Zurück zur Startseite.   Startseite  |  Kontakt  |  Impressum   
 
 

 
Startseite

Superkarpata 2011 - teamsaurer 1

geschrieben von Stefan Eckhardt  - Navigator (ergänzt mit Bildunterschriften von Lorenz - immer kursiv)

 

teamsaurer1:    Rene Kormann - Hubert Ruff - Lorenz Rohde - Stefan Eckhardt - Martin Huber - Daniel Teufl
rechts im Vordergrund Manfred, der Profi Filmer von VOX/ Eiermann TV



Samstag 28.05. – Showstart

Zum Start in Schloß Halbturn schüttet es aus Kübeln. Nachdem fast alle Black Boxes montiert sind, werden wir in den Innenhof des Schlosses gelassen. Hier werden jeweils die Autos eines Teams gegenüber gestellt. Nach einer kurzen Begrüßung wird die erste Sonderprüfung erklärt: Wir befinden uns an einem Canyon, jeweils ein Auto auf einer Seite. Zwei Personen müssen von der einen zur anderen Seite des Canyons kommen, ohne abzustürzen (den Boden zu berühren). Kein Problem: Das Seil von Lorenz´ Winde wird an Hubsis Antennenstummeln angebracht und Martin und ich rutschen mit dem ins Seil eingehakten Klettergurt auf die andere Seite – eine Stunde Zeitgutschrift.

Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde und Ausgabe eines Versperpakets geht´s los nach Rumänien. Warum sind im Versperpaket nur zwei Bauklammern??
Wir erreichen den Lagerplatz auf einem Hochplateau nahe der Stadt Beius ohne Probleme.

An der letzten Tankstelle vor dem Bewerb werden alle Tanks gefüllt.

 

Aufwärmen mit tierischer Begleitung

 

Ein fremder Pinzgauer im Renntrimm

 

Es geht los zur 1. Sonderprüfung

 

Sonntag 29.05. – Sonderprüfung und Start in die erste Etappe

Nach einer kurzen Fahrerbesprechung fahren wir im Konvoi in die Stadt Beius am Rand des Apuseni Gebirges. Hier wartet nach einer Ansprache des Bürgermeisters die zweite Sonderprüfung auf uns: Jedes Auto eines Teams muß eine gewisse Strecke im Bach fahren und muß einen Baumstamm mitnehmen. Das Wasser ist braun und es stinkt. Daniel, Lorenz und Hubsi positionieren unsere Autos schon mal günstig und ich schaue mir die Strecke im Bach an: es sind zwei Stufen zu überwinden, die nicht ohne Hilfsmittel befahren werden können. Spirit of Expedition ist als erstes an der Stelle. Mit Leitern versuchen sie die Stufen zu befahren; das geht aber nicht so einfach, wie das Team sich das vorgestellt hat. Die Crazy Dogs fahren auch in die Schlüsselstelle und bauen eine Brücke mit Auffahrrampen. Langsam aber sicher bricht das Chaos aus und jedes Team will auf Biegen und Brechen über die Stufen. Nach einigem Hin und Her tun sich alle Team zusammen und bauen aus allen Baumstämmen und den Bauklammers aus den Vespertüten eine Autobahn durch den Bach. Und nachdem alle Teams gemerkt haben, daß es nur funktioniert, wenn sich alle zusammen tun, sind alle Teilnehmer ruckzuck wieder aus dem Bach – vier Stunden Zeitgutschrift für die Teams. Manche Teams haben aber auch die Zeit genutzt und sind Essen gegangen.
Danach werden die Karten, USB Sticks und Borkarten verteilt. Wir planen eine Strecke und passieren die Startlinie um 17:00 Uhr. Die Strecke ist in Ordnung bis zu einer Stelle, an welcher wir auf einenBergrücken wollen. Hier stehen bereits zwei Teams und Balu berichtet, daß der Weg nicht fahrbar sei. Wir probieren es einige Meter weiter südlich und können den Berg erklimmen. Nachdem wir bei Daniel einen Platten repariert haben bauen wir um halb neun unser Lager auf.

