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ONE Trophy 2012 mit Klinsi und Lorenz

geschrieben von Lorenz Rohde:

Nach der Teilnahme an 3 Superkarpatatrophys, einer Offroadreise zwichen Bejus - Clus und Sibiu und der ONE 2011 in Rumänien haben sich mein treuer Benzinpinzgauer mit Klinsi alias Exilfranke als Copilot und ich als Fahrer wieder nach Rumänien aufgemacht. Der Pinzgauer 712M ist bis auf einen leichten Ölverlust am Motor und einer etwas schwergängigen Lenkung topfit und hat kurz vorher sogar noch 7 neue Reifen im Format 255/85 R 16 bekommen.

Der 1. Tag der Anreise geht über Eberbach - Heilbronn - Nürnberg - Passau - Wels - Wien - Acs. Dort ist ein Offroadfahrgelände wo wir übernachten dürfen. Auf diesem Gelände sind auch heuer wieder viele Bekannte mit Haflingern und Pinzgauern aus Graz vor Ort und zumindest für mich wird es eine kurze Nacht. Nach viel Alkohol und unzähligen Diskussionen mit auch neuen Grazer Freunden bin ich mir mit Ihnen wenigstens darin einig, dass der Mercedes SK der beste LKW ist den Mercedes gebaut hat :-)

In Acs ist ein MC Donald und der wird natürlich zum Frühstücken am 2. Tag aufgesucht. Gegen 15.00 Uhr Ortszeit treffen wir an der Tankstelle in der Nähe von Gurhahont in Rumänien ein. Dort liegen die 1. Roadbücher der ONE aus und man kann mit ihnen bis zum Camp fahren. Vorher wurden wir schon per e-mail aufgefordert unsere Seilwinden zu prüfen bevor uns ins Camp 1 aufmachen. Nach dem Tanken ziehen wir noch unsere Bergstiefel an und los geht es in den Busch. Es gibt nur eine schwierigere Schrägstelle mit Abrutschgefahr auf einem Erdweg aber der sehr sanft laufende Motor und die neuen Reifen meistern diesen Engpass mit Bravour und im Gegensatz zu manchen späteren Teams müssen wir nicht winchen.

Im Camp angekommen gibt es einige Kontrollen, da die ONE 2012 der rumänischen FRAS untersteht. Das ist ein Motorsportverband der seine Regeln durchsetzen will. Auto Check, Gesundheitscheck durch eine rumänische Ärztin etc. Danach gibt es Abendessen von dem dieses Jahr eingeführten gemeinsamen Catering.

 

 

Der 1. Bewerbstag:


Heute bekommen wir ein Roadbook was fahrerisch nicht so anspruchsvoll sein soll aber den Navigator mit allen Möglichkeiten der ONE Navigation die in den nächsten Tagen auf ihn zu kommen können vertraut machen soll.

Um das Roadbook früher zu bekommen, kann man eine Sonderprüfung machen. Die Orga hat ein fiktives Problem im Wald und ist nur zu Fuß erreichbar. Wir dürfen nur zu Fuß dort hin und dürfen nur das aus dem Auto mitnehmen was wir tragen können, ohne zu wissen was das Problem ist, sobald die Sonderprüfung verkündet ist, dürfen wir auch nicht mehr zum Auto zurück. Wir starten mit 2 vollgepackten Rucksäcken mit allen möglichen Ausrüstungsgegenständen drin. Die Aufgabe ist dann 8 Liter Wasser herbei zu bringen um den fiktiven Kühler wieder zu füllen. Ein so großes Gefäß haben wir nicht dabei aber wir probieren es mit einer Rettungsaludecke in Klinsis Rucksack und es funktioniert ohne Wasserverlust. Der Bach ist ca. 800m bergab entfernt und wir müssen alle Ausrüstungsgegenstände mitschleppen, auch die, die wir nicht brauchen um das Wasser zu transportieren.

Dann geht es los in den Fahrbewerb und Klinsi, mein Beifahrer durchschaut gleich die 1. Falle die sich im Roadbook auftut und nach ein bisschen Suchen haben wir den KP1 in der Nähe eines Baches. Weiter geht es auf einer Piste auf der wir auf die 3 Jeeps der "Verschränker" auflaufen. Sie lassen uns vorbei - Danke. Leider ging es nicht lange und wir stehen in einer Schlange in einem Bachbett. Klinsi und ich resignieren und machen eine Jause mit dem Lunchpaket des Küchenteams. Klaus Neubauer unser teamsaurer Kollege, der kurzfristig bei den Verschränkern als Navigator eingesprungen ist, sucht eine Umfahrung und diese stellt sich als fahrbar heraus, wenn am Anfang auch schwierig. Während einige Schweizer noch diskutieren ob man nachfährt oder nicht, nutze ich die Chance und zwinge den Pinzi durch die erste Engstelle dieser Umfahrung. 2 mal ein bisschen zurück und schon sind wir die Böschung oben, das restliche Bachbett ist ruppig aber problemlos und wir kommen vor der ganzen Schlange am nächsten KP an.

