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Startseite > TAGEBUCH > Erg Oriental 2007 > 22.10.2007

22.10.2007 Tagessieg Pinzgauer !!!

Dünenrundkurs     Ksar Ghilane - Ksar Ghilane
0 km Überführung
93 km Hochgeschwindigkeit


Heute Nacht habe ich auf den Alukisten auf dem Pinzgauer unter freiem Himmel geschlafen. Total genial das Sternenzelt über der Sahara. Gegen 7.00 Uhr morgens bin ich zusammen mit Pezi (Peter) in den warmen Thermalpool der Oase und es war herrlich, viel besser als die wirklich nur tropfende Dusche vom Campingplatz. Es ging dann zum Start eines 93 km langen Rundkurses mitten durch die Schweinedünen westlich von Ksar Ghilane. Start war außerhalb der Oase auf Höhe des Pools. Unser Motor läuft heute von Anfang an unregelmäßig und wir haben mit Fehlzündungen das ganze Camp aufgeweckt. (es waren in Ksar Ghilane ja auch genug andere Reisende, die mit der Rallye nichts zu tun haben) Es hat sich dann herausgestellt, dass ein Kabel vom Leerlaufabschaltventilventil abgefallen war. Das haben wir schnell vor dem Start noch wieder drauf gesteckt und der Pinzgauer lief wieder einigermaßen rund. Der 1. Vergaser macht mehr und mehr Probleme und im Stand läuft der Motor zu fett und unrund - hoffentlich hällt er noch die 3 Renntage und die gut 1.200 km nach Hause bis nach Eberbach in den Stall. Das Baden in dem Pool hat heute morgen etwas zu lange gedauert und ich esse noch kurz vor dem Start ein bißchen Schwarzbrot und Wurst um überhaupt was im Bauch zu haben. Rudi und Dimitri starten heute nicht wirklich und machen einen Ruhetag, stehen aber immer zu unserer Verfügung falls wir sie brauchen sollten und überhaupt über ein normales Handy oder über den von der Rennleitung verbotenen (von Steini 2006 aber erlaubten) 2m Funk erreichen sollten. Der Kurs heute geht quer durch die Schweinedünen, aber er ist so, dass man doch ab und zu aufpassen muss, um nicht den Pinzi in einer Schräglage oder in einem bisschen tieferen Loch in Gefahr zu bringen. Vor uns sind ca. 6-8 Fahrzeuge gestartet und nach geschätzten 20 Minuten kommen wir in dem Irrgarten der kleinen Dünen an eine Stelle, an dem mehrere Autos hängen und wir im 3. Anlauf über eine Düne kommen wo 3 andere noch hängen - manchmal ist die große Bauchfreiheit ein echter Vorteil. Es ist wieder mal eine Etappe die an und für sich jeder mit einem zuverlässigen richtigen Geländewagen gewinnen kann und nicht nur Autos die speziell und teuer aufgebaut sind - solche Etappen gab es auf der Erg 2006 überhaupt nicht. Heute war der Sand am Anfang oben etwas feucht und man hat gesehen, wie unsere MT’s graben, wo die XS (bzw Bridgestones mit dem XS Profil) vom anderen Pinzi fahren ohne all zu viel hinten raus zu werfen. Die beiden Pinzis hatten keine Probleme an den Führungsfahrzeugen wie dem G500 Proto von Olli Köpp oder dem G500 Damen G dran zu bleiben. Leider hatten wir nach einer Stunde unseren 1. Platten vorne rechts und haben es danach sogar wieder geschafft an die Führungsgruppe mit ungefähr 3 oder 4 Autos dran zu kommen, in der auch der 2. Pinzgauer drin war. Zwischendurch hat Olli Köpp aufgrund einer anstrengenden Schaufelaktion und eines Spurstangenwechsels sich so verausgabt, dass er aufgrund der noch nicht überstanden Magenprobleme entkräftet an einer DK für heute aufgeben musste. Es musste bei uns ja kommen, wir haben den 2. Platten, für den wir beim Wechsel einen Wagenheber brauchen, da gerade keine passender Dünenkamm oder Loch in der Nähe ist. Wieder vorne - das Problem ist einfach die Kraft, die der 3 Achser auf die voll eingeschlagene Vorderachse bringt, wenn es bergrunter geht. Dann kommt Sand zwischen Reifen und Schlauch und es reißt später das Ventil ab. Jetzt heißt es vorsichtig fahren, denn wir haben kein fertiges Ersatzrad mehr an Bord und auch keinen