Vorbereitung zur Planung

 

Hubsis und Renes Schlafzimmer

 

 

 

Montag 30.05. – Erste Etappe

Es geht weiter über einen zugewucherten Weg. Immer wieder muß er von umgestürzten Bäumen befreit werden. Wir kommen aber gut voran. Jeder im Team findet seine Aufgabe. Vom Berg geht es über eine interessante Abfahrt wieder ins Tal. Der Weg führt über die in Rumänien weit verbreiteten Rinnen. Wir müssen ab und zu die Rinne kreuzen und gelangen an einem Bach auf einen breiten Weg. Nach einer kurzen Erfrischung geht es auf schnellen Pisten weiter.

10cm neben der Ideallinie und schon rutscht der Pinzi ab

Mittagspause nach langwierigen Freisägen des Hohlweges


Der Weg fällt an einer Stelle recht stark zum Hang und bei einem kurzen Kontakt der rechten Fahrzeugseite mit der Böschung verlieren wir den ersten Außenspiegel und einen Teil der seitlich am Pinz angebrachten Holzleiste.
In einem Gewirr von Wegen suchen wir nach dem richtigen Weg und treffen auf die Teams Primavera und Black Wolf. Wir fragen einige Waldarbeiter und sind wieder zügig im Korridor unterwegs. An einer weiteren Kreuzung treffen wir auf das Team Balu. Sie berichten, daß der von Ihnen ausgesuchte Weg nicht zu befahren sei und daß sie nun aus dem Korridor wollen. Wir probieren es weiter und treffen wieder auf das Team Black Wolf. Wir sind an einer Stelle, von welcher es keinen richtigen Weg zu geben scheint. Alle Wege, die wir fahren, enden im Nirvana. Wir treffen auf teamsaurer 2, die eine sehr steile Abfahrt gefunden haben und beschließen, gemeinsam einen anderen - vermeintlich besseren, weniger gefährlichen - Weg ins Tal zu fahren.
Auf dem Weg dahin hat Gregor Probleme mit dem Verbindungsschlauch seiner beiden Tanks: der Schlauch ist kaputt und er verliert Benzin, was wir jedoch mit einem Eimer und Kanistern auffangen können. Wir teilen uns nun auf: Hubsi fährt mit seinem Pinzi vor, Martin, Rene und ich schneiden den Weg frei; die Übrigen reparieren den Tank.

Gregor repariert die Tankverbindung


Wir kommen an einen breiten Weg, zu dem wir Hubsis Pinzgauer allerdings eine Böschung hochwinchen müssen. Hier warten wir nun auf die Anderen, die kurze Zeit später an dieser Böschung eintreffen. Über eine Umlenkrolle hängen wir den ersten Pinzgauer an Hubsis Pinzi. Er zieht ihn hoch und schon ist der nächste an der Reihe. Es ist bereits nach halb neun, als das letzte Auto auf dem Weg steht und wir weiter auf dem Hauptweg Richtung Süden fahren. Auf einer Wiese an einem Bach schlagen wir um kurz vor 21:00 Uhr unser Lager auf.

Wir übernachten zusammen mit unseren Freunden vom teamsaurer 2.

 

 

 

Dienstag 31.05. – Erste Etappe

Auf schnellen Wegen erreichen wir den ersten Checkpoint. Kurz davor steht die Orga und wir halten zu einem Smalltalk an. Nach dem Befahren der Furt am CP geht es zügig durch besiedeltes Gebiet weiter, bis wir wieder in die Wälder kommen. Wir scheinen einen Weg gefunden zu haben, den andere Teams auch schon befahren haben. An einem Abzweig entscheiden wir uns für den vermeintlich besseren, aber doch falschen Weg. Nach kurzer Zeit drehen wir um, was mit den langen Pinzgauern kein allzu leichtes Unterfangen ist. Martin und Daniel haben bereits umgedreht und wollen die kurze Pause zu Tanken nutzen. Nach dem Tanken springt der Pinz ums Verrecken nicht mehr an. Zu allem Überfluß wollen auch noch Waldarbeiter mit ihrem Traktor vorbei und wir schleppen Daniel zurück zur Weggabelung.

