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21.10.2007

15,68 km Überführung
228,58 km Hochgeschwindigkeit

Leider kann ich jetzt nichts mehr zu unseren jeweiligen Gesamtwertungsplazierungen sagen, die Abends manchmal im Camp aushingen. Ich habe da überhaupt nicht durchgeblickt. Die ersten Renntage von Douz bis nach dem 1. Rundkurs von El Borma gab es ja gar keine Aushänge zur Gesamtwertung am schwarzen Brett, da z.B. auch unser Protest wegen dem Mißverständnis von Steini bei Ksar Ghilane noch offen war und sich z.B. auch unser vermeintlicher 1. Platz in der Tagesetappe oder wenn es schlecht läuft, letzte Teilnehmerzeit (das ist die Vorgabezeit des Veranstalters für die jeweilige Etappe plus 1 oder 2 Stunden und nochmal 2h Strafzeit für das Auslassen der DK) gewertet wird. Das wirbelt natürlich Alles durcheinander. Nach welcher Reihenfolge wir morgens gestartet werden, war mir manchmal auch rätselhaft. Trotzdem hatte ich das Gefühl, das wir 2 Pinzgauer und der Toyota auf jeden Fall unter den Top 10 sind. Würde einer der Führenden auch mal eine DK verpassen, bekäme er z.B. 11h Strafzeit und es ist wieder alles offen. Wie war unsere Taktik für heute, als es wieder hoch nach Ksar Ghilane ging? Ich hatte für mich gedacht, “zügig auf der Piste bis zu dem Dünengürtel bei Bir Aouine fahren und dann schauen, daß wir irgendwie durchkommen ohne Hängen zu bleiben - denn das waren die Ungültigmachen Dünen aus deren einen Trichter uns der Saurer auf der Hinfahrt geborgen hatte.

Hatten wir am Anfang der Rally morgens noch alle Hummeln im Hintern um ja rechtzeitig zum Vorstart zu kommen, sind wir mittlerweile so eingespielt, daß wir auf 5 Minuten genau zum Start kommen und es alles ohne Hektik abläuft. Gregor weiß mittlerweile auch welcher Ausrüstungsgegenstand in welche Kiste kommt und der Aufbruch aus dem Camp geht flott. Als wir gerade auf die 15,68 km lange Überführungsetappe zum Start aufgebrochen waren, habe ich bei der gleißenden Morgensonne gemerkt, daß meine optische Sonnenbrille verschwunden ist. Am Start, nach der Militärkontrolle bei El Borma, habe ich Sie gefunden, die Brille lag die ganze Zeit auf einer kleinen Kiste auf der Ladefläche und ist nicht runter gefallen :-) . Gregor ist ganz kurz vor dem Start nochmal mit der Sandschaufel in die Wüste ... . Die Fahrt auf der Piste gen Norden war einfach - 4. und 5. Gang Vollgas, Service LKW’s oder Ölbohrsattelschlepper überholen ist mit dem Pinzi immer ein bißchen ein Wagnis, da man selbst nicht viel schneller ist. Die riesigen Staubfahnen sind dabei auch nicht gerade hilfreich. Später auf einer teilweise versandeten Nebenpiste, haben wir den einzigen Challengeteilnehmer mit seinem Navara rausgezogen, der mit seinem Bauch auf einer relativ feuchten, kleinen Düne aufgesessen war. Manchmal wären auch bei ihm Diffsperren von Vorteil. Das sind halt immer verlorene 5 Minuten für uns, wenn wir jemand Anderen rausziehen - auf der anderen Seite ist man natürlich froh wenn man selbst auch mal geholfen bekommt. Man denkt sich, naja beim Pinzi 5 Minuten am Tag hin oder her, ist eh egal - aber auf die ganze Rally gesehen, sind eben 6 mal Rausziehen auch eine halbe Stunde. Genau diese halbe Stunde hat z..B. Peter und Adi zum Schluß der Rally gefehlt um den 3. Platz in der Gesamtwertung mit Ihrem Pinzi zu bekommen. Kurz nach der Bergeaktion hatten wir wiedermal einen Platten, als wir mitten am Wechseln waren, kamen Adi und Peter vorbei. Den Platten hinten haben wir auf der Schotterpiste nur dadurch gemerkt, daß der Pinzi nicht mehr ganz so schnell beschleunigt wie sonst. Der Reifen ist ein Totalschaden und Abends im Camp hat uns der Käptn den 2. Ersatzreifen seines Defender 90 Td5 ausgeliehen, da Manfred (der Käptn) und Ute nicht mehr im Rennen fahren und somit mit einem Ersatzrad auskommen sollten. Vielen Dank nochmal, das hätte nicht jeder für uns gemacht - zu Weihnachten bringt der UPS ein neues Rad vom Odenwald nach Bremen. Bei dem Wechsel hat uns auch der