Zurück zur Startseite.   Startseite  |  Kontakt  |  Impressum   

 
Startseite

Superkarpata 2017

4 Pinzgauer Profis auf dem Weg zum Gesamtsieg

(Bericht von Lorenz Rohde)

 

Aufgrund von diversen Gründen war ich selbst das letzte Mal 2011 auf der Superkarpata Trophy (im Folgenden SK genannt). Auf der 2016er SK hatte das teamsaurer2 ziemlich Pech und hat nach einem Crash der beiden Pinzgauer trotzdem Platz 5 erreicht. Das Team wurde für 2017 durch Gregor neu aufgestellt und ich war so glücklich bei Hannes Pieber als Beifahrer mit seinem 718 mit 5 Zylinder Tdi mitfahren zu dürfen, einzige Bedingung von mir ist, dass ich 2 eigene Motorsägen auf dem Auto haben möchte. Hauptaufgaben sind Wegebau, Motorsäge, Bilder, Lagerbau und Verpflegung / Kochen !!!. :-) Das andere Auto im Team ist Richard Koza und Gregor Schiller auf einem verbesserten 712 mit Jeep Motor und Automatikgetriebe.

Das teamsaurer2 um Gregor und damals noch Klaus als Navigator hatte die SK 2013 schon mal gewonnen und auch ein 2. Platz war schon da, genauso wie ein der Sieg des "teamspirit awards" aber auch schon einige Disqualifikationen oder Ausfälle. Jetzt in 2017 mit Gregor als Navigator und Richard und Hannes und den beiden Pinzis in guten Zustand war es mir klar dass es entweder Stockerl wird oder totaler Ruin :-).

Ich starte Mittwoch Nachmittag in Eberbach um zum Hannes in die Steiermark zu fahren und muss für meinen Schwager nach Graz eine Kommode mitnehmen. In den freien Golf meiner Frau passt das Ding nicht zusammen mit der Ausrüstung für die SK rein. Also alles in meinen 716. Schadet nicht so einen Diesel Pinzgauer mal 700km Autobahn zu fahren - durchrussen. Leider reisst beim Rangieren bei uns auf dem Hof der Gaszug. So eine Mist, es ist eh schon so spät .... . Die Kommode würde ich aber gerne mitnehmen, also rein in meinem 712M, der relativ ungeputzt von der letzten Trophy unter dem Dach steht. Schnell umräumen und los gehts. Irgendwann gegen 2.00 Uhr bin ich bei meinem Schwager Adi am Schwarzlsee in Graz.

Am nächsten Morgen muss ich mein neues aber defektes Garmin Gerät bei Garmin Austria tauschen. Die sind auch am Schwarzlsee - ab und zu muss man ja auch mal Glück haben.

Auf dem Weg zum Hannes fahre ich noch bei S-tec vorbei und wir bekommen 4 Puch Jacken gesonsort - Vielen Dank!

Angekommen auf dem Hof der Piebers ist Hannes noch nicht da aber ich fange bereits an meinen Beifahrerplatz einzurichten und auch sonst Ausrüstung rum zu räumen.

Als Hannes kommt, wird schnell klar, dass er auf einem extremen Gewichtsspartrip ist, Axt und Schaufel braucht er auch nicht ... . Einiges wie ein Verlängerungsseil, die 2. Säge und eine Axt habe ich dann doch mitnehmen dürfen ... . Ein Tisch zum Kochen oder so ging sich aber nicht mehr aus, auch nicht schlimm.

Abends geben die Piebers noch eine kleine Abschiedsgrillparty im Garten. Viele Freunde der Piebers, zum Teil auch Pinzi Fahrer kommen und sitzen im Garten am Grill. Ich kämpfe noch mit dem Freischalten der Karten auf dem neuen Garmin 276Cx und halte mich mit dem Alkohol zurück. Relativ früh gehe ich ins Bett.

 

Um- und Einladen bei Hannes

 

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf und gruschteln noch bis ca. 11.30 Uhr weiter. Jause, Duschen Abmarsch zum Start in Richtung Hellsklamm Fahrgelände, leicht westlich von Wien. Wir gehen noch für die Woche Lebensmittel kaufen aber der Hofer oder Lidl wo wir vorbeikommen ist für unser Vorhaben nicht ideal sortiert, egal kaufen wir halt in kleinen Gebinden.