Benzinfilter und Benzinpumpe sind gewechselt, Unterbrecher neu eingestellt und entrostet, Leerlaufabschaltventil getauscht


Hier angekommen schauen Daniel und Rene gleich nach dem Problem. Ich schaue in der Zwischenzeit, ob wir richtig unterwegs sind oder ob wir nicht eine bessere Route wählen können. Ich komme mittlerweile recht gut mit TTQV zurecht, von welchem ich vor fünf Tagen noch null Ahnung hatte – ich bin ja für die verhinderte Navigatorin Manu eingesprungen.
Daniels Pinzi hat eine defekte Benzinpumpe. Nach deren Austausch sind wir wieder recht schnell unterwegs. Heute machen wir wirklich Kilometer. Wir fahren wieder durch besiedeltes Gebiet und erreichen nach einer sehr schmalen Steilauffahrt den nächsten CP. Auf diesem Bergrücken finden wir auch an einem Stein einen kaltverformten Diffschutz. Mit den Pinzgauern fahren wir über genau diesen Stein, aber dank der Portalachsen haben Pinzgauer immer etwas mehr Luft unterm Diff als andere Geländewagen.


Der weitere Weg im Korridor ist relativ problemlos. Wir kommen gut voran jedoch fängt es an zu regnen und wir kommen in ein Gewitter. Gegen 18:30 Uhr finden wir einen guten Lagerplatz und kommen zum gemütlichen Teil des Tages. Beim Abendessen planen wir, daß wir morgen aus dem Korridor herausfahren und nach einer Etappe auf der Straße wieder in den Korridor und über die Ziellinie fahren.

 

Mittwoch 01.06. – Ziel erste Etappe

Nachdem wir das lager verlassen haben erreichen wir recht schnell eine Teerstraße, die uns aus dem Korridor führt. Wir erreichen die Stelle, an der wir wieder in den Korridor wollen in der Zeit, die wir uns vorgestellt hatten. Und an dieser Stelle sind wohl einige Teams wieder in den Korridor gefahren… Den Weg muß man gar nicht groß suchen und die Strecke über die Ziellinie ist deutlich zu erkennen.
Beim Tanken treffen wir auf etliche andere Teams. Bis wir an der Reihe sind ist die kleine Tankstelle ausverkauft. Na gut, wir fahren am Rand des Korridors zur nächsten Tankstelle. Hier ist auch ein Sägewerk, wo wir eine neue Holzleiste für den Pinzi bekommen. Die Arbeiter sind unheimlich freundlich, die Berufsgenossenschaft hätte aber ihre helle Freude an dem Sägewerk gehabt…
Das Zwischenziel liegt herrlich in einem Tal mit kleinem Bach. Wir werden mit Getränken begrüßt, geben Karten, USB-Stick und die Blackbox ab und suchen uns ein gemütliches Plätzchen.

Ankunft an dem gemeinsamen Campingplatz nach der 1. Hälfte der Superkarpata

 


Bei der Sonderprüfung soll ein Schaf geschert werden, aus der Wolle ein Seil von mind. 30 cm geknüpft werden, welches 1 Minute 5 kg aushält. Martin und Daniel übernehmen diese Aufgabe und wir erhalten zwei Stunden Zeitgutschrift.
Rene und Lorenz montieren die neue Holzleiste am Pinzgauer. Als Lorenz die letzten Anpassungen mit der Motorsäge vornimmt, laufen schon einige Leute zusammen und schauen zu.

Ein "G" mit Radlagerschaden

 


Am Abend gibt es Gulaschsuppe und Faßbier. Im Festzelt werden die Ergebnisse der ersten Etappe präsentiert. Wir freuen uns, daß wir es bis auf den neunten Platz geschaffen haben und genießen das kalte Bier am Lagerfeuer.

 

 

Donnerstag 02.06. – Start zweite Etappe

Es wird in umgekehrter Reihenfolge zur Platzierung gestartet. Wir fahren Richtung Startlinie und planen die ersten Kilometer im Korridor. Unterwegs würde ich gerne noch Bier kaufen aber Lorenz will nun unbedingt in den Korridor – das Wetter wird schlechter und es droht Regen. Naja, fahren wir halt los, ohne unsere Bierreserven auf ein angemessenes Kontingent aufgestockt zu haben.