Bei einer freien Navigation im Roadbook fahren wir zusammen mit Andreas Piskorz und den NAS (Nerven aus Stahl) quer durch die Hecken steil bergauf auf einen Bergrücken. Unsere Motorsäge ist im Einsatz und der Pinzi bricht als 1. durchs Unterholz. Als wir auf dem Kamm ankommen, sind wir alle 3 nicht sicher ob wir auf dem richtigen Kamm sind. - wir fahren 3 mal am gesuchten KP vorbei ohne ihn zu sehen, weil wir aus der falschen Richtung kommen und das Zeichen am Baum nicht sehen. Andreas und NAS entdecken ihn doch noch als Klinsi und ich uns schon entschieden haben auf der Straße ganz außen rum zu fahren und das Roadbook von hinten her zu fahren - nach 40 Minuten entdecken wir dann den KP auch und finden zwischendurch noch einen Anderen.

Bei den letzten KPs ist das Roadbook falschrum geschrieben und manche Teilnehmer merken das, Andere nicht. Daher kommen uns einmal im engen Busch 10 Teilnehmer entgegen und wir müssen lange warten bis es weiter geht.

Die vorletzte Anweisung im Roadbook heist: "fahre ins Camp zurück!" - wir finden die Spuren von heute morgen und folgen der Strecke von heute morgen ca. 25min quer durch den rumänischen Wald bis wir im Camp am Ziel stehen, geschafft! Leider doch nicht, denn der allerletzte Punkt auf der nächsten Seite des Roadbooks ist eine Sonderprüfung "Abseilen" in der Nähe des Camps - wir fahren hin aber es sind leider 7 Autos vor uns und es lohnt sich nicht, somit haben wir diesen einen KP nicht und unsere ersten Strafzeiten. :-(

Zum Trost gibt es bei unseren slowenischen Kollegen selbstgemachten Wein und Salami. Bis es dann abends was zu Essen beim Catering gibt.

 

Der 2. Bewerbstag:

Heute gibt es ein Roadbook mit insgesamt knapp 30 KPs die man in 2 Tagen alle erreichen soll. Gestartet wird in umgekehrter Reihenfolge der Wertung des Vortages. Wir waren gestern die 10., also starten heute ungefähr 20 Teams vor uns. Gleich der 1. KP ist freie Navigation auf einen Bergrücken in Sichtweite des Camps. Der Bergrücken ist ca. 7km lang und wir fangen ganz unten an um ihn ja nicht zu verpassen. Die beiden Biebers mit ihrem Pajero fahren eine Weile mit uns, da sie keinen funktionierenden Tripmaster mehr haben. Nach dem wir auf dem Rücken sind, bildet sich ain Stau und die ganze Karawane zieht in Richtung KP1 und alle bekommen den Stempel. Der nächste KP ist an einer Teerstraße aber irgendwie stimmt das Kartenmaterial nicht ganz und alle Teams fahren zuerst ein paar KM in die falsche Richtung, auch Gregor mit seinem Team "Made in Austria" ist wieder in der Nähe, obwohl er 20 Minuten nach uns gestartet ist. Der KP wird gefunden und dann geht es zu einer A+ Sektion vor der uns die Veranstalter am Morgen gewarnt haben. A+ wäre ein langer Hang, sehr steil, vorher anschauen, nur Teams die ihre Autos kennen etc., so wurde gesagt. Als wir vor Ort sind, stehen schon einige Teams vor dem Einstieg rum aber es ist Keines im Hang zu sehen. Ich denke mir entweder es geht, da es trocken ist, mit dem Pinzi mit Traktion und langsam aber sicher oder es geht eben nicht.  Die Handbremse am Pinzi ist neu und es sollte mit dem 6x6 also nicht all zu gefährlich werden falls es nicht klappt. Wir fahren also ohne Ortsbegehung los und es ist ein lange nicht mehr befahrene Schneise in einem Buchenhochwald, mit trockenem Laub etc. Ich könnte mit 2 Kurz reinfahren und dann irgendwann schalten aber ein Ende nach oben ist nicht ab zu sehen und ich will kein Risiko eingehen und bald sieht es auch so steil aus, dass es nur im allerkleinsten Gang zu schaffen ist. Im 1. Drittel steht Niki von der Orga (der dieses Jahr viel symphatischer rüber kommt als 2011) mit seinem Trail Motorrad und feuert uns mit voller Begeisterung an. In der Mitte der Steigung die zwischendurch schon bei 70-90% Steigung war, kommt rechts ein Stempel. Wir müssen also anhalten und die Veranstalter haben davor gewarnt und gesagt, bei Zweifeln nicht anzuhalten. Klinsi fragt mich "Halten wir an?" Ich schaue mir das Gelände genau an und es ist eine kleine Abflachung kurz vor dem Stempel, genau dort wo unsere beiden hinteren rechten Räder stehen werden, das müsste reichen zum Anfahren ...   "Ja, wir halten an und holen uns den Stempel!" Das Anfahren war problemlos und es wird für weitere 50-100m noch mal richtig steil, der Pinzi läuft mit voller Drehzahl und nur der 3 Punkt Gurt der mich fest in den Sitz presst und mich nicht nach vorne lässt, nervt. Das Motorengeräuch wird dumpfer und dunkler, "Nein, bitte jetzt nicht irgendein Motorenproblem aber ist nur Berhnard mit seinem Trail Motorrad der neben oder hinter uns herfährt. Der letzte KP oben ist leichter zu bekommen. Bernhard: "Ihr seid die 1. die hoch sind!" Ich denke mir, dass unsere Taktik doch nicht so schlecht war, gleich zu fahren. Die Biebers hinter uns brauchen die Winde, die Gs von Gregor schaffen es auch wieder alleine. Zur Umfahrung dieses Hügels gibt es auch eine normale A Sektion aber dort müssen sogar alle winchen.
Wir fahren weiter zum nächsten KP und sind dort die 1. Leider finden wir den Weg danach nicht wirklich und drehen auf einer Abfahrt zwischen engen Bäumen um. Lt. Roadbook müssten wir 90° nach links abbiegen und einer weis-rot-weisen Markierung oder einer rot-weiß-rot ??? folgen - ich bringe es während der Fahrt immer durcheinander.

