer Weile kommen wir an einem Schlag vorbei, der scheinbar auf dem Gipfel führt. Da wir an den Amaroks eh nicht vorbei kommen, bleiben wir stehen um den Schlag zu erkunden. Klaus möchte direkt auf den Gipfel fahren, ich habe aber keine Nerven mehr für Experimente und der Grund schaut sehr schlecht aus, mit großen Felsen und toten Bäumen übersät.
Wir fahren auf dem Weg weiter um den Berg herum, bald sind wir wieder an den Amaroks dran und zuckeln durch die Gegend bis wir auf der Rückseite des Berges auf eine Wegkreuzung mit einer größeren Straße kommen. Dort können wir die Amaroks endlich überholen. Später im Hotel entschuldigen sie sich bei uns, da sie nicht bedacht haben, dass wir um den Sieg mitfahren. Ich finde das Ok und damit ist die Sache auch erledigt.
Der weiter Weg zum CP zweigt wenig später von der Straße ab und ist einfach und gleichzeitig mit  Korridor Express kommen wir oben an.
Sie versuchen den Abstieg auf der anderen Seite der Felsnase, auf der der CP liegt. Wir können schon sehen wie der Gatsch fliegt. Mit Sumpfwiesen haben wir so unsere Erfahrungen, aber wir wollten sowieso den Weg zurück. Unten auf der Straße angekommen heißt Vollgas, wir haben noch etwa 10 Minuten. Es wird sich nicht ganz ausgehen, aber die Zeitüberschreitung können wir noch sehr gering halten. Plötzlich ein Funkspruch vom Alex, es geht kein Gang hinein. Fluchen zurück und selbst probiert..nichts zu machen, es lässt sich alles bedienen, aber das Auto fährt keinen Meter ausgerechnet jetzt so knapp vor dem Ziel!!
Kurzer Entschluss reparieren geht jetzt nicht wir schleppen. Ich habe ein 20m elastisches Seil, das eignet sich ideal für diese Zwecke. Ich warne Alex noch, dass es schnell werden könnte. Er murrt kurz, widerspricht aber nicht.
Nach kurzer Zeit zweigt ein kleiner Wiesen weg in den Wald ab Klaus sagt, dass dies eigentlich unser Weg wäre, da die große Straße aber möglicherweise auch in der richtigen Richtung runter führt probieren wir es dort, da uns das Schleppen auf einen kleinen, steilen, steinigen und möglicherweise verwinkelten Waldweg nicht besonders reizvoll vorkommt.
Leider führt die Straße aus dem Korridor und wir müssen umdrehen, was gar nicht so leicht ist, mit einem Auto ohne Antrieb im Schlepp auf einer einspurigen Bergstraße.
Auf dem Rückweg kommen uns Korridor Express und das Team Amarok entgegen. Verwundert fragen wir sie, warum sie nicht dem Weg vor uns genommen haben, sie wussten gar nicht wovon wir reden. Später wird mir klar, sie sind auf der anderen Seite den Hang herunter gefahren und daher gar nicht bei der Weggabelung vorbei gekommen.
Wir fahren zurück und biegen in den Weg ein, Alex protestiert, auf dem Weg können wir ihn nie schleppen. Ich kann es nicht mehr hören, was alles nicht geht. In meinem Ärger über das ewige Gesudere, schleife ich Alex sein Auto recht rüde um die Kurven, bis Klaus mich bremst.
Der Weg ist so eng steinig und feucht wie erwartet, aber besser als befürchtet. Wir kommen gut voran, nach einiger Zeit treffen wir auf die größere Stichstraße, die uns aus dem Bergtal heraus direkt zu Ziellinie bringen wird.
Wir werden es schaffen. Klaus macht sich zwar Sorgen um die Bremsen vom Alex, aber ich werde jetzt nicht langsamer. Wir sind ein der Überzeit und jede Minute mehr bringt zusätzliche Strafkilometer. Endlich kommen wir über die Ziellinie, wir haben es tatsächlich geschafft, ohne Korridorverletzung und mit einer halbwegs vertretbaren Zeitüberschreitung!