Es fängt gleich gut an im 2. Korridor, Weg zu eng, aufziehender Regen und die halbe Bevölkerung eines Dorfes schaut uns zu

 

Ab heute ist das Filmteam von Vox bei uns im Auto. Auf der ersten Etappe haben René und Manfred das Team G-Fender begleitet. Eigentlich werden die beiden Fernsehleute im Pajero von Dirk „Mehlohr“ und Martin von www.offroad-catering.com gefahren. Der für die Wüste aufgebaute Pajero kommt in den Karpaten aber teilweise an seine Grenzen und die „Voxies“ haben uns gefragt, ob sie nicht im Pinzgauer mitfahren können.
Wir fahren bei einem kleinen Dorf in den Korridor. Der Weg stellt sich als recht schmal und teilweise in den Fels gehauen heraus. Wir sind aber voller Tatendrang und wollen dem Fernsehteam etwas bieten. Die erste enge, zur Seite steil abfallende Passage meistern wir ohne Probleme. Die zweite Engstelle gestaltet sich schon schwieriger: der Weg ist in den Fels gehauen, talseitig ist ein großer Felsen, den man überfahren muß und bergseitig ist eine hohe Felswand. Wir bauen eine Rampe aus einem Reserverad und Sandblechen, damit sich die Autos nicht auf die Seite bzw. auf den Felsen legen. Mittlerweile ist das halbe Dorf zum Zuschauen zusammen gelaufen. Lorenz befährt die Stelle als erster: wir sichern noch mit der Winde und Lorenz hat´s geschafft. Die anderen beiden Autos sind auch bald durch und das Filmteam hat seine ersten spektakulären Aufnahmen.
An dieser Stelle verabschieden sich auch Mehlohr und Martin – sie wollen einen anderen Weg wählen. Wenn wir vernünftig gewesen wären, hätten wir spätestens hier umgedreht und hätten einen anderen, schnelleren Weg gesucht. Aber es stellt sich halt die Frage, ob man Offroad fahren oder aufs Treppchen will…


Wir fahren weiter den Berg hinauf und es fängt an zu regnen; oder besser gesagt: es fängt an zu schütten. Ruckzuck fahren wir wie auf Schmierseife. An einer Stelle, wo der Weg sich steil ins Tal neigt, ziehen wir Ketten auf und entscheiden uns, eine Wiese hoch zu fahren, die besser als der Weg aussieht. Wir kommen gut voran bis wir über Funk hören, daß Daniel auf der Seite liegt. Es hört sich schlimmer an, als es war: in einer Rinne ist der Pinzi abgerutscht und hat sich sanft auf die Seite gelegt. Mit vereinten Kräften steht er bald wieder auf allen 6 Rädern und sowohl Daniel als auch Hubsi passieren die Stelle.

 


Im Wald treffen wir auf eine Beifahrerin des Teams „Made in Austria“. Sie berichtet uns, daß der Weg unfahrbar sei und sich die drei Autos ihres Teams mit ständigen Sicherungsmaßnahmen wieder zurück bewegen. Wir suchen einen neuen Weg und fahren eine Lichtung entlang. Bei herrlichem Sonnenschein haben wir eine tolle Aussicht und sind total begeistert von der schönen Landschaft. Das Problem ist nur, daß wir keinen Weg mehr finden; wir können weder einen Weg sehen noch irgendetwas in unseren Karten feststellen. Ein Einheimischer kommt zu uns und spricht uns - mit seinem Beil wild gestikulierend – an. Als er merkt, daß wir seine Sprache nicht verstehen, spricht er lauter, was aber dem Verständnis nicht wirklich zu Gute kommt. Er will uns helfen und erklärt uns, daß es einen sehr schmalen Weg gäbe. Martin und er schauen sich den Weg an, während Lorenz und ich wieder auf den Bergrücken fahren. Kurze Zeit später folgen uns die Anderen, da der Pfad des Einheimischen zu schmal für uns ist. Wir müssen ins Tal und auf der anderen Seite wieder auf den Berg – das bestätigt uns auch der Einheimische, der auf dem anderen Berg ein Team hat fahren sehen. Wir suchen an zig Stellen nach einer Abfahrt – Daniel läuft den ganzen Berg in einem Bachbett herab und wieder hinauf. Was für eine Leistung!!
Wir wollen eine sehr steile Wiese herab fahren und der Einheimische erklärt uns, daß da schon einer seiner Kumpels mit dem Motorrad hinunter gefahren sei. Also gut, ich laufe vor und schaue mir die Sache an, Lorenz folgt als erster mit dem Pinz. Es ist sausteil, aber die Pinzis fahren ohne Probleme den Berg hinab – und das Fernsehteam hatte wieder einige Aufnahmen mehr.