 

Auch Hannes Pichler (auch ein teamsaurer, der heuer daheim bleibt) wird noch an seinem Gartenteich besucht, bevor es dann auf die Autobahn und zur Hellsklamm geht.
Auf dem großen, geschotterten Versammlungsplatz des Hellsklamms Geländes trifft unser anderes Autos mit Richard und Gregor ein und nach und nach auch die anderen Teilnehmer. Da wir gut sichtbar in der Nähe vom "Eingang" stehen kommen immer viele Leute bei uns vorbei und neben den Pickerl aufkleben geht die Zeit somit wie im Fluge mit dem Schmäh führen. Abendessen, Fachsimpeln, kleines Konzert, riesiges Lagerfeuer, Bechergetränke mit Gin und ein Feuerwerk runden den Abend ab. Zum ersten Mal schlafe ich seit langem wieder mal auf einem Feldbett. Glücklicherweise ein Breiteres und ich schlafe hervorragend.

Großes Lagerfeuer in der Hellsklamm

 

 

Das erfahrene Servicepersonal hinter der Bar der Hellsklamm

 

Ausschlafen für unseren Chirurgen Dr. Richard nicht möglich, um 6.00 wird er schon wegen eines Notfalls im Camp zur Befundung aufgeweckt.

 

Erdferkel alias "Max" Markus schäft unter seinem Pinzi.

 

Eröffnung der SK in der Hellsklamm

 

 

Gregor stellt uns vor

 

Die Fahrt über ungarische Autobahnen verläuft vollkommen problemlos.

Endlich, wir sind wieder mal in Rumänien.

 

Nach dem Volltanken fahren wir auf eine große Futterwiese wo wir uns alle treffen und der Veranstalter schon Gulasch im Kessel hat. Fast alle kommen noch im Hellen an. Eine Beifahrerin eines schweizer Teams hat Pech, sie hat Ihre Papiere im PKW in der Hellsklamm liegen lassen und durfte nicht einreisen. Mit einer größeren Aktion wird mit Polizeibegleitung das Auto aufgebrochen und die Papiere an die ungarisch-rumänische Grenze gebracht. Auch sie kommt noch rechtzeitig zum Start.

 

Richard, unser slowakisch, österreichisch, madegassischer Beitrag mit einem unglaublichen Wissen über Autos und Allrad Fahrzeugen im Speziellen.

 

Endlich geht es los. Sonntag morgen und die 1. Etappe beginnt.

 

Bei bestem Wetter werden auf der Wiese die Landkarten mit dem Korridor der 1. Etappe an uns Teilnehmer ausgeteilt. Auch wir können bald losfahren und nach 2 km beleiben wir stehen und Gregor plant ca. 45 Minuten lang die ersten 1,5 Tage im Korridor. Die erste Teil heute im Korridor ist leicht zu finden und es kommt am Ende eine alte Strömungsfähre über die alle Teilnehmer drüber sollten um 2 Stunden Zeitgutschrift zu bekommen. Leider hatte der Fährmann seine Steuern nicht bezahlt und die Fähre am Tag vorher stillgelegt. Schade. Alle fahren jetzt in der nächsten größeren Stadt auf einer Brücke über einen Fluß und wir tanken noch mal. Danach geht es dann richtig in die Wälder, als wir gegen 17.30 Uhr wieder mal auf einem Berg oben sind, wird es in frischen Rückemaschinenspuren richtig schlammig und wir brauchen mal kurz die Seilwinde. Gregor hält so langsam nach einen Nachtlagerplatz Ausschau. Ich finde etwas früh aber scheinbar ist Gregor der Meinung dass wir die heute noch möglich zu fahrenden 1-2 Stunden nicht brauchen. Wir kommen auf eine kleine Kreuzung mit Lichtung und wer sitzt da? Spirit of Expedition. Kurze Zeit später kommen wieder aus einer anderen Richtung noch die schweizer Red Ants dazu. Ich koche mit 2 Benzinkochern und auch das Lagerfeuer brennt.

 

 

 

Mit das Schönste an der SK sind die Nachtlager mitten in der Natur bei der jedes Team irgendwo anders stehen bleibt. Manchmal so wie hier treffen sich auch mehrere Teams.

 

 

Nachts hat es dann heftig geregnet und da ich zu nahe am Rand unserer Baumarktplane geschlafen habe, wurde es nass. Ich habe zum ersten Mal einen Biwaksack benützt, den ich seit 28 Jahren im Fundus habe. Es wird wieder besser und ich schlafe problemlos weiter.

 

Am nächsten Morgen ist das Wetter wieder super und unter Gregors Führung läuft es weiter wie am Schnürchen. Wir fahren auf Berge rauf und runter und kommen auch an einem großen, neuen Stausee vorbei.

 

 

 

 

In einer sumpfigen Wiese wird zuerst der 712 versenkt, dann fahren wir zu weit rechts und versumpfen auch. Mit starker Heckwinde und Verlängerungsseil kein Problem.