Wir drehen um und Gregor und die Biebers sind mittlerweile auch da. Auch die fahren wieder da runter wo wir gerade umgedreht sind, wir also hinterher. Gregor merkt, dass er falsch ist und alle drehen wir wieder um, ohne Servolenkung werden meine Arme langsam müde bei der Rangierei auf engstem Raum mit Geländeluftdruck. Martin Friedel mit seinem G legt wie immer ein schnelles Tempo durch die Bäume vor und Michl Wald versucht ihm mit seinem langen 130er zu folgen, was nicht lautlos geht, irgendeine Seite des Defenders bummst immer mehr oder weniger lautstark an einen Baum. Friedel fährt weiter. Wir bilden einen Verband mit Gregors "Made in Austria" und den Biebers und fahren über 1 Stunde zuammen durch den Wald. Unsere Motorsäge ist auch im Einsatz, jetzt sind wir mal ganz vorne und es ist schon frustrierend wenn man den Weg findet, freisägt und dann die ganze Trophy problemlos diesen Weg hinter her fahren kann.

Wir kommen an den KP7 der hinter einem Dorf in einem Bachbett sein soll. Trotz über 20 min suchen zusammen mit MiA (Made in Austria) finden wir ihn nicht und als auch noch die Verschränker uns den Weg zum Umdrehen verstellen, fahren wir alleine weiter, schon steil zum KP8. Drüben wieder runter, schöne Hohlwege unten im nächsten Tal und Rumänen die auf einer Wiese Zwetschgen ernten und uns sogar welche durch das Fenster zum probieren schenken. Ich versuche einen möglichst großen Bogen zu fahren um nicht die Zwetschgen auf dem Boden zu zermalmen.

