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17.10.2007

Ain Essbat - El Borma
10,80 km Überführung
198,00 km Hochgeschwindigkeit

Heute zum ersten Mal mit Gregor aus meinem kleinen Bullfrog Zelt aufgestanden - die Nacht war besser als befürchtet und der Sternenhimmel mega genial - und zum Duschen gegangen. Die Duschen waren für tunesische Wüstenverhältnisse nicht schlecht. Pünktlich waren wir am Start und konnten sogar noch ein paar Show - Äcdion - Foddos mit dem Profifotografen machen. Dann wurde der Start wegen Nebels in den Dünen ?! um 1 h nach hinten verschoben. Die Zeit haben wir genutzt und haben den defekten Tankgeberanschluss im Toyota wieder zusammengebastelt. Nachdem endlich der Start erfolgt war, ging es über Pisten und querfeldein bis zu dem schweren Dünenfeld. Vorher hatte sich der seriennahe Eble Hummer hinten eines Rades entledigt, komplett mit Radaufhängung nach außen abgeklappt. Die Zugstange des Dämpfers war abgerissen und dann fällt scheinbar das Rad ab. Er hat den Karch wieder zum Laufen gebracht und ist dann um das Dünenfeld rumgefahren. Vor dem Dünenfeld haben wir Luft abgelassen und sind dann in den schwierigen Aufstieg in die Dünen aufgebrochen. Die ersten paar Hügel ging es ganz gut aber dann wollten wir nicht in den Spuren unserer Vorgänger einfach eine Düne hoch, sondern ganz elegant links in einer Steilwand und dann über den Kamm. Leider hat es nicht ganz geklappt und wir sind an der seitlichen Kippgrenze stecken geblieben. Gregor hat gesurft und ich bin leider etwas zu halbherzig rückwärts gefahren und somit seitlich links in einen 7m tiefen Trichter gerutscht. Das war eine blöde Situation, noch nicht im Trichter aus dem wir nicht mehr rauskommen und knapp an der Kippgrenze in Richtung Trichtermittelpunkt. Gregor hat nochmal einen Versuch gefahren bei dem ich hinten rechts als Gewicht wie ein Affe gehangen bin. Gleichzeitig ist der Cherokee in das Loch gefahren und der ist im 2. Versuch sogar wieder rausgekommen. Bevor wir das Auto umschmeissen (Hilfe war keine in Sicht, da man in den Dünen oft seine eigen Linie fährt) haben wir uns entschieden in das Loch in Fallinie reinzufahren. Rauszukommen haben wir nicht geschafft, zu wenig Schwung, im kleinsten Gang millimeterweise nach vorne aber auch immer tiefer - aus. Rückwärts mit Vollgas den Gegenhang hoch und im idealen Gang wieder vorwärts hoch so weit es ging. 2/3 haben wir geschafft - wieder aus - richtig gefangen in diesem Trichter. Jetzt war es bitter, Sandbleche zum 1. Mal raus, Hi Lift raus etc. Da taucht ein Dünental weiter drüben der Pinzgauer von Peter und Adi auf. Aber das bringt auch nicht viel, da selbst in 30 m Entfernung kein Platz ist wo sie Schwung nehmen könnten um uns rauszuziehen. Ich war also gerade dabei noch mehr Luft abzulassen und den Hi Lift in Stellung zu bringen, als ich hinter uns das bekannte Geräusch eines 6 Zylinders mit 12 Liter Hubraum hörte - Gott sei Dank, der Rudi mit Saurer 6 DM holt uns raus. (das war ungefähr das gleiche Gefühl wie ich mal auserdienstlich zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmten Schwerverletzten gekommen bin und ich nach endlosen Minuten endlich die Front unseres Range Rover VRW’s auf mich zu kommen gesehen habe) Die Steigung an der wir bevor wir in den Kessel sind abgerutscht waren, macht der Saurer problemlos wenn auch mit Vollgas - unglaublich was unser 65 jähriger Rudi mit seinem LKW leistet. Der Saurer blieb ca. 40m entfernt von uns stehen und hat seine WARN 15000 langsam rausgelassen - noch 3 oder 4 Verlängerundsleinen (leider auch elastische) und Gurte mit Softschäkeln dazwischen und dann ging es langsam aus der Grube raus. Erst als ich mal ein paar cm nicht mitgewühlt habe, ist die Vorderachse des Pinzis hochgekommen und es ging deutlich leichter - dass muss man halt alles mal lernen - vorallem wenn 4 Mann draußen stehen und alle was unterschiedliches fuchteln. Die Rallystrecke bei der Erg 2006 war dagegen fast immer Autobahn. Nach dieser Begeaktion ist der Saurer alleine vorraus und die Pinzgauer zusammen weiter durch die Dünen. In einem