 

 

Schon gegen ca. 14.30 erreichen wir einen schöne Stelle mit einem Art Hochsitzhaus und Sitzgruppe aus Stammabschnitten. Hier werden wir übernachten.

 

Auch das Team "Allrad" mit Haasa, einem der Veranstalter der ONE Trophy, bleibt über Nacht an "unserem" Platz.

 

 

Gregor hat zwar am nächten Morgen anfangs starke Kopfschmerzen ist aber trotzdem sicher, dass wir gut unterwegs sind, da wir auch im Vergleich zum Team Allrad schon 2-3 Stunden Fahrtzeit Vorsprung haben. Nach dem sich Gregor etwas berappelt hat geht es weiter und es ist nur ein Aufstieg an dem er keinen sicheren, guten Weg in den Karten findet. Hier laufen wir beim einzigen langen Winschen in dieser Etappe auf das Patrol Team "One Spirit" auf, die Probleme mit heißen Winden und Auto Motoren haben. Nach 70 Winchmetern, dazwischen eine stärkere Böschung sind wir auch schon oben auf dem nächsten Erdweg. Zuerst tun wir uns  etwas schwer mit dem nächsten Abstieg. Wir fahren weit runter, sehen einen verlassenen Lagerplatz eines anderen Teams, noch weiter runter - und müssen wieder rumdrehen, der ganze Weg alles brutal durch Hochwasser weggerissen. Wir drehen um und alles wieder (zum Glück problemlos) wieder hoch und Gregor nimmt das 2. nächste Tal zur Abfahrt. Ich weis nicht warum er das gerochen hat aber das 1. Tal welches viele andere Teams genommen haben war sehr schlecht und zeitraubend - usneres nicht :-)

 

 

Wir haben die letzte schwierigere Auffahrt geschafft und haben auch kurz die Winde bei Richard gebraucht.

 

Das nächste Nachtlager wird auch wieder am frühen Nachmittag aufgebaut.

 

 

Frühstückstee und Cafe (der schwarze Becher).

 

Wir sind am nächsten Tag bald über die Ziellinie gefahren. Kurz danach kommen wir an ein Sägewerk - Hannes muss natürlich erstmal LKWs, Stapler und Bagger schauen.

 

Ein Steyr LKW am Straßenrand. Aber selbst für Gregor ist das ein hoffnungsloser Fall.

 

Hannes testet die Traglast einer einheimischen Fußgänger Brücke.

 

 

Wir kommen an dem Hotel an in dem die Halbzeitpause (=Mitteletappe) abgehalten wird. Leider ist unser Freund Markus mit seinen Erdferkels wegen ein paar Minuten zu spät ausgeschieden. Vorher tanken wir noch und ein Mensch in einer S-Klasse will usneren Pinzi kaufen. Es wird klar, dass viele Teams richtig gekämpft haben und es gibt auch einige Schäden die in umliegenden Werkstätten behoben werden. Vor allem Dank Gregors hervorragender Navigation wird es am Abend Gewissheit, dass wir mit über 4h Stunden Vorsprung 1. geworden sind. Der Korridor war auch wegen des guten Wetters leichter zu bezwingen als sonst und noch 8 andere Teams haben es auch geschafft den genzen Korridor zu durchfahren.

 

Vor dem Abendessen gab es Nachmittags noch eine Sonderprüfung für die es bei erfolgreicher Teilnahme 2 Stunden Zeitgutschrift gibt. Man muss Rampen bauen und über einen spannungsführenden Weidezaundraht fahren der in ca. 60cm Höhe hängt. Es schaffen bis auf ein Team alle. Die Teams helfen auch zusammen. Es regnet zwischendurch wie aus Kübeln.

 

Unter anderem mit den Rädern vom 2. Pinzgauer bauen wir die Rampen bei der Sonderprüfung.

 

 

Mit vereinten Kräften wird unser 718 hinten hoch gehoben und die 4 Räder kommen wieder drauf.

 

Richard spannt gerade das Dach unseres Schlafzimmers.

 

Einen Tag später übernachten wir im Steilhang zusammen mit dem Team "Bergschmiede". Gregor hat mit uns geschimpft, weil wir nach dem wir die 2 Autos der Bergschmiedler über eine felsige Steilstufe im Weg gezogen hatten (defekte Red Winch am Hilux) noch weiter gefahren sind. Gregor wollte, dass wir unten im Flachen stehen bleiben, aber das Gegrunze im Funkgerät war nicht zu verstehen. Da Gregor nicht weiter vorgeplant hatte, bleiben wir im Hang stehen und bauen zusammen mit den Bergschmiedlern unsere Plane und Betten auf. Es wird getrennt gekocht und Richard repariert ein plattes Rad. Die beiden Pinzis sind mit der Seilwinde um Bäume gesichert, damit sie über Nacht nicht ausbüchsen können. Da Gregor heute Geburtstag hat, gibt es noch eine Kerze zum Auspusten und eine Flasche Sekt zu trinken.

