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Doppelsieg auf der ONE Trophy in der Ukraine

Die ONE (Offroad Navigation Expedition) Trophy startet im September 2016 wieder nach der üblichen Pause von 2 Jahren. Zum ersten Mal in den ukrainischen Karpaten - vorher war die Trophy drei mal im rumänischen Teil des Gebirges - wir waren immer dabei. In der Vergangenheit war bei dieser Veranstaltung die Besonderheit, dass man nicht mit GPS Geräten in irgendeiner Form navigieren durfte. Dieses Jahr wurde es leider etwas aufgeweicht und es gab 2 Klassen: ohne GPS = Klasse NAVI KINGS; mit GPS = Klasse Chicken Drivers. Wir starten unter dem Namen teamsaurer 1 und unsere Kollegen unter dem Namen teamsaurer 2, beide Teams natürlich bei den NAVI KINGS. Beide Teams fahrem mit je 2 Pinzgauer 6x6. Wir mit fast serienmäßigen 712M der schweizer Armee mit kompletter Plane hinten drauf, bei den Anderen starten Richard Koza und Co Gregor Schiller auf einem 712T Proto Pick Up mit 6 Zylinder Jeep Motor etc., Hannes Pieber und Hannes Pichler auf einem verbesserten Turbodiesel Pinzgauer 718 mit 5 Zylinder VW Diesel Motor auch in der Pickup Forum und beide mit zusätzlichen Außenkäfigen.

Im Folgenden werde ich von meinem Haufen, dem teamsaurer 1 berichten. Wir bestehen aus meinem Pinzgauer 712M mit Thomas Sprinzing (alias Klinsi) und mir besetzt. Der 2. 712M ist mit Daniel Teufl, der sehr kurzfristig von mir genötigt wurde mitsamt seinem Auto für unseren Freund Rudi Magg einzuspringen und Michael Küchle als Beifahrer besetzt.

Mein Auto hat bei dieser Trophy traditionsgemäß die Aufagbe des Rüswagens und Ersatzteiltransporters. Die Vorbereitung in Eberbach war sehr entspannt, da das Auto fast schon aus dem Stand abfahrtsbereit war.

An einem schönen und noch warmen Donnerstag Morgen starten wir und fahren bis nach Zipf in Oberösterreich um dort Daniel und Michael abzuholen. Die Entscheidung dass Daniel mitfährt fiel erst vor 2 Tagen und somit helfen wir ihm noch 2 Stunden beim Verladen und komplettieren des Pinzgauers. Die Holzleisten fehlen weil der Pinzgauer im Sommer als Bar bei einem Landjugendevent herhalten musste und Tische auf die Holzleisten geschraubt waren. Irgendjemand hat die Leisten nach der Party vom Pinzgauer auch abgeschraubt und verheizt. Aber die Dorfgemeinschaft funktioniert und es kommen doch noch 2 sehr schöne Eichenleisten im letzten Moment und werden montiert.

Letzte Vorbereitungen auf dem Bauernhof von den Teufls

 

Los geht es auf die Autobahn. Wie vor 2 Jahren haben wir die Möglichkeit auf dem Hinterhof der Feuerwehr Himberg zu campieren und die Toiletten und Duschen zu benützen. Vielen Dank an die Himberger Kameraden!!!

Am nächsten Morgen kommt das Team "Monterra" zum Feuerwehrhaus und wir fahren noch gemeinsam zum Motoröl (geniale Ölhandlung, Fa. Mapo gegenüber der Fa. Camo)  und Lebensmittel kaufen. Bei den Monterras ist zum 1. Mal auch Christian Karlberger dabei, der als ÖAMTC Off Road Fahrtrainer das Fahrgelände in Stotzing betreibt. Christian war früher auch Konsulent für Steyr Daimler Puch und hat Ende der 70iger Pinzgauer vorgeführt, nicht ohne dabei auch noch sehr erfolgreich mit den Vorführautos Trailwettbewerbe zu fahren. Die Monterras konnten Ihn überzeugen mal für eine Woche aus dem Alltag auszubrechen und nach über 20 Jahren wieder mal an einem Wettbewerb teil zu nehmen. Christian fährt mit 2 Beifahrern, wobei Sepp, hinten einen Mittelsitz im 712M hat. Sepp war 1992 bei der Camel Trophy dabei und wurde dafür damals von Christian ausgewählt und auch geschult.

Die Pinzgauer des Teams Monterra vor dem Feuerwehrhaus in Himberg.

Die Fahrt durch Ungarn verlief fast problemlos. Auf einer nahezu leeren, 3 spurigen Autobahn zwischen Budapest und der ukrainischen Grenze war links ein Bautrupp mit einem LKW die etwas an den Leitplanken gemacht haben. Wir mit unseren 5 Pinzgauern in Kolonne auf der 2. Spur. Ohne Vorwarnung tatstet sich ein ziviler PKW der hinter dem LKW auf der 3. Spur stand auf unsere 2. Spur zwischen uns. Die ersten Pinzis können noch gut ausweichen, bei Daniel vor mir wird es schon eng, ich muss eine Vollbremsung machen und mit zum Schluss zum Teil blockiernden Rädern stehen wir auf der Autobahn. Das war der gefährlichste Moment für uns auf der ganzen Trophy - noch nicht mal in der Ukraine angekommen, hätte hier schon Alles vorbei sein können.

Da es die um 30km kürzere Variante ist, entscheiden wir uns für den Grenzübertritt über den kleinen Grenzübergangn Vylok in die Ukraine. Es ist eine EU Außengrenze und wir sind so ziemlich auf alles gefasst. Es sind 2 Grenzhäuser mit Niemandsland und Stacheldraht dazwischen etc... . Wir wissen zwar aus Erzählungen, dass als LKW zugelassene Fahrzeuge es hier schwer haben sollen, probieren es aber trotzdem. Bei den Ungarn haben wir Glück, ein Entscheidungsträger prüft bei uns eher wohlwollend ob PKW oder LKW und lässt uns durch. Mein 712M und der 712K von Rudi (Monterra) sind als LKW zugelassen. Nach ca. 30 Minuten warten im Niemandsland zwischen den Grenzen kommen wir so langsam an einem mit einer Kalaschnikow über den Rücken bewaffneten Grenzposten der Ukraine. Er verteilt kleine Durchlaufzettel. Kurze Zeit später sind die ersten von uns voll unter dem Grenzhäuschendach und die 5 Pinzgauer werden alle extra raussortiert und werden am Rand gesondert behandelt. 2,5 Stunden dauert das Spektakel. Am Anfang wurde es schon dämmrig und der eine Grenzer leiht sich bei uns eine Taschenlampe die bei Klinsi am Haltebügel hängt. Herbert (Monterra) muss seinen komplett mit Kisten beladenen 710M ausräumen. Jede Alu Kiste muss aufgemacht werden. Ein Spür - Schäferhund ist auch dabei, der hat aber heute irgendwie nicht die große Lust. An 3 verschiedene Schalter muss man gehen und am Ende konnte die Offizierin meine Fahrgestellnummer nicht lesen und ich habe ihr die am Auto abgelesen, in der Zwischenzeit hat sie mit dem Pinzgauer von Christian weitergemacht, der ein PKW ist - sie übernimmt diese Daten auch für meinen - keine Probleme mit dem LKW für mich - Glück gehabt. Rudi muss für seinen LKW dann eine Bearbeitungsgebühr von € 1.- zahlen - geht auch noch :-). Kurz bevor wir entlassen wurden, kam der Grenzer wieder mit unserer LED Hansa Flex Geschenk Taschenlampe und fragt ob es ein "Gift" (Geschenk) wäre? Wir willigen ein und er bekommt auch noch den Halfter für die Lampe dazu. Der Kollege war dann auch angestachelt und hat noch einer weiteren Lampe Ausschau gehalten.