Der nächste KP ist auf dem nächsten Bergrücken auf dem Kammweg und die Frage ist wieder wo der genau auf dem Rücken ist. Wir gehen kein Risiko ein, orientieren uns auf der Karte und fahren recht bald links hoch. Auf einem steilen Weg kommt auf einmal ein Querweg den wir in der Karte auch gestrichelt sehen und der für uns eine Auffanglinie ist. Als wir dort auf die winzige Kreuzung kommen, sage ich zu Klinsi "Hier waren wir 2008 schon mal, oben kommt eine Wiese wo wir alle übernachtet haben und Rudi gekocht hat!" Vor lauter Freude sind wir dann zu dieser Wiese und haben in der Gegend den KP gesucht. Alle Motorengeräusche sind am Kamm aber weiter oben und so fahren wir nach 20 Minuten hin und her auch dorthin und finden den KP. Viele Teilnehmer waren schon dort und wir folgen einfach den Spuren weiter über Wiesen etc. Einmal kommt es zu einer freien Navigation nach einer Trackskizze im Roadbook. Andere Teams und auch wir irren auf einer verwarlosten Wiese auf einem Berg herum, bis ein Feeerich auf einem Motorrad uns den richtgen Weg zeigt. Wir fahren nach Gurahont und merken uns für morgen den Einstieg zum nächsten KP. Da wir noch etwas Zeit haben und der KP17 in einer Schlucht liegt und dort morgen Satugefahr besteht, holen wir uns den noch schnell um morgen evtl. dem Stau zu entgehen. Wir haben heute auch erst 11 Punkte von 27 und daher werden wir morgen evtl. manche auslassen müssen um pünktlich ins neue Camp 2 zu kommen. Wir fahren ins Camp, holen uns die Zielzeit und fahren gleich nach Gurahont zum Tanken zurück, damit wir das morgen im Rennen nicht noch machen müssen.

Später hören wir, das sich Adi Blaim und Gregor von MiA sich beim KP16  1,25 mal üebrschlagen haben. Der G hat ein paar Dellen aber sonst ist nicht viel passiert, sogar alle Scheiben und Spiegel sind noch ok.

 

Blick auf Camp 1, hier das Lager des Teams "Hero-K" mit ihren 3 Pinzgauern.

 

 

Unser Baum im Camp 1 an dem wir unter einer Plane versteckt unsere Kanister, Stühle, Brauchwasser etc. während den Etappen lagern um den Pinzi etwas leichter zu machen.

 

Am 3. Bewerbstag geht es früh mit einem Le Mans Start los. Es ist zwar schwachsinnig schnell los zufahren und bringt Nichts aber irgendwie ist der Pinzi heute guter Stimmung und schwingt die Hufe und wir erreichen als 4. oder 5. Auto den Schotterwaldweg unterhalb des Camps. Durch das Dorf geht es gemächlich und dann auf einem Schotterweg bis auf die Landstraße nach Gurahont und dort verliert sich der Pulk. Wir fangen bei KP 11 an, den Wiesenweg der der Einstieg dort hin ist, haben wir uns gestern gemerkt. Das Wetter ist gut und es gibt keine Schwierigkeiten. Irgendwo in einem Bachbett aufwärts vor KP 15 (oder 14?) nehmen wir eine Abkürzung und die 3 Jeeps der Verschränker fahren außenrum und sind um einen Augenblick früher an der Stelle an dem unsere Abkürzung auf den Weg kommt. Genau an dieser Stelle bleibt der Cherokee auch noch mit defekter Hinterachssperre liegen und wir müssen warten bis der Jeep darüber hinweg bugsiert ist. Weiter oben am Ende dieses groben "Weges" haben wir lange gesucht wie es weiter geht und sind dann auf einen Bergrücken gekommen wo große Laubbäume wie eine Allee um den Waldweg stehen. Es geht wieder runter von dem Berg auf einem guten Erdweg mit Serpentinen. Bald kommt auch die Kurve in der sich gestern Adi Blaim mit seinem G überschlagen hat. Die ganze Zeit war der Weg trocken aber in dieser stark hängenden Kurve muss eine Quelle in der Nähe sein, wenn man da nicht langsam macht und/oder sein Auto hinten sichert kann man sich wirklich leicht wie Adi gestern abrollen. Das erfahrene Team "Comagena" und "Die Verschränker" sind gerade dabei sich abzuseilen, also Bergegurt um den Baum gewickelt und damit das Auto langsam ablassen. Ich sage zu Klaus von den Verschränkern noch: "warum fahrt Ihr nicht weiter oben und fahrt die Kurve ganz aus?" Klaus sagt mir, dass es nicht geht und "Comagena" das auch schon probiert hätten. Geht nicht gibt es nicht und ich mache mir mit der Motorsäge noch mehr Platz zum Ausholen und besseren Anfahren. Nützt aber Nichts, der Pinzi rutsch immer seitlich Richtung Tal und Kurve. Klinsi gibt das Handzeichen "langsamer" von weiter weg. Ich bin noch frustriert, dass wir nicht besser räumlich anfahren können, Klinsi meint aber langsam ganz runter fahren, ohne Sicherung. Also gut, dann Falllinie und runter. Wohl ist mir nicht dabei aber wenn wir nichts von dem Unfall gewusst hätten, wären wir wohl auch so runter. Links liegt ein großer Stein. Den lasse ich gerade links liegen, denn ich will nicht in den großen Baum 10 Meter unten mir  mit der Fahrertür einschlagen. Der Pinzi rutscht hinten rum und der große Stein ist jetzt unter meinen Hinterachsen - Bodenfreiheit reicht. Alter Trappertrick - Zündung aus und im kleinsten Gang mit Motorbremse rollen lassen - Scheißidee, Räder blockieren, Zündung an, leicht Gas. Ok, noch 8 Meter mit Kurve bis unten, Auto rutscht komplett über alle 6, noch mehr Gas, Auto fängt sich nicht, - Vollgas - fängt sich erst wieder weiter unten aber alles ok, weiter gehts.