Schöne lange steile Wiese, ca 700 Wegmeter mit 50 - 65% Gefälle, vorher hat es geregnet aber die Ketten krallen gut und Hubsis Alligator Reifen auch
(auf dem Bild sieht man nur 1/4 der Abfahrt)

Die VOXis am Filmen


Nachdem wir den nächsten Berg erklommen haben, erreichen wir eine breite Schotterpiste. Arbeiter erklären uns, daß die Piste zu einer Mine führt – aber nicht auf die von uns gesuchte Straße.

 

Wie aus dem Nichts eine Schotterautobahn

 

Wir beschließen, den Korridor zu verlassen und auf die Straße zu fahren, die uns tief in den Korridor bringt. Ein junger Mann hält uns an und berichtet, daß er einen Weg kenne, der uns auf diese Straße innerhalb des Korridors bringt. Er spricht gutes Englisch und steigt bei uns ein – sein 4x4 Hilux könne den Weg nicht befahren.
Anfangs schaut alles bestens aus – bis es immer steiler und schmieriger wird. Aber wir sehen Spuren eines anderen Teams. Wir müssen wieder winchen und uns läuft die Zeit davon. Lorenz ist als erster oben. Mit einem langen Seil wollen wir Daniels Auto mit Lorenz Pinzi hochziehen. Der Pinzgauer springt aber nicht mehr an und wir winchen jedes Auto den Berg hinauf. Um 20:45 Uhr stehen wir zwar alle auf dem Weg, ein schöner Lagerplatz sieht aber anders aus.
Wir sind enttäuscht, da wir in den knapp 8 Stunden Fahrzeit nur 7 km voran gekommen sind. Wir kochen noch eine Kleinigkeit aber an diesem Abend paßt sich die Stimmung dem Wetter an – es regnet und so geht es uns auch.

 

Freitag 03.06. – Zweite Etappe

An frühen Morgen kümmern sich René und Lorenz um den Pinzgauer. Auch hier wird die Benzinpumpe getauscht und er schnurrt wieder. Wir machen uns frohen Mutes auf den Weg und finden die Straße, auf der wir weit in den Korridor kommen. Heute kommen wir schnell voran und erfahren von Manu über SMS, daß andere Teams anscheinend ähnliche Probleme hatten. Die Stimmung steigt wieder.

Die VOX Filmer können ducrh die hochgerollte Plane hinten raus Filmen, aber die Abgase machen müde

 

Hubsi am Steuer


Wir sind auf einer breiten Schotterpiste unterwegs, als Daniel über Funk meldet, daß bei ihm ein Fangband gerissen sei. Dieses ist relativ schnell ausgewechselt und wir fahren weiter. Kurze Zeit später müssen wir erneut anhalten: das Fangband ist schon wieder ab. Aber diesmal sehen wir auch den Grund dafür: die Mutter vom Dämpfer hat sich gelöst und die Achse schwingt ungedämpft herum. Beide Probleme sind bald beseitigt, wir erkennen aber, daß uns die Zeit weglaufen wird. Nach einem kurzen hin und her beschließen wir, den Korridor zu verlassen, auf der Straße „Kilometer zu machen“ und dann wieder in Korridor zu fahren.

auf den rumänischen Straßen ist es gefährlicher als im Gelände


Als wir wieder im Korridor sind meldet René, der im letzten unserer drei Autos sitzt, daß „Spirit of expedition“ hinter ihnen fährt. Am Checkpoint auf einem Hochplateau treffen wir auch auf das Team Black Wolf. Dieses Team werden wir heute und morgen noch besser kennen lernen….
Auf dem Hochplateau kommen wir zügig voran. Am Checkpoint haben wir jedoch darüber gesprochen, unser Lager aufzuschlagen, falls wir einen schönen Platz finden. Als es wieder in den Wald geht und Lorenz und ich erst nach dem Weg suchen, beschließen die Anderen, an dieser Stelle zu rasten. Lorenz meint noch, wenn er der Bär wäre, würde er hier wohnen: auf dem Hochplateau ist eine Wiese, auf welcher man ab und zu ein Schaf oder eine Kuh reißen könne, hier ein Bach und es geht in den Wald – einfach perfekt.
Das Team Black Wolf steht hier und repariert ihren Jeep: das Lenkgetriebe hat sich gelöst, einige Schrauben und eine Lasche sind abgebrochen. Außerdem kommen Masters of Desaster vorbei, die den Weg aber an einer anderen Stelle suchen. Über Funk erreichen wir Mehlohr und Martin uns sie kommen auch zu diesem idyllischem Platz.