Direkt nach dem Grenzübergang geht es in eine kleine Stadt und wie wenn einer einen Schalter umgelegt hat ist es dunkel und sieht nach extremen Londoner Nebel aus. Die 1.Tankstelle sieht relativ groß aus und wir fallen dort mit 5 Pinzgauern ein. Die Wechselstube in der Tankstelle ist gleich gesprengt aber es gehen auch Kreditkarten.Ein Liter Benzin kostet umgerechnet um die € 0,85. Die Landeswährung ist Griwna.

Weiter geht es ca 2,5h Stunden im Dunkeln duch das fremd anmutende Land über zum Schluss sehr löchrige Straßen bis zu dem Camp der ONE Trophy auf einer Insel im Fluß in der Nähe von Königsfeld auf Ukrainisch: Ust-Tschorna - Wikipedia Link - KLICK - MICH!. Königsfeld wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Holzfällern aus dem Salzkammergut, die damals von Maria Theresia dort hin befohlen wurden, gegründet. Noch heute gibt es dort Österreichisch sprechende Einwohner und am kyrillischen Ortsschild steht auch "Willkommen" in Lateinisch. In diesem Ort und dem Tal (Mariental) gilt immer die Zeit die auch aktuell in Österreich gilt, daher ist dort eine andere Zeitzone wie in der restlichen Ukraine. Der Sohn von dem einen österreichischen Veranstalter Markus Prochazka hat in Königsfeld ein freiwillig soziales Jahr im Ausland absolviert, daher kam die Idee mit der Trophy dort.

Unsere 1. Nacht im Camp auf der Flussinsel - zusammen mit den Monterras sind wir die ersten Teilnehmer

 

Da wir ja schon am Freitag auf Samstag Nacht angekommen sind, haben wir dann den ganzen Samstag Zeit um mit anderen Teilnehmern "einen Schmäh zu führen" und Daniels Motor mal richtig einzustellen. Der vordere Vergaser ist im Betrieb bis oben hin voll mit Benzin, das haben wir ihm mittles neuen Schwimmer und Schwimmernadelventil ausgetrieben.
Leider fiel uns beim Ventile einstellen auf, dass auch die grünen, schweizer Ventildeckeldichtungen sich nach innen ziehen können und es dadurch zu Undichtigkeiten kommen kann.

 

Vorne im Camp gibt es 2 Gemeinschaftszelte. In dem einen davon kümmert sich eine einheimische Familie um die Verpflegung der Teilnehmer. Man bekommt dort Würste, Schnitzel, 0,4 Liter Bier vom Fass und Chips etc. für € 1.- je Stück. Schon am 1. Abend sitzen wir zwischen lauter alten Freunden und lauschen alten und neuen Geschichten. Sutte sitzt auch bei uns am Tisch - es wird nicht langweilig.

Markus Prochazka und Bernhard Hofstätter, die genialen Veranstalter

 

Der ganze "Haufen" währen der Fahrerbesprechung am Sonntag Nachmittag

 

Am Sonntag Abend geht es dann endlich los. Ein Prolog mit Roadbook ca. 1,5 - 2h im Dunkeln zuerst ein paar Mal durch den Fluß und auf die Berge rauf. 4 KPs sind zu finden. Diesmal altmodisch mit Stempel auf die Bordkarte. Schon gleich am Anfang fallen wir beinahe auf "rechts" und "links" des Flusses im Roadbook herein - das ist natürlich immer in Flußrichtung. Dann kommen wir über eine Böschung in den Fluss und durch ca. 0,6m tiefes Wasser auf eine Kiesbank. Von da aus heißt es Peilen, es gab 2 Möglichkeiten rechts oder links von der Insel vorbei die über uns liegt. Wir nahmen die falsche Seite und das kostete uns 15 Minuten bis wir es bemerkten und den Kontrollpunkt dann doch gefunden haben. Viele Teams haben LED Zusatzscheinwerfer, wir nicht, die hätten uns hier geholfen. Dann kommt bald eine Anweisung im Roadbook die ungefähr so ist: "Fahre 2 Minuten mit einem Durchschnitt von 30 km/h" - 30 km/h Schnitt geht natürlich nicht so leicht und Klinsi rechnet schnell mit seinem HP Rechner (umgekehrte polnische Notation - eh klar) die Distanz aus. Die Schranke scharf links weg kommt im Ort und leider schmuggelt sich ein anderer Pinzgauer beim Abbiegen zwischen Daniel und mich und hält Daniel berghoch auch noch auf, obwohl er als 2 Achser eine besseres Leistungsgewicht hat. In einem lichten Buchenhochwald kurz nach einem KP Halt kommt eine kleine Stufe wo einige winden müssen, wir zum Glück nicht. Mit dem Team des roten Pinzgauers raufen wir noch ein bisschen, setzen auf Überholen am Steilhang und kommen nicht vorbei :-(. Aber egal, kurz danach geht es auf eine kleine Bergkuppe und dann für gefühlte 20 Minuten einen steilen Erdweg mit vielen losen Brocken, relativ engen Kurven durch Bäume hindurch wieder runter. Dabei verliert hinter uns der Toyota von den "Red Ants 2" seine Vorderachse und ist recht erbost darüber und schimpft - den Vorfall bekommen wir aber erst später im Camp mit. Der Toyota reist am nächsten Tag wieder ab :-(. Wir finden alle 4 Punkte und landen zeitmäßig im Mittelfeld. Auf der Verbindungsetappe ins Camp zurück verliert der rote 710K vor uns beinahe sein linkes Vorderrad. Wir machen ihn darauf aufmerksam und die Jungs ziehen den Spurverbreiterungsring wieder fest, der sich von der Achse mitsamt Rad gelöst hat.