Leider haben die Veranstalter heute morgen allen Teilnehmern ins Gewissen geredet, dass wir noch alle viel zu wenig Punkte hätten um bis zum Abend rechtzeitig ins Camp 2 zu fahren. Wir hatten z.B. nach dem 1. Tag erst 11 von 27 KPs. Also fahren wir jetzt taktisch und lassen die beiden oberen KPs in der Schlucht aus, den unteren, der 120 Minuten Strafe bringen würde, haben wir schon gestern geholt, da er in der Nähe lag. Wir fahren weiter nach Roadbook in Richtung Camp 2, finden die Wege recht gut und brauchen die Winde nicht, um ca. 13.00 Uhr sind wir dort. Vor uns ist nur MiA da, die natürlich alle KPs haben, nicht wie wir die taktisch 2 KPs ausgelassen haben. Auf der ganzen ONE sind wir nur die A-Sektionen gefahren - einmal auch die einzige A+. Eine A - Sektion ist eine schwierigere Offroad Strecke, es gibt dann auch B - Sektionen zur Auswahl für Teilnehmer die Ihre Autos nicht beschädigen möchten. Von der Orga ist leider noch niemand da und MiA und wir wissen nicht so wirklich ob wir an der exakt richtigen Stelle an dem weitläufigen Wiesental sind. Egal, wir bleiben und dösen vor uns hin und Gregor und Klinsi trinken eine Flasche Rosé. Heute gibt es erst gegen 21.30 Uhr was von der Orga zu Essen, da das Lager und Küche erst spät aufgebaut wird. Wir machen vorher 2 Dosen Ravioli warm und von den Piskorzens gibt es noch warmen Tee, verabreicht in kleinen Gläsern wie in der Wüste. Später nehmen wir das Gegrillte der Orga dann zum Nachtisch. :-) Wahnsinn was die Köchin und Koch hier mit einfachen Mitteln leisten und an die 120 Personen verköstigen. Hinterher noch ein paar frischgezapfte Bier am Lagerfeuer und dann ins Pinzi Bett.

 

 

 

 

 

 

Der 4. Bewerbstag fängt damit an, dass wir ein fast leeres Blatt mit Punkten bekommen, die anzufahren sind. Falls man damit nicht klar kommt, kann man eine Sonderprüfung machen in der man eine große "Doline" (krater- und große Graben ähnlich Trichter in dem Tal des Camps, teilweise sind diese Gräben und Trichter bis zu 50 Meter tief und die Wände um die 100% steil) durchfahren soll und dabei einen Erdanker bauen und verwenden soll, Anhängen an Bäume ist nicht erlaubt. Schafft man diese Sonderprüfung bekommt man genaueres Kartenmaterial. Wir beschliessen es ohne diese Sonderprüfung zu schaffen und mit Transparentpapier, Landkarten, Taschenrechner und Geodreiecken konstruiert Klinsi wie ein Verrückter, ich assestiere mache 3 Sätze und rechne auch den Maßstab der "Karte" aus und nach gut 30 Minuten fahren wir los zu den entfernteren Punkten die an zu fahren sind.

 