zerklüfteten Dünenanstieg haben wir sicher 1h verloren, da wir versucht haben um einen G, der die ideale Linie blockiert hatte herum zu fahren und wir uns dabei noch einen Platten vorne rechts geholt haben. Zum Glück waren wir gerade in der Nähe eines Grabens und wir konnten das Rad ohne Wagenheber wechseln. Am Ende sind wir dann doch durch die Grube gefahren in der der G gesteckt war - das hätten wir Hirsel gleich machen sollen als er weg war. Wie einfach wäre es, wenn der Pinzi genug Kraft hätte um diese Dünen im 4. Gang klein zu schaffen - so geht nur der 3. klein was manchmal zu wenig Schwung bedeutet. Etwas später war es besonders lustig, Peter ist in einem Weichsanddünenaufstieg mit seinen 7.50 ern zwar mit höherer Drehzahl rein, ich bin aber scheinbar mit etwas mehr Traktion mit den 255/85 auf den cm genauso neben Ihm hängen geblieben. Mit mehr Anlauf sind wir dann beide hochgekommen. Als wir aus den Dünen nach ca. 5km draußen waren, haben wir zusammen Luft aufgefüllt und sind dann am Flugfeld zur DK und dann auf der Piste ca. 140 km? nach El Borma. Am Anfang war das Damenteam im V8 G hinter uns, der 2. Pinzi und der Cherokee auch. Nachdem die Piste ziemlich ruppig wurde, haben wir die 3 hinter uns alle abhängen können. Unsere Vorderachse leistest Schwerarbeit und manchmal ist die Piste mit Sand und Felsen verlegt und ich schalte öfters von 3 groß auf 5 klein um statt 43 km/h mit 46 km/h im Sand fahren zu können - ich glaube das kann sich z.B. der Fahrer eines Matzker Defenders mit 160 PS gar nicht vorstellen. Wir haben heute um 27 Sekunden die Vorgabezeit noch geschafft und somit keine 30 Minuten Strafzeit bekommen. Die Piste ist zum Schluß schwer einsehbar und um die Ideallinie fahren zu können, geht man das Risiko ein mit den Ölbohrsattelschleppern zu kollidieren. Gregor zu mir: “Ich wusste gar nicht, dass man hier in Tunesien das Linksfahren eingeführt hat!” Pinzi 2 hatte Pech und musste einen Reifen wechseln. Rudi hatte noch mehr Pech, da zum Schluss die Vorderachse zu hoch gekommen ist und die Ölwanne wieder ein Loch hat und das Öl rausläuft. Rudi war ja vom letzten Jahr als das Gleiche passierte gewarnt und hat den Saurer natürlich verstärkt - leider nicht genug. Noch dazu kommt, dass es heute Abend einen “parc fermè” gibt. Das bedeutet Auto abstellen und Benzin, Luft und Öl kontrollieren und Nachfüllen und sonst nichts. Sonst gibt es brutale Strafzeiten. Um Strafzeiten zu vermeiden kann man also heute noch vor dem Zieleinlauf das Auto reparieren oder morgen nach dem Start. Für uns ist das natürlich blöd, weil Pinzi 2 und der Saurer ja auch die Schlafstätten der Fahrer sind. Rudi hat eine Grippe erwischt und der Saurer muss auf jeden Fall repariert werden, so entschliesst er sich auf eine Weitere ernsthafte Teilnahme am Rennen zu verzichten (er ist ja auch der einzige LKW der wirklich im Rennen fährt :-( ) und den Saurer und sich selbst in dem Camp in El Borma wieder richtig fit zu machen - immerhin bleiben wir ja auch 4 Nächte in dem Camp mit den herrlichen Thermalwasser Duschen. Was in dem Camp leider nicht so toll war, waren die selbstgeschaufelten Plumpsklos. Also vom Veranstalter der Rally ein Loch in den Sand, dann ein halbiertes Ölfass obendrauf in dem ein Loch war auf dem eine Klobrille befestigt war. Da drüber ein Wachhäuschen in neuer Zeltausführung. Schon morgens um 7.30 Uhr waren dieses Zelte so mit Fliegen voll, dass es kaum zum Aushalten war - der Gestank war auch brutal - manchmal war ich wirklich kurz vor dem Kotzen. Gregor hat sich mal den Pinzi ausgeliehen und ist nachts in die Dünen gefahren ... . Überhaupt waren die Fliegen hier für jeden eine echte Plage. Unser Radantrieb rechts vorne süfft etwas, Gregor sagt das ist normal und das würde durch die extremen Schläge auf der Piste kommen - egal, morgen kippen wir etwas Öl nach (das dürfen wir ja) und noch etwas Getriebedicht dazu. Wie jeden Abend hat Gregor wieder nach der Fahrerbesprechung die Routen in Map Source auf dem Labtop fertig gemacht und an alle im Team überspielt.
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