Am Montag geht es mit der 1. Etappe los. Es gibt zwischen der Gruppe ohne und mit GPS Redeverbot und im Gelände später darf man sich nicht näher als 50m auf ein andertreffen. Damit soll vermieden werden, dass die Teilnehmer die ohne GPS fahren auf einer digitalen Karte schauen könnten wo sie sind. Die anzufahrenden Punkte sind sowieso andere. Für die Gruppe mit GPS sind es markante Stellen wie Gipfel etc. bei den Chicken Drivers (Wings) kann auch mal ein Punkt in einem Graben a la Geo Cache versteckt sein.
Wir bekommen mehrere Landkarten und Beschreibungen mit denen wir in den nächsten Tagen max. 5 Punkte finden können. Die Veranstalter schreiben, dass sie es nicht für möglich halten, dass man alle 5 Punkte holen kann. Es gibt 3 Punkte im Süden auf Bergen und 2 Punkte im Norden. Fahrstrecke so irgendwie um die 150km, wenn man alle schaffen würde. Den südlichsten Punkt muss man berechnen und er ist nur auf der Höhenkarte und nicht auf der Topo Karte drauf. Es gibt auch wieder Straßen die mit einer roten Trennlinie versehen sind und die man nicht befahren darf, bzw. nur kreuzen darf. Daniel überträgt diese Trennlinien von der Topo Karte in die Höhenkarte und hat ein gutes Auge dafür. Wir entscheiden uns zuerst die 3 südlichen Punkte zu probieren. Gestartet wird im 10 Minuten Abstand und wir sehen auch unsere Kollegen von teamsaurer 2 nach Süden fahren. Beim Einkaufen hat Klinsi schon weiter unten eine Furt durch den Fluß gesehen, die wollen wir probieren und schaffen diese auch. Man muss immer aufpassen, denn die Waattiefe der hier überwiegend fahrenden 6x6 Diesel Ural LKWS ist wahrscheinlich mindestens doppelt so hoch wie die unserer Benzin Pinzis. Der Weg in das 1. Seitental ist für einen Hauptweg schlecht und bald müssen wir auch quälend langsam durch eine Kuh Herde. Wir laufen auf ein Chicken Wing Team auf aber die fahren zum Glück wo anders hin. Klinsi misst die Distanz immer mit dem Tripmaster und wir wissen immer wo wir sind. Als sich das Tal nach 3km versteilt und wir uns so umschauen, denken wir es wäre vielleicht besser umzudrehen und das nächste, größere Seitental flussabwärts zu nehmen. Daniel und ich als Fahrer sind aber natürlich gegen Umdrehen und wir versuchen auf den bewaldeten Bergkamm zu kommen. Die Wege gehen in die Kategorie "nur noch von Rückeschleppern" befahren. Unsere BFG MT Reifen kommen an Ihre Grenzen und wir legen auf der vorderen und der mittleren Achse Schneeketten auf. Jetzt geht es den lehmigen Berg hoch, allerdings ist es steil und wir müssen im kleinsten Gang fahren und manchmal stottert der Motor - aber wir schaffen es bis auf eine Freifläche mit Resten von Baumkronen etc.. Ich finde beim Erkunden zu Fuß eine Motorsägenrundfeile - die Jungs hier benutzen "Stihl" Feilen.
Wir haben noch ca. 200Höhenmeter auf den Kamm aber der Weg ist hier zu Ende. Wir folgen einer Traktor Fahrspur bergauf die sich auch im Buchenwald verliert. Ich suche einen Weg duch die engen Buchen steil bergauf - einmal klemmt der Pinzi links und rechts an einem Baum aber es geht weiter und wir sind bald auf einem kleinen 2 spurigen Erdweg. In beide Richtungen sieht es nicht so gut aus und im rechten Teil muss ich auf engstem Weg umdrehen. Rückwärts hoch ist es so steil beim Umdrehen, dass ich unangeschnallt in den Fußraum rutsche aber die Kupplung noch dosieren muss, denn noch mal schräg anfahren würde an einem Baum enden und wir würden lange brauchen um den Pinzi da raus zu bekommen. Es funktioniert :-). Daniel war zum Glück nicht so weit vor gefahren. Mittlerweile ist ein Auto der Red Ants  und auch die Verschränker in der Nähe. Mit denen dürfen wir aber nicht zusammentreffen, was ein Scheiße. Also mit der Brechstange 2 verschiedene Rückegassen auf laubigen Waldboden in Fallinie bergauf. Daniel fährt vorraus, aber oben geht es auch nicht weiter. Daniels Pinzgauer springt nicht mehr an etc. Klinsi ist zu Fuß unterwegs, ich schneide einen umgefallenen Baum weg um besser umdrehen zu können, Daniel und Michael finden den Fehler, ein Kurzschluss in der Beleuchtung, der Pinzi läuft wieder. Wir beschliessen wieder ganz runter zu fahren und das nächste große Tal zu probieren. Unterwegs kommt uns auch noch das Büffelteam (auch Chicken Wing) entgegen und wir müssen verbotener Weise kurz überhalb des Holzschlages genau an Ihnen vorbei - offiziell haben sie uns Luft gegeben - technische Holfe in Notfällen ist erlaubt.

Unten am Fluß angekommen queren wir den Bach unseres gerade verlassenen Tales und fahren auf einem guten Feldweg ca. 5 km zum nächsten Tal, auch durch ein Dorf. So war der Plan - leider hat die Schneekette von Daniel den Benzinzusatztank, der vom Vorbesitzer des Pinzis nicht am richtigen Platz (zu nahe am Rad) montiert wurde, aufgeschlagen. Flicken mit allen Wundermitteln hat in dem Dreck, Nässe und Benzin nicht funktioniert. Also haben wir den 45 Liter Tank stillgelegt und den dicken Schlauch zwischen den beiden Tanks mit einem Rundholzpropfen (frisich mit der Handsäge vom Wegesrand geerntet) und Schlauchschellen abgedichtet. Weiter geht es. Wir treffen Wolfram und sein Team und die kommen daher wo wir jetzt hin wollen - da ging es auch nicht weiter, aber ganz hinten im Tal waren sie noch nicht. Da wollten wir hin, weil dort gestrichelte Wege auf die Berge bis auf 1800m hoch führen, da sind unsere Punkte. Das Geräusch mit 4 Ketten über eine russischische Metall Pionier Brücke zu fahren ist auch bemerkenswert :-).
Wir fahren das Tal hinter, es ist schon Nachmittag, und wir kommen problemlos auf die hohen, nicht mehr bewaldeten Berge. 2 der 3 Punkte müssten heute noch zu machen sein. Eiin Berggipfel und ein Bergsee. Die milden Gipfel haben alle paar Kilometer oft ein kleines Kreuz und Wegweiser drauf. Jetzt kann man sich nicht verfahren bis zum 1. Punkt.