Schlauch mehr. Flicken wäre dann angesagt. Sehr zeitaufwändig! Jetzt schaffen wir es nicht mehr nochmal auf die Autos vor uns auf zu holen. Die Strecke geht heute einfach gesagt 40 km durch die Dünen bis zu einer Schotterebene mit ein paar Gebäuden und dann 1-2 km am Dünenrand entlang bis es wieder in die Dünen geht und es wieder 40km zurück nach Ksar Ghilane sind. Es ist eigentlich logisch, dass die Orga eine DK irgendwo am Dünenrand aufstellt um zu kontrollieren, dass keiner abkürzt. Wir haben aber keine gefunden. Kurz vor dem Wendepunkt hatten die vor uns Fahrenden wohl auch irgendwie Koordinationsprobleme weil die Spuren im Kreis etc. waren, aber wir sind immer brav dem Roadbook nach. Nach einiger Zeit auf dem Rückweg in den Dünen, haben wir die Damen überholt und später kam sogar noch der kurze Matzker Defender in Sicht, wir haben es aber ohne materialmordend zu fahren nicht geschafft ihn ein zu holen. Bei einer DK bei ca. 75% der Tagesstrecke haben wir erfahren, dass uns wohl eine DK fehlt. Naja - erstmal ins Ziel und dann sehen wir weiter. Im Ziel ist uns dann schirka das Ei aus der Hose gefallen, da wo die anderen die Kreise im Sand gefahren sind, war auch die DK, die wir ausgelassen haben. Diese DK hat Rainer Burrichter, also der Rennleiter selbst, besetzt gehabt. Er hat uns 40 Meter vorbei fahren sehen und gewunken wie verrückt, aber wir haben Ihn wohl übersehen. Von Adi habe ich später erfahren, dass er keine DK Schilder aufgestellt hatte, aber das bringt uns jetzt auch nichts, da wir ja jeden GPS Punkt im Roadbook genau anfahren müssen und somit genau auf die DK hätten treffen müssen. Der Fehler war wohl, dass unser GPS zu früh auf den nächsten Routenpunkt umspringt und so sind wir nicht bis auf die letzten Meter bis auf den Punkt draufgefahren. Das war natürlich nach den riesigen Diskussionen gestern wegen der DK ohne GPS Punkt sehr leichtsinnig von uns und wir sind heute selbst schuld. Die Mädels z.B. haben den Punkt heute extra gesucht, da sie den Braten wohl schon gerochen hatten. Gregor und ich standen jetzt im Ziel und die Enttäuschung ist sehr groß, wieder Strafzeiten, obwohl wir überall waren. Wir machen so Gesichter, dass sich keiner mehr zu uns traut um mit uns zu sprechen. Abends hat der Rennleiter ein Einsehen und sagt sinngemäß: “ Ihr wart ja da, ich habe es mit eigenen Augen gesehen! - Wir bekommen dann “nur” 2 Stunden Strafzeit. Das ist zwar auch schlecht, aber wir haben noch Glück im Unglück. Einige Teilnehmer sind heute nur durch Start und Ziel gefahren, da Ihnen die Strecke zu heftig waren ...
Aber das wirklich Positive war heute, dass unser 2. Pinzgauer mit Peter Peßl und Adam Barger den Tagessieg aller Geländewagen und Prototypen gefahren hat - unglaublich wie Peter heute fast fehlerfrei durch die Dünen ist und die 35 Jahre alte Technik mit 2,8 Tonnen und 90 PS noch funktioniert - das erste Mal, dass ein Pinzgauer bei der Erg Oriental einen Etappe gewonnen hat!!!. (übrigens heißt Adi nicht Adolf wie es später in dem Off Road Bericht heißen wird - es gab mal bei der KCS Trophy 2000 eine Teilnahme von Adolf Horner und eben Adam Barger auf einem bis auf die 13” Reifen serienmäßigen ÖBH Haflinger (ohne Seilwinde!!), den die 2 auch im Mittelfeld beendet haben, aber das ist eine ganz andere Geschichte ...) Peter ist heute ja um ein paar Minuten nach dem Eble Hummer gestartet, der heute oft ganz vorne die Spur gelegt hat. Da er am Anfang wo sich Einige festgefahren hatten auf den Hummer aufgeholt hat, ist er bis zum Ende einfach hinten dran geblieben und hat somit gewonnen. Unsere beiden Toyota Piloten sind heute auch sicher ins Ziel gekommen. Auch heute gebührt unserem Mechaniker Dimitri großen Dank, der wieder unsere 2 Reifen repariert hat.
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