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Ungeplanter Ruhetag am Camp Eyes

22. 03. 2009

Eigentlich sollte heute ein schwerer Dünenrundkurs durch die Dünen westlich des "Camps Eyes" stattfinden, da die gestrige Marathonetappe aber zuviele Spätankommer und den Unfall mit sich gebracht hat, sagt Wolfgang Pasetti diesen Rundkurs aus Sicherheitsgründen ab, u.a. auch weil wir ja noch 150km vom Campversuchen den verunfallten Pajero vom Vortag zu Bergen und auch weil eine CP Besatzung mit Herbert Pöltl auch noch mit uns draußen in den Dünen ist.

 

Der folgende Tagesbericht handelt also von Herbert Pöltl und uns 2 Saurer LKWs.:

Dimitri und ich fangen schon früher wir verabredet alleine mit dem Schaufeln an, um unseren LKW der ja über Nacht auf der Düne gefangen ist wieder frei zu bekommen. Dimitri schaufelt von hinten her wie ein Ameisenbär und versucht den Sand von hinten unter dem LKW herausrutschen zu lassen, ich bin mit einer kleinen Schaufel links und rechts zu Gange und man merkt langsam das bei jedem Schaufler unter dem Dieseltank der LKW ein bisschen grunzend runterkommt und die Räder wieder belastet werden. Wir machen einen Anfahrversuch und der Saurier setzt sich langsam in Bewegung, aus seiner Falle - Gott sei Dank. Nach dem Verladen der Schaufeln machen wir uns runter zu dem roten Saurer und sind froh, dass wir diese 150 schwierigen Meter im Hellen Fahren können.

 

Geschafft, der Saurer ist schon am frühen Morgen gegen 6.30 Uhr ausgeschaufelt:

Als wir neben dem roten Saurer ankommen, begrüßt uns Petzi per Funk: "Guten Morgen, die Herren, wie war das Schaufeln?"
Ich:"Das Schaufeln war gut, ich mache es jetzt auch so wie der Pöltl und laufe bloßfüssig (barfüssig) durch den Sand, dann läuft mir kein Sand beim Schaufeln mehr in die Stiefel!"
Petzi: "Pass na auf, der Pöltl wird bald irgendwoher wieder auftauchen, der hat ja noch unser tragbares Funkgerät, vieleicht hört er bald mit!"
Stimme aus dem Off: "Do brauchst ko Angst haben, I hör euch scho!" - Also ist der Pöltl nicht weit weg, dachte ich mir.

Hier sieht man schön Dimitris Amaseinbär Taktik:

 

Blick auf das robuste Fahrwerk des Saurers:

Es waren nur 3 Trichter bis in eine große ebene Fläche wo der Pajero stand, aber diese 3 Trichter hatten es in sich. Dimitri schlägt Adi noch vor zu tanken, da der rote Saurer schon fast leer sein muss und auch die Probleme mit der Ansaugung hat - aber Adi will noch warten bis zu dem Punkt wo der Pajero zum Aufladen wartet.

Die letzten 3 Trichter bis zu dem Unfallauto werden in Angriff genommen:

 

Endlich, Pöltl und der Havarist kommen in Sicht:

 

Mist, genau im letzten Trichter geht Adi der Diesel aus und die Jungs brauchen über 1 Stunde um den Saurer wieder zum Laufen zu Bringen. Ich bin zum Glück noch nicht in diesen Trichter rein gefahren und bin mir auch nicht sicher ob wir durch dieses Hinderniss überhaupt durchkommen.Pöltl und ich fahren mit dem HDJ 80 wieder zurück und suchen in dem Dünen Irrgarten einen anderen Ausweg für mich, damit ich irgendwo auf die Ebene rauskomme und den Adi dann von außen aus dem Trichter ziehen kann. Wir finden einen sehr schmalen Ausgang und eine lange Dünenabfahrt und der grüne Saurer ist vorerst in Sicherheit.