 

Es geht in den Holzschlag, später alles wieder ohne Erfolg zurück.

Endlich erreicht, der Höhenrücken von dem man zu den 3 Punkten kommt die im Süden des Start/ Camp sind.

 

 

 

Wegweiser auf einem Hügel des Höhenrückens. Es sind auch heute Wanderer hier unterwegs.

 

 

Endlich! Der 1. KP gefunden! Schlagartig ist die Stimmung wieder besser.

 

Nach dem wir den 1. Punkt gefunden haben, müssen wir jetzt einen Bergsee finden der auch in der Nähe (2-3km) unterhalb dieser Hügelkette ist. Leider wird es kalt und sehr nebelig. Einmal verlieren wir uns fast gegenseitig. Das Büffelteam (Chicken Wings) steht auf einmal im Nebel vor uns und hat bei dem modernen Land Cruiser ausgerissene Stossdämpfer. Wir können mit starken, großen Unterlegscheiben mit 16mm Loch helfen.
Weiter geht es und wir verfahren uns total. Irgendwie sind wir total auf der falschen Seite vom Berg und Verheizen nicht ohne einen einheimischen Klein LKW zu überholen , mindestens 1,5 Stunden. Wir wollten ja eigentlich noch bis zum See und dort evtl. windgeschützt übernachten. Oben auf dem Kamm wechselt der Wind dauernd seine Richtung und ist stark, nass und kalt. Wir drehen um und fahren wieder auf einen Berg mit Wegweiser. Wir finden dieses Mal die richtige Spur zum See und kommen dort im Halbdunkel-Nebel an. Die genaue ONE Markierung des KPs wollen wir morgen früh im Hellen suchen. Es ist jetzt gut 19.00 Uhr und wir dürften eigentlich bis 20.00 Uhr fahren aber das macht keinen Sinn. In einer kleinen Senke stellen wir die Pinzis nebeneinander und eine Plane um die Schnauzen und die Baumarktplane über die Dächer. Dazwischen kochen wir wie die Großen unter der Regie von Daniel.
Die Nacht wird schattig aber vor allem laut. Der Wind ist so stark, dass die Böen einen riesen Lärm in der Baumarktplane machen und der Pinzi sogar vom Wind seitlich wackelt. Daniel der seinen richtigen Schlafsack in Himberg vergessen hatte und jetzt einen Notschlafsack von Nicki (DANKE !!!) hat, friert schon etwas und kommt nicht so recht zum Schlafen.

 

Unser windiges Nachtlager am See

 

Der Dienstag fängt mit Nebel an und Klinsi und Michael laufen unabhängig voneinander einmal um den See aber keiner findet den KP. Ab 8.00 Uhr läuft auch wieder die Zeit im Bewerb, weil wir schon mit den Autos auch am See fahren und sogar im See zu einem Felsen um das Zeichen zu finden. Am Ende nach 45 Minuten geben wir auf und fahren wieder hoch auf den Kamm. Als wir losfahren sehe ich den KP auf einem Felsen, ca. 75m vom See entfernt am Fahrweg. Da sind wir gestern 2m im Nebel dran vorbeigefahren und haben 30 Meter entfernt davon übernachtet ... .

Nachtlager "windgeschützt"

Überall wird der KP am See gesucht

Sogar an einem Felsen im Wasser (der Hinweis - "Nichts für Warmduscher" in der Beschreibung hat uns dazu gebracht)

Unten rechts auf dem Felsen, der verwaschene KP am See :-)

 

Zurück geht es auf dem Kamm mit den Wegweisern auf den begrasten Gipfeln. Wir bewegen uns zwischen 1.600 und 1.800 müNN. Es ist um 9.00 Uhr noch brutal nebelig, plötzlich tauchen Lichter aus dem Nichts auf. teamsaurer 2 :-), die Kollegen haben schon beide Punkte im Norden und den auf dem Gipfel hier und holen jetzt den Punkt am See. Wir sprechen nur kurz und verstehen nur Wortfetzen.

Nach ein paar Kilometern auf dem Gipfelweg wollen wir gen Süden abbiegen um den Punkt weit (ca. geschätzte 30 Minuten Fahrtzeit) unten im Süden zu holen, den schaffen wir bestimmt heute noch. Die Stelle wann wir nach Süden abbiegen und auf welchen der beiden Kämme wir nach Süden fahren ist etwas schwierig zu finden, nach mehreren Anläufen die uns 15 Minuten kosten, lichtet sich der Nebel ganz und wir fahren wieder auf dem Kamm auf dem wir zuerst waren :-)

Typische Strecke / Navigation auf dem Freien Fahren der ONE Trophy. Auf diesen Hügel-Bergketten geht es ohne Roadbook und teilweise sogar ohne Karte bis auf den Berg der ganz hinten hier zu sehen ist.

 

Auch das teamsaurer 2 kommt auf diesen Ausläufer nach Süden, gemeinsam fahren wir weiter nach Süden. Der Weg geht wie hier im Bild über Grasberge und auch über enge 2 spurige Erdwege durch die Laubwälder weiter unten. Bei 2 Stellen muss man in den Wäldern etwas vorsichtig sein, ansonsten wedeln wir wie im Slalom durch die Bäume.

Die Stimmung bei Richard und auch bei ...

... Gregor ist bestens.

Hannes Pieber, in seinem 5 Zylinder 718. Der Steyrer der in 3 Bissen einen Apfel komplett essen kann. (der Pieber, nicht der Pinzi :-))

 

Klinsi und ich stehen alleine auf dem KP im Süden und warten auf die Anderen. Gregor und Klinsi hatten um 2km verschieden berechnete KPs und Klinsis Berechnung war genauer. Leider stehen die anderen 3 Pinzis hinter dem Berg in einem Funkloch aber nach 5 Minuten kommen sie nach.

Daniel und Michael sind auch gleich da. Die Gegend hier ist genial. Man müsste noch mal mit mehr Zeit hier her kommen, wenn nur die nervige Grenze zwischen Ungarn und der Ukraine nicht wäre.