Nach einer Weile auf dem Weg parallel zum Camp Tal peilt Klinsi mit dem Kompass die Richtung des Tals, zusammen mit dem Nordpfeil den wir errechnet hatten und dem errechnten Maßstab ist das schon die halbe Miete um die Punkte zu finden. Nach dem Tal fahren wir gleich links auf einen mit Adlerfarn bewchasenen Hügel, durch Buchenwälder und finden bald den 1. KP. Hier war noch keiner vor uns. Der nächste KP (mit dem Stempel "Flaschenpost") ist ein Hügel in 2-3km Entfernung, auch hier war noch keiner. Es macht heute wirklcih Spaß wenn man auch mal als 1. irgendwo KPs findet. Der nächste KP ist schweirig zu finden und wir irren in 4KM Entfernung im Wald herum. Das Problem ist, dass wir zwar relativ genau peilen können aber die Entfernung abschätzen ist ein Problem. Wir fahren einmal einen Hang mit hohen, staudenartigen Gräsern hoch und scheuchen 3 Rehe auf - sorry. Endlich im Wald finden wir einen KP aber der ist leider ein KP vom Vortag. Der Stempel hing auch noch da. Da sind auch viele andere Teilnehmer und palavern - wir fahren wieder alleine weiter. Am Funk hören wir ab und zu bei MiA mit und die sind auch am Suchen nach diesem KP, sehen können wir sie nicht. Wir kombinieren, dass der gesuchte KP in der Nähe von der gestrigen Strecke sein muss wo eine markanter Stein auf einer Wiese herrausschaut. Da fahren wir hin aber auch da ist Nichts, wir fahren der Strecke von gestern weiter und kommen an ein kleines Joch wo wir den Klaus Neubauer (sonst auch mit uns im teamsaurer in der Wüste und auf der SK unterwegs) mit seinen Verschränkern stehen sehen. Klaus grinst wie ein Honigkucghenpferd und wir wissen, dass der Punkt hier irgendwo sein muss. Klaus hatte ihn auch nicht gesehen aber einer seiner Jeeper ist zum Wasserlassen ausgestiegen und hat hn durch Zufall entdeckt. Nach den Jeeps von den Verschränkern, waren wir das 2. Team was den Punkt hat. Der Punkt war anspruchsvoll an der Steigung eines mit Gras bewachsenen Dolinentrichters und das Züruckfahren und in dem Hang wieder quer raus, war etwas spannend. Man hätte auch rückwärts ganz in den Trichter runter gekonnt zum Richtungswechsel aber das wäre zu einfach gewesen. Wir bekommen noch den Tip wo genau die ganzen anderen Punkte sind, die in der Nähe von dem Camptal sind und fahren dort hin, die schwersten Punkt haben wir ja schon und die in der Nähe vom Camp werden nicht mehr so lange dauern ... . Zusammen mit den Piskorzens und NAS fahren wir in den Dolinen rum und sammeln in der Nähe vom Camp Stempel. Als wir die 2 letzten KPs links und rechts vom Camp haben, fahren wir ins Ziel, mitten neben dem Catering Zelt im Camp. Wir sind heute 3. geworden :-) !! Klaus ist auch schon da. Viele Teams kommen erst über eine Stunde später nach uns, Gregor mit MiA noch später und Michi Waldl organisiert eine La Ola Welle als Gregor endlich einläuft. Wir haben im Ziel die 1. GPS Kontrolle auf der ONE über uns ergehen lassen müssen, als Nickki die Konstruktionszeichnungen von Klinsi auf dem Pauspapier sieht, sagt er: "Das Suchen nach GPS Geräten könnt Ihr euch beim teamsaurer sparen, wer so was konstruiert, hat sicher kein GPS Gerät dabei!"

Einen kleinen Dämpfer in der Hochstimming bekommen wir doch noch. Heute morgen waren wir 7. in der Gesamtwertung, kamen heute als 3. ins Ziel und sind dann in der Gesamtwertung 9?! geworden. Klinsi geht der Sache auf den Grund. Es waren NAS und Quo Vadis die erst jetzt ihre Zeitgutscghrift für das Aufstellen des MiA Gs vor 2 Tagen bekommen haben. Das ist zwar verständlich aber für uns natürlich trotz dem nicht zum Hurra schreien. Wenn wir irgendwo warten müssen weil jemand vor uns hängt, bekommen wir auch keine Gutschrift und eine wirkliche medizinische Notsituation war es ja auch (zum Glück) nicht - da muss meiner Meinung nach das Reglement angepasst werden. In diesem speziellen Fall war das Windenseil des einen MiA Gs gerissen aber der hatte noch ein 2. dabei ... .

Später sind wir mit unseren "TV-Kollegen" von "G-Fender Berlin" und 2 Namensvettern die auch "Rohde" heißen lange am Lagerfeuer gesessen und haben viel gelacht, über Rumeter, genetischen Hautverkürzungen im After- und einem anderen Bereich von Fuzzi und dem Imperator aus Star Wars.

 

Klinsis Konstruktionen

 

 

An unserem vorletzten KP ist der Gummistempel abgefallen.

 

Michi erzählt Gschichtln

 

Bis Gregor mit seinen MiAs da ist saufen wir uns schon mal einen an. Nebenbei können wir dem Pinzgauer Team "Hero-K" mit einer Lüferradmutter und 2 Schwerspamnnstiften aushelfen.

 

Die Becher des Ausschanks gehen zur Neige, daher werden die Becher beschriftet

 

Rainer (Team Made in Austria) Klinsi und Lorenz  v.l. n.r.