Der Pajero ist aufgeladen, jetzt geht es so schnell wie möglich nach Süden auf die Straße nach Al Awaynat, das Diesel wird knapp, ich habe alle Ersatzkanister schon drin, Pöltl fährt mit GPS und Papierkarten voraus, Dimitri gibt manchmal von hinten Tips, da er natürlich im TTQV eine bessere Übersicht hat. Adi ist von dem Fahrverhalten des Saurers mit dem Pajero hinten drauf begeistert, über die einfachen Dünen die wir ab und zu drüber müssen, geht es problemlos - man merkt halt, dass der LKW für 6 Tonnen Zuladung gebaut ist.

Als wir in Al Awaynat an die Tankstelle kommen, stehen auch etliche andere Teilnehmer und Orga Fahrzeuge dort, es gibt kein Diesel! Erst Morgen oder vieleicht Übermorgen kommt die reguläre Lieferung. Ich bin mir aber sicher, dass unser "Mansur" von der Agentur das irgendwie regeln wird. Im Moment ist er aber mit ein paar Teilnehmern touristisch im Akkakus unterwegs und ist telefonisch nicht zu erreichen. Unter unserem Saurer bildet sich unter dem Verteilergetriebe eine große Öllache -Scheiße, da ist was richtig undicht, hoffentlich kein Lager im Eimer. Wir fahren die ca. 15km weiter ins Camp Richtung Westen und laden den Pajero bei den Daktecs ab und Dimitri kümmert sich um unser Leck im Verteilergetriebe. Anscheinend hat es als wir heute Nacht auf der Düne waren, den Sand reingedrückt. Zudem ist der Simmering auch noch scheinbar falschrum drin, die Staubschutzlippe nach Innen, wir trennen die vordere Kardanwelle (ganz schön schwer so eine LKW Kardanwelle) und das Öl wird abgelassen. Dimitri nimmt die kleine Feder im Simerringraus, macht diese draußen kürzer und baut die wieder vorsichtig rein. Öl wieder rein und nach der Probefahrt steht fest, es ist wieder dicht.:-)

Um die Stimmung im Camp zu heben, hat Mehlohr und seine Crew etwas Außerplanmäßiges zum Mittagessen gemacht. Wir sind zwar dafür zu spät dran, aber als wir ziemlich mitgenommen an den Biertischen beim Catering sitzen, kommen die Teilnehmer Vivi (Dänin) und ihr Freund Rob(einer der 2 einzigen netten Holländer die ich kenne :-)  und bringen uns unaufgefordert unser Essen an den Tisch, vielen Dank für diese Geste.
Die Küchencrew ist etwas geknickt und bald stellt sich für uns heraus, dass heute Nacht unter misteriösen Umständen das Stromaggregat der Küche eingegangen ist. Hans Bauer kann natürlich aushelfen und wir jetzt auch, aber ärgerlich ist es trotzdem.

Der Tag gibt uns die Möglichkeit nach ein paar kleinen Wartungsarbeiten und dem üblichen Aufräumen unserer Ladefläche einfach mal 3h nichts machen zu müssen. Wolfgang Pasetti kümmert sich um die verletzte Beifahrerin Pauline mit der gebrochenen Rippe und organisiert einen Kleinbus (auch für die anderen, die kein Auto mehr zum Fahren haben), damit Pauline halbwegs schmerzfrei und auf Asphalt nach Ghadames zur Siegesfeier kommen kann. Die 2 nicht mehr fahrfähigen Geländewagen bekommen einen TransporterLKW organisiert, der heute Nacht losfährt und die beiden Fahrzeuge in Zuara in Sicherheit abstellt. Wir sollen dann in Zuara kleine Abschleppstangen schweißen lassen und die Beiden die 600km zum Hafen in Tunis schleppen.

Der Abend wurde am Lagerfeuer bei den Pro Medics verbracht und es ging um spezielle Verstärkung in Pinzgauerschznauzen und Motortuning an Dieslpinzgauern. Bemerkenswert war auch ein kleiner Schauringkampf zwischen Harddl und Pöltl, bei denen beide mitsamt der Bierbank zu Boden gingen. Harddl: "Einen Überraschungsangriff kann I scho mal fahre, aber wenn der Pöltl Ernst macht, ziehe ich sicher den Kürzeren!"

Heute Nacht gegen 3.00 Uhr kamen auch Spritfässer, die mehr undicht wie dicht waren.

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