 

Auf dem Gipfel machen die Beifahrer Informationsaustausch und Gregor bemerkt, dass sich im Reglement eine Änderung gegenüber der letzten ONE Trophy ergeben hat. Das Befahren der roten Trennlinie hat vor 2 Jahren dazu geführt, dass der nächste Punkt am gleichen Tag nicht gewertet wird. Jetzt ist es so, dass der nächste Punkt nicht gewertet wird, auch am nächsten Tag nicht - das hat Gregor übersehen und jetzt könnte ein Punkt fehlen. teamsaurer 2 fährt die Punkte von heute dann noch mal an um den 1. Punkt nach der roten Linie evtl. doch gewertet zu bekommen. Für uns stellt sich jetzt die Frage ob wir ins Camp fahren und dann ab 13.30 Uhr die Beine hoch legen und es mit 3 Punkten gut sein lassen oder ob wir an den Fluß zurückfahren, furten und drüben irgendwo hoch und nach Norden um zu versuchen die 2 Punkte zu sammeln. Durch Daniels Leckage gestern und auch weil wir nach der Fahrt von der Grenze und dem Prolog noch nicht getankt haben, könnte es auch mit dem Treibstoff eng werden. Aber Daniel und ich sind der Meinung dass es mit der ganzen Taktiererei mit gefahrenen Kilometern, Strafminuten, Überzeit etc. für den Arsch ist und wir zum Offroaden hier sind und die Punkte anfahren sollen und nicht im Camp rumliegen, Michael der sich schon öfters durch das Reglement gearbeitet hat eher nicht, er plädiert für sichere Heimfahrt ins Camp. - für mich ist auch nach der 3. bzw. 4. ONE Trophy noch nicht ganz klar wann es besser ist einen Punkt auszualssen oder nicht - bei mir gilt gesunder Menschenverstand, wer mehr Punkte hat muss auch weiter vorne sein. Gregor der ja gestern schon beide Punkte geholt hat, gibt uns auf dem Gipfel oben gute Tips. Die Auffahrt von Ihm ist zu schwierig um sie mal schnell zu machen und wir sollten es ein Bachtal nebendran probieren.

Wir fahren los und versuchen die nördlichen Punkte noch einzusammeln. Bis 16.00 Uhr ist normale Fahrtzeit, bis 18.00 Uhr ist Überzeit, da zählen die Minuten doppelt. Ab 18.00 ist man disqualifiziert und die ganzen 2 Tage werden nicht gewertet. Wir kommen problemlos runter zum Fluss und fahren flussauf über den Feldweg auf dem wir gestern das Tankleck hatten. Kurz vor der Furt kommt uns der einzelne Discovery der Red Ants 2 entgegen und gestikuliert wild. Weiter vorne geht es scheinbar kurz über eine private Zufahrt und der Besitzer dort schwingt mit der Axt und ist nicht begeistert. Ok, wir haben weiter unten vielleicht auch eine Furt gesehen, wir drehen um und finden auch dort eine gute Furt. Die Auffahrt drüben Richtung Norden ist fahrerisch anspruchsvoll und in der 1. Rechts- Serpentinenkurve fahren wir diese weit aus, müssen aber doch irgendwie in den rechten Graben rein. Kippgrenze nicht weit weg, steil bergauf - kurzer Gasstoss und es wird schon gehen - Mist Motor aus. Springt auch nur sehr unwillig an und mit schleifender Kupplung, nicht allen Zylindern, Handbremse, Anlasser kommen wir doch etwas gerader und der Schwimmer oder was sich auch immer gerade "spahlt" (steyrisch für hängen) hat ein Einsehen und der Pinzi läuft wieder auf allen 4en. Einen quer liegenden Baum wegsägen und wir sind auf der Höhe/ Gegend auf der wir auch schon beim Prolog waren - im Hellen sieht es doch etwas anders aus.

Die Tanks werden leerer und wir fahren auf der Höhe von einem Hügel zum nächsten, auch hier gibt es Wanderwegweiser. Irgendwann taucht links am Horizont ein großer Sendemast auf. Das muss der 1. KP sein. Alle Ersatzkanister sind jetzt drin und wir kalkulieren schon mit dem Motorsägentreibstoff. (Aspen 2 Takt)

Geschafft, der 1. nördliche KP. Geschätzte 70-80m hoch, es fallen schon einige Eisenbrocken runter.

Blick vom Sender.

Nach dem KP am Sendemast fahren wir wieder zurück auf den Hauptkamm und schauen wie wir am besten ohne mit der roten Trennlinie ganz unten im Tal in Konflikt zu kommen den letzten Punkt an einer Brücke ganz unten im Tal erreichen können. Die Zeit rennt. Gregor hatte Klinsi den Weg zu einer Alm und von dort auch nach ganz unten beschrieben und auch wo genau der Punkt ist. Aber er hat Klinsi auch etwas Angst gemacht, dass der Weg von der Alm nach unten am Anfang "lustig" zum Fahren wäre. Bei dieser Konversation auf dem Gipfel am Mittag war ich nicht dabei und könnte mir hinter her in den Arsch beissen, ich hätte Gregors Wegekategorie wahrscheinlich hinterfragt. So probieren wir diese Option nicht sondern fahren da wo die großen Rohre liegen einen gesprengten Hohlweg nach unten. Eine Simex Spur ist vor uns. Leider dreht die nach ca. 1.000m wieder rum - zuviel Gebüsch, wir haben nur noch 2 Stunden bis zur Disqualifikation, wir drehen dann auch um. Wieder hoch zu den Rohren, kleinster und 2. Gang und es ist auch interessant was hier so alles in dieser Rinne liegt, abgerissne Stahltrossen, Raupenkettenglieder, stabile Stahlkonstrukte etc., die müssen da früher richtig heftig die Rohre für eine Pipeline hochgeochst haben. Wir treffen noch einen Jäger auf einem Geländemotorrad der nach einer Auskunft an uns gleich 5.-€ haben will - sei es ihm gegönnt. Auf meine Frage / Geste, auf welche Tiere er ansitzen geht, wollte er uns gleich zur Jagd einladen aber wir müssen ja runter.

Wir probieren eine Abfahrt über einen steilen Zwerg- Heidelbeer Hang zu der "Alm" neben der an der Gregor runter ist. Geht auch nix weiter, der Einstieg in den Fussweg der von der Alm nach unten führt ist eine Gartentür, da passt kein Pinzi durch - verflucht, wir hätten doch gleich zuerst Gregors Variante nehmen sollen die wäre wenigstens schon mal befahren gewesen.