Challenge Navara wieder ein- und überholt, aber auf dem nächsten Teilstück mit wieder 1m hohen Verwehungen auf der Piste sind wir wieder an ihm vorbei. Langsam kommt der Dünengürtel immer näher und am Flugfeld geht es dann rechts ab in Richtung Dünen. Leider hat das Damenteam mit Ihrem V8 G Probleme mit einem undichten Benzin Tank und entschließen sich um die Dünen komplett außenrum zu fahren. Wir fahren weiter auf die Dünen zu und holen in holprigen Gelände langsam auf unseren 2. Pinzgauer auf. Der Eble Hummer ist auch direkt vor uns und ist in dem verworfenen Gelände vor den Dünen nicht schneller als wir. Plötzlich sind sie da, die Dünen und nach kurzer Zeit ist in 100m Entfernung Eugen Eble schon am Wühlen. Wir entschließen uns etwas weiter links zu halten. Mit weniger Luft in den Reifen klappt es auch ganz gut und bald sind wir auf Höhe des anderen Pinzgauers. Nach vielleicht 15 Minuten kommen wir an ein großes Tal mit festem Boden von den Dünen runter und drüben müssen wir irgendwie wieder einen Einstieg finden. Mittlerweile ist auch der gelbe Teamsaurer Toyota bei uns in der Nähe. Wir versuchen den Aufstieg direkt, haben aber keinen Erfolg. 200m weiter nach links kommen wir zwar auf eine erste Anhöhe aber dort auch nicht weiter. Tiefsand und wühlende Reifen. Mittlerweile sind Peter und der gelbe Toyota noch weiter nach links gefahren und wir sind alleine. Blos nicht Festfahren ist die Devise. Nach mehreren erfolglosen Versuchen sind wir auch umgedreht und den Spuren der anderen Saurier hinterher. Die hingen an einem machbaren Aufstieg und wir sind mit Schwung an Ihnen vorbei und die Jungs dann hinter uns her. Einmal hat uns der Toyo überholt als wir kurz hingen und hat dann den Motor an einem Weichsandanstieg abgewürgt und er springt nicht mehr an. Das natürlich an einer ganz blöden Stelle mit einem Busch im Rücken und in Schräglage. Mit dem Pinzi haben wir den Toyo in eine etwas besser Position gezogen und ich habe schon mal die Starthilfekabel rausgewühlt. Christkindl hat die Batterien frei geräumt, die total zugebaut unter der Rücksitzbank waren. Zum Glück hat Stefan, der Fahrer des Toyotas den Fehler schnell gefunden, ein Kabel hinter dem Armaturenbrett war lose. Er läuft wieder. Ich hatte schon Angst gehabt, daß es an der Lima Reparatur gelegen hat, den die 2 in El Borma ausgeführt haben, da sie Kohlen, die eigentlich nicht paßten zugeschliffen haben. Also weiter über diese Dünen - Gregor und Adi sind jetzt oft draußen und suchen den Weg. Gregor ist ein Freund von langen Fahrten über schräge windzugewandte Dünenkämme und so 2 oder 3 mal bin ich froh, nicht mit einem 4x4 Pinzi zu fahren, da sich beim 6x6 halt doch noch irgendwas festkrallt bevor er umkippt. Plötzlich taucht auf 10 Uhr der weise G von Olli Köpp auf, der sich gerade mit aller Gewalt mit seinem V8 und langem Radstand auf einer Düne festfährt. Peter und Adi versuchen ihn von vorne raus zu ziehen, sind aber selbst ungünstig über die Düne gekommen und so fahre ich in einer besser Position und ziehe Olli und Diana von vorne mit Schwung raus. Leider hat Olli auch einen Platten bekommen. Wir Saurier fahren weiter und werden von dem Profifotografen abgelichtet. Ein Ende der Dünen ist in Sicht - links vor uns hat sich scheinbar der große US-Pickup des Fotografen festgefahren. Noch 2 oder 3 mal aufpassen und wir sind draußen - und am GPS Punkt nach den Dünen stehen ein paar Autos der Orga und der NEF/RTW Patrol von Klaus Spöhrl. Wir halten an und füllen mit unserem € 84.