 

 

 

Der 5. und letzte Bewerbstag fängt mit einem Le Mans Start an, alerdings müssen die Beifahrer das Roadbook aus ca. 300m Entfernung holen und dazwischen ist ein tiefer Dolinengraben. Es dauert geschätzte 10 bis 15 Minuten bis Klinsi wieder zurück ist und wir fahren einfach dem Rudel hinter her. Leider bringt uns der Zug der Lemminge bald aus dem Konzept und noch weit vor dem 1. KP irren wir auf Schotterstraßen hin und her, einmal beinahe ein Zusammenstoß mit Andi Piskorz der uns entgegen kommt. Die eine Schotterstraße 2 mal hoch und runter und dann in Richtung des nächsten Ortes gefahren der irgendwann im Roadbook steht. 3 Mal treffen wir einen kleinen einheimischen LKW, die müssen auch denken dass wir einen richtigen Schuß haben. Auf einmal kommen wir an einen Holzplatz und da sind viele Simex Spuren, denen fahren wir jetzt hinter her und sind wieder auf Kurs. Es regnet und es wird so langsam nässer. Von denen die heute A Varianten fahren sind wir bestimmt die Letzten. Hinter dem KP3 fahren wir nicht den Spuren nach sondern rechts um den Berg auf einem kleinen zum Tal hin hängenden Weg. Noch halten die Reifen auf dem Laub aber der Regen wird immer stärker. Der schräge Weg hört an einem Art Traktorwendeplatz auf, der aber total überwuchert und mit umgefallenen Bäumen verlegt ist. Vorher könnte es auch gehen - ich drücke die 2 hinteren Achsen die Böschung hoch aber es reicht bei weitem bicht für Wenden in 2 Zügen. Das ganze Gewicht ist auf der Vorderachse und Lenken im Stand oder auf den 70cm Weg die uns zum Fahren bleiben ist, obwohl Klinsi von außen mithilft, fast nicht möglich. Irgendwann kommen wir ein bisschen weiter rum und ein Scout eines anderen Teams ist auch zu Fuß da. Ich mache den Vorderachsantrieb raus und lasse hinten etwas beim Rückwärtsfahren scherren, damit das Auto hinten seitlich von der Böschung runter rutscht. Es ging, wenn auch knapp an der Kippgrenze. Jetzt den ganzen schrägen Mist wieder zurück. Wir treffen auf ein anderes Team die schon beim Umdrehen sichern. Wir versuchen es durch den Buchenhochwald gerade aus über den Berg weg. Der Wald wird aber zu dicht und wir müssen uns rückwärts inm Falllinie wieder runtersägen. Es regnet stark. Weiter geht es um den Berg rum und den Spuren der anderen Teilnehmer nach. Die Wiesenwege werden wir Schmierseife und ich denke schon über Ketten nach aber wir beschliessen die nächsten 2 KPs auszulassen weil die Zeit zum Zielhotel sowieso sehr knapp wird. Wir finden ein Bachbett dass in die richtige Richtung geht. Bald laufen wir auf die "Ditch Pigs" auf und sägen zusammen eine Buchenkrone aus dem Weg.

Wir finden wieder den Einstieg in das Roadbook und kämpfen uns durch einen fast ebenen Wald mit sehr rutschigen Erdwegen, die teilweise sehr tiefe Fahrspuren haben. Auf einem kleinen Wiesenweg zu einem KP warnt das Roadbook "Achtung seitliche Abrutschgefahr!" aber im Vergleich zu heute morgen ist es harmlos. Auf den nächsten Bergen kommen KP 8,9 und 10. Wir sind nicht sicher ob wir in einer Rückegasse mit Y Verzweigung rechts oder links sollen, ich fahre links, weil rechts ohne Ketten oder Winde nicht gegangen wäre. Ob wir dadurch einen KP verpasst haben, wissen wir heute noch nicht. Oben auf dem Bergrücken treffen wir auf andere Teams, die uns erzählen dass der Bewerb wegen Unfallgefahr abgebrochen sei. (das war er auch, aber erst ab KP 10...)  Zusammen mit den Anderen machen wir uns wieder den glitschigen Berg runter und legen zur Sicherheit auf die mittlere Achse noch Ketten auf. Die Hohlwege die es runter geht, sind ein schöner Abschluss für das Geländefahren auf der ONE. Schnell fahren wir jetzt auf der Straße ins Zielhotel "4 Seasons" - das Gleiche wie letztes Jahr und kommen 20 Minuten vor der endgültigen maximalen Fahrtzeit an.