 

 

Lorenz' Pinzgauer wird zum VOX - Filmstudio missbraucht - in stoischer Ruhe erträgt er die ganzen Geräte die Strom aus ihm saugen

 

Rene Klaus sichert das Film Rohmaterial im Pinzgauer auf ein MacBook Pro


Es wird gekocht, gequatscht, getrunken und wir nutzen den Bach zum Baden. Kurz vor neun Uhr kommt auch das teamsaurer 2 an diese Stelle und schlagen das Lager auf. Alex läuft in den Wald, um nach dem Weg für den nächsten Tag zu suchen. Er kommt kurze Zeit später total außer Atem zurück und erzählt, daß er einen Bären gesehen hat. Wow, das nächtliche Wasser lassen könnte unter Umständen interessant werden…

Das Kamerateam läuft nochmal auf das Hochplateau, um den Sonnenuntergang zu filmen. Als sie zurück kommen berichten sie, daß der Korridorexpress dort oben sein Lager hat, es bei uns am Waldrand aber deutlich angenehmer sei – abgesehen vom Bärli-Bär, der sich hier herumtreibt.

 

Samstag 04.06. – Ziel zweite Etappe

Kurz vor uns startet das Team Black Wolf. Wir fahren in den Wald und nach ca. 500m steht der Jeep der Black Wolfs vor uns auf dem schmalen, ins Tal hängenden Weg. Das Auto springt nicht mehr an und die Beiden sind total verzweifelt. Sie wollen uns vorbei lassen, an dieser Stelle geht es aber nicht. Da der Jeep auch keine Bremskraftunterstützung hat, hängen wir ihn hinten an und schleppen ihn ein Stück den Wald hinab. Lorenz und Daniel können nun am Cherokee vorbei, es stellt sich uns allerdings die Frage, wie Anja und Lukas mit dem Auto hier herunter kommen sollen. Wir nehmen den Jeep also in die Mitte und schleppen ihn ab. An jeder Kurve müssen wir eine Umlenkrolle einsetzen, um den Jeep nicht ins Tal zu ziehen. Die vorausgefahrenen zwei anderen Teammitglieder sind mittlerweile zu Fuß den Berg wieder hinauf gelaufen und helfen uns. Martin, René und ich sind zu Fuß unterwegs und sehen an einer Stelle einen großen Haufen Bärensch…e – sowas habe ich auch noch nie gesehen. Teamsaurer 2 und die Dirt Devils fahren an uns vorbei. Die Aktion kostet uns fast zwei Stunden, bis wir an einer Stelle sind, von der aus es das Team Black Wolf alleine schaffen könnte.


Nun sitzt uns die Zeit noch mehr im Nacken: wenn wir bis 13:00 Uhr die Ziellinie nicht überfahren, werden wir disqualifiziert. Ich schaue nur noch auf den Rechner und die vor uns liegende Strecke. Zusammen mit Martin spreche ich über Funk ab, wo es lang gehen soll. Aus Zeitmangel beschließen wir, den schnellen Weg durch die Insel zu fahren und die Strafkilometer in Kauf zu nehmen.
Wir kommen in ein kleines Dorf. Hier ist die Zeit um Jahre zurück gedreht: die Häuser sehen aus wie in einem Freilichtmuseum, Kühe, Schweine und Hühner laufen auf den erdigen Wegen herum, die Menschen leben von der Landwirtschaft. Aber überall sind Spuren von anderen Teams zu erkennen. Wir fahren Richtung Berggipfel bzw. Checkpoint und finden ein Gewirr aus Wegen vor. Die Dirt Devils kommen uns auf einem Weg entgegen und winken ab - wir drehen und suchen in der anderen Richtung weiter. Alle fünf Minuten gebe ich die verbleibende Zeit und die noch zu fahrenden Kilometer durch. Die Anspannung wächst, aber es einen Riesenspaß. Nur finden wir nicht den richtigen Weg – teilweise enden die Strecken im Nirgendwo, obwohl wir geschätzt nur noch 500 Meter vom Checkpoint entfernt sind.