Jetzt müssen wir den steilen Heidelbeerhang wieder hoch, im kleinsten Gang  - das kostet anständig Sprit. Wir sind ein paar Längen weiter vorne und es ist klar, dass wir jetzt nur noch den normalen Weg ins Tal runter können und dann so schnell wie möglich ca. 26km eine Straße im Tal zum Camp/ Ziel, sonst sind wir ganz draußen. Es kommt ein Funkspruch von Michael in Daniels Pinzi, "wir hängen irgendwie". Daniel diagnostiziert einen verstopften Benzinfilter und er hat Recht. Das ist bei einem glühend heißen Pinzi Motor nicht so lustig auf Zeit zu machen, Sitze raus, Pfoten verbrennen etc.. Wir anderen unterstützen und ich beschliesse schon mal an beiden Autos die Ketten runter zu machen, die brauchen wir nicht mehr und jetzt wird es zeitlich richtig eng. Der Pinzi läuft wieder und wir fahren einen mittleprächtigen Weg ins Tal, in ein Dorf, durch den Dorfbach und auf die Hauptstraße Richtung Königsfeld. Es sind noch 26km und wir haben ca. 35Minuten. Leider sind die Orte in den engen Tälern ewig lang und wir können wegen Menschen, Kindern, Tieren, Traktoren und LKWs keinen 60er Schnitt fahren, das wird echt eng. Endlich sind wir aus dem Ort draußen und die Landstraße ändert sich in eine Straße im Bau mit Schotter - Felsenunterbett. Wir lassen es ziemlich gut laufen, driften manchmal mit 6 Rädern die Serpentinen runter, ein Auto was mit einer Panne mitten auf der Straße hinter eine Kurve steht können wir auch noch gut umfahren. Unten im größeren Tal sind es immer noch viele Kilometer und die Dörfer sind wieder langgezogen - zum Kotzen. Ich gehe dazu über schneller (bis 70 km/h) im Dorf zu fahren wenn niemand zu sehen ist. Wir kommen durch Königsfeld, noch 10 Minuten bis DQ, die Abfahrt zu unserer Furt auf die Insel taucht auf, durch den Fluss und ins Ziel. 5 Minuten waren noch übrig.

Heute Abend gibt es für alle vom Veranstalter bzw. von der ukrainischen Familie die das Catering im Camp macht eine Art Gulasch. Schmeckt gut. Bier €1.- - alles bestens :-)

 

Irgendwann in der Nacht oder Morgen zum Mittwoch sickert durch, dass wir nur 5. von den 7 Teams in unserer Gruppe geworden sind. Manche haben nur 2 Punkte gefunden und sind vor uns, obwohl wir 4 Punkte haben.?!? Wie kann denn das sein? Es stellt sich heraus, dass das ganze Reglement während der Veranstaltung verändert wurde, weil sonst zuviele Teilnehmer, auch bei den Chicken Wings disqualifiziert worden wären. Ich kenne solche Inkonsequenzen schon von Wüstenrallys und bin stinksauer. Liebe Veranstalter: "Man darf -sollte während dem laufenden Bewerb nicht die Regeln ändern - das ist ein Unding!" Am liebsten würde ich den Trail der heute am Mittwoch auf uns zu kommt gar nicht mitfahren, bringt ja sowie so nichts. Bei dem Trial hat man seinen Teamkollegen im Schlepp, der nicht mit einer Abschleppstange verbunden sein darf und der auch nicht selbst angetrieben sein darf. Max 20 Minuten für 8 Tore. 3Mal je eine steile Böschung hoch und runter, auch in den seichten, steinigen Fluss. Wir starten kurz vor der Mittagspause mit 6 Schneeketten auf meinem Pinzi und Daniel hängt mit seinem unausgeräumten 712 hinten dran. Wir nehmen eine elastische Verbindung, damit die Einschläge nicht so heftig sind. Einmal muss man über einen Hügel, der oben auf einer Seite ein Loch hat und der Ziehende ist schon wieder am Abwärts fahren - Gefahr für Verformungen an der Schnauze, wir legen ein Sandblech in das Loch um Daniels Pinzi nicht zu verformen. Wir fahren das Ganze in guten 8 Minuten und finden uns zum Schluss im vorderen Mittelfeld wieder. Die Strecke wurde zum Schluss auch immer besser. Die Ergebnisse bestimmen die Startreiehnfolge für die 2 tägige Roadbooketappe die morgen alle 17 Teams zusammen, alle ohne GPS antreten. Die Monterras mit Christian Karlberger als Zugpferd fahren um die 3:20 Minuten aber es fällt leider eine Scheibe auf einer Trialstange - 5 Minuten Strafe dazu - Start genau vor uns. Spätestens nach dieser Vorstellung wird Christian bei den Pinzgauern auf der ONE (immerhin mehr als 1/3 aller Starter) der "Staatsmeister" genannt. (Früher hat er wirklich viele Trials und  Geländewagen Staatsmeisterschaften gewonnen)

Wir haben ja jetzt den ganzen Mittwoch Nachmittag Zeit und somit stellt Daniel seine Trommelbremsen nach, das war dringend nötig.
Ich beschäftige mich mit meinem Motor und tausche einen Schwimmer im Vergaser dessen einer Schwimmkörper mit Benzin geflutet ist und daher nicht mehr korrekt funktioniert. (Diesen Schwimmer hatte ich vor einem Jahr als Neuteil eingebaut ...)

Die Stimmung und das Wetter im Camp sind extrem tiefenentspannt, habe ich so auf einem Bewerb auch noch nie erlebt.
Derweil hat auch die Rennleitung ein Einsehen und wir werden jetzt auf dem 3. Platz der 1. Etappe geführt. Damit kann ich noch leben, Nicki ist direkt vor uns, hat nur 3 Punkte aber deutlich weniger Kilometer.

Die Ausfälle bei den anderen Teams häufen sich. Ein 710K der "GINZGAUER" überschlägt sich 4 mal im Steilhang. Der Pinzgauer ist aber sehr stark im Aufbau verstärkt und den Insassen passiert zum Glück nichts. Ein G mit Schaltgetriebe hat einen kapitalen Getriebeschaden und es wird ein passendes PKW Getriebe von einem Schrottplatz organisiert. teamsaurer 2 hilft beim Einbau auf der Wiese.

Abends gibt es Gratis gegrillte Fleischstücke vom Feuer. Die ukrainische Familie hat alles bestens im Griff. Heute sind sie zudem nicht mit ihrem SIL LKW hier, sondern mit einem Eigenbau Vehikel. Eine Mischung aus 4x2 Traktor und Klein LKW. Einige Teilnehmer drehen damit ein paar Runden.

 

Die üblichen Holz LKWs die aus den Wäldern und auf den Landstraßen das Holz im 3 Schicht Betrieb fahren.

 

einzige Tankstelle in Königsfeld = Ust Corna

 

Der besondere Trial mit dem Kollegen im Schlepp

 

Während des Trials geht es auch ein paar Mal in den Fluss

 

 

Aufpassen, hier gibt es giftig aussehende Schlangen!