Wir fahren noch ein paar Meter und dann ist es Zeit für ein Erlösungsbierchen.
In unsrer Zielfokussierung haben wir die Spirits und die Balus glatt übersehen, die kurz nach der Ziellinie rasten. Wolfram erzählt mir später, als er gesehen hat, dass wir den Alex schleppen hat er gedacht oje, die sind wohl draußen, wie er aber gesehen hat mit welchem Tempo das geschieht hat er gedacht, vielleicht doch nicht….wir recht er hatte!!
Korridor Express und Amarok kommen kurz nach uns über die Ziellinie.
Aufgrund der Erfahrungen vom letzten Jahr (DQ) halten wir uns nicht zu lange auf und schauen dass wir das Hotel im Ziel erreichen.
Vor dem Hotelparkplatz beginnt das große Treffen mit allen Teams, die schon da sind, bzw. nach und nach eintreffen.
Als die Spirits eintreffen sehe ich sofort, dass es tatsächlich ihre Spuren waren, denen wir im Hohlweg gefolgt sind. An ihren Autos sind die Spurendie das Gelände hinterlassen hat an den gleichen Stellen zu sehen, wie an unseren.
Wolfgang kann es gar nicht glauben, dass wir mit den Pinzis denselben Weg gefahren sind, gilt der doch als eher kippelig…(was ich immer schon widersprochen habe).
Die Gespräche sind sehr entspannend und so dauert es einige Zeit, bis ich endlich ins Zimmer und unter die Dusche kann.
Mit der Zeit kristallisiert sich heraus, dass wir unsere Sache sehr gut gemacht haben dürften, vielleicht ist uns doch ein kleiner Sprung nach vorne auf den 3 gelungen. Wolfgang meint sogar, nach den Erzählungen könnte sich sogar der zweite ausgehen.
Wir versuchen noch Alex sein Auto wieder in Gang zu setzen, das gelingt auch, wir stellen fest, dass nicht das Verteilergetriebe sondern das hintere Differential kaputt ist.
Nach längerem Überlegen beschließt Alex des Auto mit dem ÖAMTC nach Wien bringen zu lassen, bis jetzt warten wir noch darauf…










10.1    Siegerehrung
Vor der Siegerehrung gibt es noch eine Showeinlage für einen Guten Zweck. Die Einlage selbst ist für meinen Geschmack etwas primitiv, aber in dieser Art für das moderne Rumänien durchaus typisch, natürlich mit viel nackter Haut. Dank unsrem Mister Wadl wurde es sogar recht lustig. Es ist aber eine ordentliche Summe zusammen gekommen, so hat es seinen Zweck erfüllt.
Bei der Siegerehrung wurden zuerst die Ergebnisse der zweiten Etappe präsentiert, wobei jedes Team seine eigene Route erläuterte.  Die Reihenfolge war von hinten nach vorne. Als wir beim dritten Platz noch immer nicht aufgerufen wurden war klar, dass uns hier Großes gelungen war.
Der zweite Etappenblatz wurde vom Georg bereits als Sensationelle Leistung angekündigt, wir waren das einzige Team, das die zweite Etappe ohne Korridorverletzung bewältigt hat.
Von den anderen Teilnehmern ist beeindrucktes Gemurmel zu hören. Als unser Hauptnavigator präsentiert Klaus unseren Track. Mit ruhiger und sachlicher Stimme fasst er die wesentlichen Ereignisse zusammen. Als er fast schon beiläufig erwähnt, dass wir das Auto vom Alex nach dem Getriebeschaden beim CP D durch den Korridor geschleppt haben, höre ich vereinzelnd anerkennende Ausrufe. Zu guter letzt entschuldigt er sich noch für uns beide beim Alex, der als Gelände und Pinzineuling unter unserer teilweise strengen Aufsicht, jede Herausforderung gemeistert hat. Dabei hat er sich von uns sicherlich das ein oder andere sehr energische Wort anhören müssen…hier auch von mir: entschuldige und Gut gemacht!
Gewonnen hat die Etappe Spirit of Expedition, die den Korridor zwar verlassen haben, aber durch unsere Zeitüberschreitung haben wir schlussendlich doch mehr Strafkilometer.