Wir sind nun so weit, daß wir aus Zeitgründen den Checkpoint auslassen und nur noch über die Ziellinie wollen. Wir wissen, daß wir vom CP aus auf eine breite Piste müssen, aber irgendwie finden wir nicht die richtige Abfahrt. Wir fahren den Weg, den wir gerade unter den Pneus haben und ich schaue immer wieder, wie es weiter gehen könnte. Die letzten Kilometer bis zur Piste fahren wir sehr schnell auf einem ins Tal führenden Hohlweg. Trotz des hohen Tempos halten die Autos und wir finden endlich die Piste. Nun geht’s mit sehr hohem Tempo weiter. Immer wieder gebe ich die verbleibende Zeit und die noch zu fahrende Strecke durch.
20 Minuten vor der Disqualifizierung brüllt Martin ins Funkgerät, er müsse dringest auf die Toilette. Ich bezirpse ihn, daß es nicht mehr weit sei und er solle die Arschbacken zusammenpetzen. Um 12:45 Uhr fahren wir über die Ziellinie und uns fällt ein großer Stein vom Herzen. Wir halten an und Martin strahlt; die Sache mit der Toilette war nur ein Scherz.
Zehn Minuten später – fünf Minuten vor der DQ – tauchen die Dirt Devils auf. Auch ihnen merkt man die Anspannung an, aber wir sind nun alle nur noch glücklich. Nach einer kurzen Verschnaufpause – in welcher die DD von ihrer fast verlorenen Hinterachse und der abgerissenen Antriebswelle berichten – fahren wir gemeinsam zum Ziel. Auch dort ist man froh, daß wir da sind; wir sind die letzten beiden Teams.

Nach der Ziellinie

Die "Dirt Devils" mit ihren 90 igern kommen sogar noch nach uns übers Ziel


Vom Nachmittag-/Abendprogramm mit Bier trinken, Sexy Carwash, Duschen, Essen, Siegerehrung und Feiern mochte ich nicht weiter berichten. Außer, daß wir Platz 10 erreicht und (neben den Teams G-Fender und Korridor Express) den Team Spirit Award bekommen haben.

Kaum denkt man dass es in Ruhe ans Duschen im Hotel gehen könnte, schon wieder ein Interview

 

 

Unsere Freunde vom "teamsaurer 2" erreichen den 2. Platz!

 

Sonntag 05.06. – Heimreise – die größte Challenge

Ausblick vom Hotel in Richtung Cluj

 

Wir haben eine fast 1400 km lange Reise vor uns. Gegen acht Uhr geht es nach einem guten Frühstück los – aber leider kommen wir nicht weit. Noch vor Oradea haben Lorenz und ich vorne links einen Platten. Auf der stark befahrenen Bundesstraße können wir nicht weit genug nach rechts fahren, da am Rand ein tiefer betonierter Graben ist. Nun sind wir sieben Tage durch teilweise schwerstes Gelände gefahren und hatten keine Reifenpanne und dann das. Das Rad ist schnell getauscht, wir wollen aber für die Heimreise wieder ein funktionstüchtiges Reserverad haben – alle anderen sind verbraucht. Wir fahren zig Tankstellen an, die aber alle keinen Kompressor haben.

 

Unser mobiler Kompressor ist bei Hubsi im Auto, der aber schon früher weggefahren ist und eine andere Strecke genommen hat. Schließlich finden wir eine Tankstelle mit Kompressor und können einen Schlauch in den defekten Reifen ziehen. So sind wir für die verbleibenden 1350 km der Heimfahrt gerüstet.

 

Bei diesem Schaden haben uns viele Teams sowohl beim Reifenwechsel an der Straße als auch beim Schlauch einziehen auf der Tankstelle überholt. Alle Teams haben freundlich gewunken. Beim Team Triple Dutch möchte ich mich an dieser Stelle aber herzlich bedanken, denn sie waren die Einzigen, die herumgedreht haben und gefragt haben, ob sie uns helfen können.

Hier gehts zu unseren Filmen - KLICK Mich!

Startseite  |  Kontakt  |  Impressum    © 2007 teamsaurer. Alle Rechte vorbehalten.
 
UNSERE SPONSOREN