 

"Sitzung" von teamsaurer 1 und 2 auf Richards Pinzgauer. Es wird auch viel Schmäh geführt: Richard findet Gregor als Beifahrer zu dick und möchte für diesen ärztlichen Rat € 100.- haben - Gregor bietet ihm darauf hin Pinzgauer Fahrstunden für € 200.- an.

 

Hannes Pieber hilft tatkräftig beim Getriebetausch bei einem G mit.

 

Freunde von den GINZGAUERN

 

Ein kulturelles Highlight am Abend am Lagerfeuer ist eine 2 Mann "Band" aus den Reihen der Teilnehmer, die wirklich erstklassig spielt. Zum Schluss als Zugabe gibt es eine Art Free Jazz Stück, bei dem sogar die hartgesottensten Offroader den Refrain mitsingen :-)

 

Am Donnerstag Morgen geht es in der Reihenfolge des gestrigen Fun Trials los auf die 2 tägige Strecke bis ins Ziel Hotel. Alle 17 Teams, egal ob Navi Kings oder Chicken Drivers müssen mit dem gleichen Roadbook ohne GPS fahren. d.h. alle GPS fähigen Geräte, auch Smartphones und manche Kameras werden eingesammelt oder in einem Notfallumschlag versiegelt. Immerhin dürfen wir auf der Strecke jetzt mit jedem Reden :-)

Kurz vor dem Start der "Monterras" und uns, dem "teamsaurer 2".

 

Ehemalige schweizer Armee Pinzgauer. Vor 10 Jahren waren diese beiden Fahrzeuge schon bei unserer 1. Wüstenrally in Tunesien dabei.

 

Birgit und Markus von den Veranstaltern.

 

Nach dem es kurz auf der Landstraße flußab ging, können wir vor einer steilen Steigung sogar die Monterras überholen, die zwar 10 Minuten vor uns gestartet sind, aber am Waldrand zu Fuß umherirren und den Weg suchen. Wir sehen das ONE Symbol sofort im steilen Wald - so langsam kennen wir die Vorlieben von Markus und Bernhard beim Roadbookschreiben. Im Nachhinein war es ein großes Glück relativ vorne zu starten, hinter uns hat sich dann ein großes Gewuzel gebildet und viele Teams haben dort Zeit verloren.

Wir fahren zusammen mit den Jeep Team "Verschränker" zusammen den laubigen Weg weiter. Die Verschränker fahren 2-3 mal um quer liegende Bäume herum, ich säge sie lieber weg. Das ist nicht so risikobehaftet - man weiss nie was in / am Boden des Gestrüps so auf einen lauert.

 

Der Veranstalter Bernhard, der mit seinem Motorrad schon auf allen ONE Trophys während dem Rennen nach dem Rechten sieht. Rechts daneben Christian Karlberger von den "Monterras", ehemaliger Steyr Daimler Puch Konsulent und Pinzi Vorfüher in den frühen 80igern, ÖAMTC Offroad Fahrtrainer (Stotzing) und schon seit langen Mitsubishi Pajero Chef Instruktor in Österreich.

 

Ich hätte gestern auch noch den Benzinfilter tauschen sollen. Nach Leistungsproblemen am steilen Berg wechseln wir den total verdreckten Filter jetzt aus. Wahrscheinlich löst sich die Tankbeschichtung so langsam auf - viel Arbeit zuhause :-(. Das sind die Nachteile von einem 43 jahre alten Auto.

 

Stau an der nächsten Auffahrt in einem Holzrückeweg - Bachbett. Es regnet - von hinten kam ein Rückeschlepper, von vorne auch, mit Stämmen dran - die Verschränker Jeeps vor uns brauchen öfters die Winde. 1,5h kostet uns das.

 

Der Stau von oben, teamsaurer 2 ist auch schon da.

An einer geeigneten Stelle wo es auch schwierig über einen Bach geht, lassen wir das teamsaurer 2 vorbei. Mit den stärkeren Motoren sind die, wenn es lange bergauf geht, einfach schneller als wir. Richard fährt sich allerdings sehr schön fest, vorne und hinten eingekeilt, die starke Winde von ihm muss ran. Die Verschränker hängen vor uns 4 Saurern in einem steilen, langen Erdweg- Seil abgerissen etc. . Wieder 15 Minuten rumstehen. Richard fährt dann als erster, muss an der Schlüsselstelle winden und macht damit die Bahn für uns frei, Pieber, Daniel und ich fahren ohne Winde durch.

 

Wieder einmal wird der Fluß an dem auch das Camp lag gefurtet. Hier waren wir am Montag schon mal und auch die ganze folgende Auffahrt durch den Holzschlag kennen wir wie unsere Westentasche. Jetzt sehen wir auch die Möglichkeit wie man von dem Holzschlag auf den Bergrücken am Montag gekommen wäre, wir waren sehr nahe dran und hätten einfach links trotz der engen Kurve fahren müssen. Wieder mal zu wenig stur gewesen :-)

 

Daniel bekommt eine Unterbodenwäsche - gratis.

 

 

Auf dem Bergkamm hat es Graupel auf dem Boden

 

Nachtlager, 50 Minuten vor Ende der Fahrtzeit am Donnerstag. Das Roadbook hat uns für den folgenden Teil etwas Respekt eingeflößt und da wollten wir nicht im Dunkeln durch. Wir haben auch lange kein anderes Team mehr gesehen. Es waren auch noch nicht viele Autos von der Trophy vor uns hier. Vielleicht sogar nur teamsaurer 2.

Es ist ja auch so, dass das Roadbook schwierige "A-Sektionen" und leichtere "B-Sektionen" hat. Das soll dazu beitragen, dass man Autos auch garantiert schonend auf der ONE Trophy bewegen kann. Wir sind nur "A-Sektionen" gefahren und haben dieses Jahr bis jetzt für uns selbst noch nicht die Seilwinde gebraucht.

 

Der Freitag beginnt erstmal damit in aller Ruhe das große Geschäft unter einer großen Buche zu verrichten. Gestern habe ich vorne rechts eine Schneekette verloren und die ersetze ich heute vor der Abfahrt. Daniel hatte gestern 2 Platten und hat jetzt mein Ersatztrad drauf. Zum Glück haben wir immer noch von der Wüstentour 2006 die gleiche Reifengröße.

 

 

Wir fahren los und kommen auf den abfallenden Kammweg vor dem uns das Roadbook so warnt. "A-Sektion", nur im Team, Sandbleche, seitliches Sichern, Motorsäge - hört sich Alles nicht so easy an, da wollten wir nicht im Dunkeln durch. Im Hellen läuft es jetzt problemlos.