- Hofer - 230 Volt Kompressor unsere Reifen auf. Der Tag wird gut und wir haben es bis ins Ziel nach Ksar Ghilane richtig fliegen lassen. Keiner hat uns überholt - auch Olli nicht. Die Vorderachse am Pinzi macht jetzt seltsame grunzende Geräusche, die aber nicht unbedingt was mit der Intensität der von unten kommenden Schläge zu tun haben. Später stellte sich raus, daß ein Verstärkungsblech auf dem Schaltgestänge losvibriert war. Der geniale glatzköpfige Ossi Schweißer von danket hat den abends mit seinem 2-Takt Schweißgerät wieder aufgeschweißt. Außerdem ist der Halter des Panhardstabes, der Karosserie und Fahrgestell verbindet an der Karosserie gebrochen - der Aufwand den zu schweißen ist uns jetzt zu groß. Als wir im Ziel als 2. oder 3. heute ankommen, erfahren wir, daß uns eine DK fehlt. Es ist wirklich zum Kotzen. Es stellt sich raus, daß diese DK mitten in den Dünen war und nicht auf einem GPS Punkt sondern nur irgendwo im Korridor von 200m Breite war. Steini war auch im Ziel und war über die Position der DK auch nicht gerade begeistert und hat uns Sauriern und Olli gleich zur Beruhigung eine Flasche Champagner versprochen die wir dann auch später im Camp reingezogen haben. Vor lauter Frust haben wir gleich nach Ankunft am Ziel unsere GPS Geräte zum Auslesen abgegeben, damit wir zumindest beweisen können, daß wir ungefähr auf dem richtigen Weg durch die Dünen sind. (letztes Jahr gab es eine ähnliche Situation und wir haben unsere Geräte erst ein paar Stunden später abgegeben und dann wurde uns vorgeworfen, wir hätten die Tracks nachträglich mit unserem Laptop verändert ...) Es gab nämlich auch Teilnehmer heute die ganz außenrum sind, und da wäre es besonders bitter die gleiche Strafzeit zu bekommen, wie die Teilnehmer, die ganz außenrum sind, wenn man wie wir quer durch die Dünen sind. Von den 18 PKWs die noch im Rennen sind, haben heute nur ganze 2 Fahrzeuge die DK gefunden. Abends hat sich rausgestellt, daß wir mit den 2 Pinzgauern und dem Toyota ca. 600m von der Ideallinie weg waren. Wir haben trotzdem mit dem Rennleiter gesprochen, und es sah danach aus, als ob die Teilnehmer, die so wie wir durch die Dünen sind nur eine “kleine” Strafzeit von ca. 2h bekommen, anstatt die letzte Teilnehmerzeit etc. Leider gab es bei der nächtlichen Fahrerbesprechung sehr großen Unmut und es wurde durch Olli Köpp und Peter Mühmel offizieller Protest eingelegt - also mit Geld bezahlen für den Protest und so weiter. Ziel des Protestes war, alle anderen GPS Geräte des Tages auszuwerten um zu zeigen, daß möglichst viele Teilnehmer in den Dünen auch nicht in dem 200m Korridor geblieben waren und somit auch Strafzeiten bekommen. Morgens hing dann ein Zettel der Rennleitung am weisen Brett, daß der Protest nicht den Regularien entspricht. Auf dem Zettel stand auch, daß die Teilnehmer die durch die Dünen sind 11h Strafzeit bekommen und die, die außenrum sind bekommen 15 oder 17 Stunden Strafzeit. (bin ich mir jetzt nicht mehr sicher). Ich persönlich finde den 200m Korridor in den Dünen viel zu klein. Bei einer anderen Rallye in Tunesien, der “Grand Erg” ist der Korridor 1000m nach rechts und 1000m nach links - das finde ich allerdings fast schon zu großzügig. Fest steht, daß es schwierig ist, in diesen Dünen auf einem nur 200m breiten Korridor zu fahren - somit war es auch schwer diese DK zu sehen, die nicht auf einem GPS Punkt des Roadbooks war. Ab jetzt war Eugen Eble mit seinem seriennahen Hummer H1 in der Gesamtwertung vorne - da er als einer der 2 Fahrzeuge die DK in den Dünen gefunden hat. Manche der ambitionierten Teilnehmer sprechen von einem “Lucky Punch” und sind richtig sauer auf die Rennleitung. In den nächsten Tagen geht es einen Rundkurs durch die Dünen mit 90 km und noch einen Tag mit 50km. Danach noch einen Tag mit 280km in Wertung auf Schotter und dann noch 30km Strandrennen. Somit ist die Chance für uns klein die 11h noch irgendwie wett zu machen. Heute Abend waren wir im Camp von Ksar Ghilane mit den neuen Berberzelten die einen mit Verbundsteinen gepflasterten Boden und einigermaßen saubere Betten haben. Das Essen im “Speisesaal” des Campingplatzes haben wir uns immer gespart und selbst was gekocht. Leider gab es in dem “Speisesaal” nämlich kein Essen von unserem Koch Mehlohr, sondern von den Einheimischen. Ich bin mir sicher, daß ich mir hier letztes Jahr den Magen verdorben hatte und werde jetzt hier sowieso nichts essen.
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