Nachdem ich die Etappenergebnisse kenne war das Gesamtergebnis auch leicht zu errechnen.
Wir haben in der zweiten Etappe sowohl die Cracy Dogs als auch Korridor express überholt und den zweiten Platz gewonnen. Damit haben wir alles erreicht, was nach unserem Zwischenergebnis überhaupt noch möglich war.
Besonders berührt, weit mehr als unsere Platzierung, hat mich die Anerkennung, die von allen Seiten fühlbar war. Korridor Express und Spirit of Expedition, seit Jahren die beiden Top Favoriten und ewigen Duellanten haben uns bei ihrer Siegerehrung mit großer Anerkennung erwähnt. Darüber haben wir uns riesig gefreut. Vielen Dank!
Besonders bei der heurigen Superkarpata hat man gemerkt, was diese Veranstaltung neben ihrer besonderen Herausforderung von anderen Off Road Rennen unterscheidet: es ist der Umgang und die Stimmung der Teams und des Veranstalters miteinander, der von Wertschätzung Respekt und gegenseitiger Anerkennung geprägt ist. Ich kenne keinen anderen Bewerb, der auch nur annähernd daran heranreicht. Ich danke allen Beteiligten und freue mich schon, kommendes Jahr, wo aus dem ewigen Duell hoffentlich ein Dreikampf um die Spitze wird.
Nach der Siegerehrung kling der Abend bei ein paar Gläsern Wein und Benzingesprächen aus. Im Gegensatz zu den großen (und großartigen) Festen der letzten beiden Jahre war diese Abwechslung auch einmal sehr  angenehm.






11    Sonntag
Wir wollten eigentlich früher Weg, aber wir haben verschlafen. Als wir zum Frühstück kommen sin die meisten schon weg. Alex ist mit dem Lorenz (Teamsauer 1) mitgefahren. Markus ist noch da, er wird von Freunden, die zufällig in der Gegend Urlaub machen mitgenommen.
Gemütlich beginnen wir nach dem Frühstück das Auto fertig zu machen. So richtig wollen wir beide nicht, dass es schon vorbei ist. Nachdem Ich gestern am Hotelparkplatz einen Platten bekommen habe (das Parkplatzgelände war wohl zu schwer) und wir gestern zu faul waren das zu Reparieren wird noch schnell der Reifen gewechselt, das Auto eingeräumt und die Luft in allen Reifen aufgepumpt.
Mein Kompressor wird nur bei Bedarf direkt an der Batterie angeschlossen. Als ich alles wieder wegräume und den Batteriekasten schließe beginnt der Brandgeruch wieder (den hatte ich schon ganz vergessen). Innerhalb von Sekunden kommen dichte weiße Rauchwolken aus dem Batteriekasten. Ich reiße den Kasten auf, um das Feuer zu löschen, aber das schuldige Kabel ist bereits komplett durchgeschmort. Als ich sehe um welches Kabel es sich handelt, werden meine Beine ganz weich..es ist die Stromversorgung zur Blackbox und die ist schon seit ein paar Tagen beschädigt. Der Masseschluss, der den Hauptschalter überbrückt hat war auch dort.
Glücklicherweise war während des Rennens nur das Massekabel beschädigt, erst am Ende dürfte das Pluskabel für ganz kurze Zeit immer wieder kurzgeschlossen haben (daher der Gestank)  und jetzt als ich die Batterie wieder im Batteriekasten verstaut habe ist die Isolierung vom Pluskabel endgültig zerstört worden und hat zu dem kapitalen Kurzschluss geführt….Ein bisschen früher und aus dem 2 Platz wäre erneut eine DQ geworden.
Der Rest von der Heimfahrt verlief Problemlos und am frühen Nachmittag haben meine Beine auch wieder zum zittern aufgehört..

P.S.: Wir haben heuer viel gefilmt und daher nur wenig Bilder geschossen. Besonders an den interessanten Stellen gibt es fast nur Filme und daher leider wenig Material, mit dem ich den Bericht vielleicht etwas  eindrucksvoller illustrieren hätte können.

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