Klinsi "sagt an"!

 

 

Zum 1. Mal brauchen wir die Seilwinde für unser eigenes Team. Daniel muss gesichert werden.

Kurz unterhalb liegt ein schwerer Felswürfel im Weg. Daniel kommt gerade noch durch, bei mir rutscht der Fels noch weiter in die Fahrlinie und mir ist das Risiko zu groß meinen Tank auf der rechten Seite aufzureißen. Nach 20 Minuten haben wir den Würfel mit unserer Kette und Daniels Pinzis aus dem Weg geschliffen.

 

Wir helfen unseren Freunden vom schweizer Toyota Team "Red Ants1" beim Umdrehen, in dem wir mit der Winde ziehen und sichern. Bei einem Toyota ist die starke Winde ausgefallen und das Auto sitzt dauern in der Mitte auf.

 

Selbst an einem 20% Hang bergrunter muss der Toyota gezogen werden, da er aufsitzt. Einmal stellt sich ein Fels unter der Hinterachse auf und das Auto fällt um - zum Glück nur bis zur Wand des Hohlweges.

 

Nach einer kurzen internen Diskussion setzen wir Fahrer uns durch und wir fahren trotz Zeitmangel noch die letzte "A-Sektion". Eine abartige Strecke durch wegloses Gebüsch und Bäume, gandenlos in Falllinie runter. Vor uns ist hier nur das "teamsaurer 2" runter und hat natürlich gute Spuren hinterlassen. Leider übersehen wir dadurch scheinbar einen KP oder die Reihenfolge in der Bordkarte hat nicht gestimmt, bei Saurer 2 aber auch nicht. Das merken wir aber erst Wochen später.

 

 

Rein in das Gebüsch, immer den gelben Pfeilen nach.

 

Mit deutlicher Überzeit im Hotel angekommen, aber Alles ok. Es sind nur die Saurer Kollegen und wir alle "A-Sektionen" gefahren. Persönliches Ziel erreicht :-)!

 

Wir räumen auf und flicken ein Rad für Notfälle auf dem Heimweg morgen. Wir schlafen 5 Minuten entfernt in einem anderen Hotel in einem kleinen Blockhaus, nur für uns 4.
Das Blockhaus hat nur eine Dusche für uns Alle und da wir es eilig haben zur Siegerehrung zu kommen, duschen wir knapp nacheinander. Das Wasser läuft nicht ab und bei mir als Letztem ist es mehr als knöchelhoch und leicht dreckig - als ich fertig werde ist es nahezu schwarz. Sollte meine Frau doch recht haben und ich bin ein besonders großes Ferkel? :-)

 

Der 718 von Hannes und der Breslau erprobte 712 von Richard.

 

Michael Küchle während der Siegerehrung.

Geschafft! Doppelsieg für das teamsaurer 1 und 2.
Hintere Reihe, teamsaurer 2 - 1. Platz: Hannes Pichler, Hannes Pieber, Gregor Schiller, Richard Koza
Vordere Reihe, teamsaurer 1 - 2. Platz: Michael Küchle, Thomas Sprinzing, Daniel Teufl, Lorenz Rohde

 

Die Heimfahrt haben wir morgens gegen 5.30Uhr gestartet und sind über den größeren Grenzübergang Berehove nach Ungarn. Noch in der Ukraine war Daniels vordere, linke Bremse zu heiß geworden und wir haben sie am Straßenrand in der Dämmerung nachgestellt.

Kurz vor der Grenze sind wir noch in eine Straßenkontrolle von 5 schwer bewaffneten Polizisten gekommen. Ein junger Polizist hat immer was von "Straf"- "Straf" zu mir gesagt und ein Handschellen Zeichen gemacht und ist um unseren Pinzgauer gestiefelt, konnte aber nichts finden um uns eine Strafe abzuknöpfen. Wir haben ihm einen kalten Kaffee in der Dose geschenkt - er hat sich fast totgelacht - verstanden haben wir nicht viel. Daniel hatte heute morgen keine Lust die Beleuchtung für sein hinteres Wechselkennzeichen zu montieren und hat gleich das ganze hintere Kennzeichen auf die Ladefläche geworfen - das hat dem Kommandanten der Kontrolle gar nicht gefallen. Immerhin konnte er gut Englisch und am Ende hat man sich auf ein kleines Bußgeld von umgerechnet € 8,50 geeinigt.

Die Grenzeintritt nach Ungarn hat mit unseren 2 Pinzis ca. 1 Stunde gedauert. Es war stressfrei.

Wir sind insgesamt genau 1.000km bis nach Neukirchen bei Zipf (Bier!) gefahren und dann in Daniels Cafe/ Kneipe das "Teuferl" gegangen. Es gab nicht nur unseren Pokal zu feiern sondern auch noch einheimische Mädels die für das "Teuferl" heute an einem Dirt Run teilgenommen haben. - Halapalu ! - die Party ging für Klinsi und mich bis ca. 3.30 Uhr. Dann sind wir in der Nachbarschaft in ein gutes Hotel und sind am nächsten Tag ohne Zwischenfälle bis nach Eberbach - Hirschhorn - Stuttgart - Friedrichshafen nach Hause gefahren.

 

 

Mein persönliches Fazit zur ONE 2016 in der Ukraine:
Es war in allen Belangen für uns mega genial und der beste 1 wöchige Urlaub um in Europa seriennmäßig Geländewagen zu fahren. Die Stimmung auf der Veranstaltung war wirklich tiefenentspannt, es war auch im Camp immer wie ein Treffen unter lauter Freunden. Die Übernachtung an dem alpinen See wird uns immer in Erinnerung bleiben - ebenso wie die ganze Aura und die Menschen in der Ukraine - es ist eben ganz anders als z.B. in Rumänien. Die Strecken der ganzen Trophy waren genial und auch mit serienmäßigen Pinzgauern mit groben Reifen oder Ketten ohne viel Winden zu meistern. Von insgesamt 17 Teams starteten 7 Teams auf Pinzgauern - von diesen 17 Teams fielen 7 Teams wegen technischen Defekten aus, darunter nur 1 Pinzgauer Team - somit haben sich unsere Oldies wacker gehalten und auf der 2 tägigen finalen Roadbooketappe die für alle gleich war auch die Platze 1,2 und 3 eingefahren.

Nochmal großen Dank an Bernhard, Markus und das ganze Team für den irren Orga Aufwand, es wurden z.B. an 8 Aufenthalten zur Vorbereitung in der Ukraine (16 mal über die Grenze ...) mehrere tausende Kilometer auf Trailmotorrädern gefahren um die Strecken zu erkunden !!!

 

 

 

 



 

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