 

 

 

 

Unsere Kollegen vom Team "Comagena"

 

Das Zielhotel "4 Seasons". Sogar der Parkplatz ist exakt der gleiche wie letztes Jahr auf der ONE 2011.

 

 

 

 

 

Der "G" Würfler Adi Blaim.

Das Essen ist wieder super, nur leider leidet der Raum sehr an Sauerstoffarmut.

Der Ältere der "Gebrüder" Bieber die tapfer so gut es ging ohne Tripmaster und nur mit Heckantrieb bis ins Ziel gefahren sind.

 

Fuzzy und Gattin beim Sauerstoffschnappen

 

 

3. Platz für "Made in Austria", ohne den Überschlag des Gs hätten sie auch dieses Jahr wieder gewonnen. - bei der ONE gehen auch Fahrzeugschäden in die Wertung ein.

Klaus Neubauer wird mit den "Verschränkern" 2.

 

Klinsi und ich werden 8 von ca. 30 Teams.

 

Die Heimfahrt:

Beim Tanken an der Grenze bemerken wir, dass wir wieder mehr Motoröl verlieren. Ich kaufe zusätzlich 4 Liter 20 W 50 und wir machen den nächsten Kontrollstop nach ca. 45 Minuten in Ungarn. Als wir unter das Auto schauen trifft mich fast der Schlag. Das linke Vorderradantriebsgehäuse ist gebrochen, Weiterfahrt ohne Gefahr nicht möglich. Wir entscheiden uns für ADAC, für was bin ich seit 22 Jahren "Plus Mitglied" und habe ihn bis jetzt nur 1 Mal gebraucht. Schnell ist klar, dass der Pinzi mit einem Sammeltransport in 2-3 Wochen nach Hause kommt. Wir müssen mit der Bahn bis nach Wien und dann mit dem Leihauto oder Flugzeug weiter. Leider müssen wir aber mindetsens 2 schwere Kisten mit heim nehmen, weil wir diese Kisten samt Inhalt für den nächsten baldigen Einsatz in der Wüste brauchen. Leider ist fast niemand der anderen Teilnehmer zu erreichen - viele von Ihnen müssen noch hinter uns sein und könnten uns und die Kisten bis nach Wien mitnehmen. Es ist wie verhext, Keiner zu bekommen und der ADAC der prüft ob wir nicht doch ein Leihauto hier her bekommen, meldet sich auch nicht mehr. Gregor meldet sich, ist aber mit MiA schon zwischen Budapest und Wien. Er kommt die fast 300km zurück und holt uns mit einem kurzen G von Rainer. Wir packen unsere Sachen in die Kisten und 2 Rucksäcke. Das Wertvollste haben wir dabei, mal sehen was an dem unabschliessbaren Planenpinzgauer in 2 - 3 Wochen noch zu hause ankommt. Total müde kommen wir bei Gregors Wohnung in Wien um 1.30 Uhr an. Morgens dann ein Miet Opel von SIXT auf ADAC Kosten und wir fahren nach Hause.

Der Pinzi kommt 1,5 Wochen später unversehrt nach :-)

 

Fazit

Wenn wir noch etwas mehr Routine in der Art der ONE Navigation bekommen und wir keine Leichtsinnsfehler wie am 1. Tag mit der übersehenen Abseilübung machen, könnten ein paar Plätze weiter vorne leicht drin sein. Fahrerisch war es manchmal anspruchsvoller und einmal beim Queren eines Grabens habe ich mich durch einen "Huper" eines ungeduldigen Zeitgenossen hinter uns aus der Ruhe bringen lassen und der Pinzi wäre beinahe gekippt. Man konnte das Auto auch mal richtig über Waldwege scheuchen, und trotz dass wir nur 90PS haben, sind wir oft auf Andere aufgefahren - es hat fahrerisch sehr viel Spaß gemacht, auch weil ich seit Jahren wieder mal einen Motor im Auto hatte der total problemlos gelaufen ist.  Wir haben aber nie die Winde gebraucht und sind nur A und die eine A+ Sektionen gefahren - wenn es länger geregnet hätte hätte das ganz anders ausgesehen. Die beiden taktisch ausgelassenen KPs in der Schlucht waren im Nachhinein unnötig und der Lemmingtrieb am letzten Tag war schlecht und hat uns bei der Navigation durcheinander gebracht.

Was Haasa, Bernhard und die Crew mit der ONE auf die Beine stellen ist Wahnsinn. Hoffentlich behaltet Ihr die Motivation und Energie und es gibt 2013 oder 2014 wieder eine ONE Trophy.

 

 

Danke dass wir dieses Jahr dabei sein durften!

 

Klinsi (Thomas) und Lorenz
teamsauer

 

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