Hannes sägt zwischenzeitlich einen trockenen Ahorn um. Das Lagerfeuer damit brennt sehr gut und beide Teams sitzen noch außenrum, bis die Augen nach und nach zufallen.

 

Am nächsten Morgen geht es am Anfang zusammen weiter Berg hoch. Jeder Pinzi hat einen Bergschmiedler hinten dran. (Hilux, Cherokee). Speziell der moderne Hilux geht mit den Silverstone wie Sau aber die Spurrillen sind einfach zu tief und die Winde immer noch defekt. Auch Richard muss mit dem Toyo hinten dran kurz winden, Hannes macht es mit mehr Schwung und es geht trotz Cherokee am Haken ohne Winden.

Heute ist Freitag und somit der 2. letzte Fahrtag. Morgen noch der halbe Samstag. So wie es aussieht sollten wir es heute bis kurz vor dem Ende des Korridors schaffen, dort übernachten und morgen noch ein paar Kilometer über die Ziellinie fahren.

Es geht heute trotz Regen problemlos über Hochplateaus und feuchte Wälder und Wiesen. Einmal laufen wir auf die vorsichtig fahrenden Nicis auf, die einmal extra einen Defender als Windenanschlagspunkt für Richard stehen lassen. Hannes und ich probieren es ein paar Meter weiter drüben und schaffen es nach 6 Anläufen ohne Winde auf den Forstweg :-).

 

4 einfache Kilometer vor der Ziellinie treffen sich viele Teams und übernachten gemeinsam. Ob wir auch diese Etappe gewonnen haben ist ungewiss. Sicherlich sind wir ganz vorne dabei und sehr wahrscheinlich ist keiner in dieser kurzen 2. Etappe 4 Stunden schneller gewesen als wir. Somit müssten wir die SK 2017 gewonnen haben.

 

Denise gibt was aus, wir später auch etwas von unserer hochprozentigen Medizin (fürchterliches Zeug). Ein etwas seltsamer junger Hirte hilft uns beim Feueranmachen und setzt sich später auch in usneren großen Kreis ans Feuer. Dann fährt er mal weg und bringt uns Milch. Leider spricht er keine Sprache die jemand von uns versteht.

 

Teamfoto am nächsten Morgen

 

Das wars, wir sind über die Ziellinie.

 

 

Danke an unsere Sponsoren, allen vorran die Seilerei LIROS die uns wieder mit Material unterstützt hat.

 

Unser Freund Max mit seinem Maskottchen Erich. Obwohl dieses Team "Erdferkel am Sechsrad" nach der 1. Etappe wegen Zeitüberschreitung ausgeschieden wurde, ist es trotzdem weiter gefahren und bekommt für diesen Einstatz am Abend dann den "Teamspirit Award" - zusammen mit den punktgleichen "Bergschmiedlern".

 

Wir vom teamsaurer 2 haben den Gesamtsieg geholt und feiern auch anständig. Selfies mit Denise und Daniel von den Eidgenossen gehen auch mit der alten D300. :-)

In der 2. Etappe sind wir 3. geworden. Mit 8!!! Minuten Rückstand auf den 1..

 

 

Team Bergschmiede: Pappa Siggi mit seinen "Kleinen" Zwillingen und Onkel Hans.

 

Da ist das Ding!

 

Die ersten 3 Plätze zusammen auf der Bühne.

In dem großen Hotel gibt es noch zeitgleich eine große Hochzeit und es ist schon grotesk wenn die männlichen Besucher es schaffen ihre sehr hübsch herausgeputzten Frauen zu unseren verdreckten Autos auf dem Parkplatz zu führen um diese zu begutachten.

Die Heimfahrt verlief mit einem Zwischenstopp in Graz vollkommen problemlos.

Für mich war es eine geile Woche. Das Team war menschlich zwar sehr unterschiedlich aber es hat perfekt gepasst. Ich kannte z.B. Richard und Hannes kaum und wir, das ganze Team, hat sich vorher auch nie zusammen getroffen. Dieses Jahr war die navigatorische Leistung von Gregor besonders im 1. Korridor überragend und die beiden gut gewarteten Pinzgauer haben auch perfekt durchgehalten.

Die SK hat mir nach 6 Jahren Pause richtig Spaß gemacht. Beifahrer ist aber nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung...

 

 

Startseite  |  Kontakt  |  Impressum    © 2007 teamsaurer. Alle Rechte vorbehalten.
 
UNSERE SPONSOREN